Große Synagoge von Aden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Mai 2021 um 21:05 Uhr durch imported>Didionline(73374) (HC: −Kategorie:Judentum im Jemen; ±Kategorie:Sakralbau im JemenKategorie:Synagogenbau im Jemen).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Synagoge „Schild des Abraham“

Die Schild-des-Abraham-Synagoge (hebräisch בית הכנסת מגן אברהם Beth HaKenesset Magen Abraham, arabisch كنيس ماغين أبراهام, DMG

Kanīs Māġīn Abrāhām

) oder auch Große Synagoge war eine historische Synagoge der jüdischen Gemeinschaft in der südarabischen Stadt Aden. Sie war eines der wertvollsten Bauwerke im ehemaligen jüdischen Viertel der Altstadt, wurde jedoch bei antisemitischen Ausschreitungen gegen den Zionismus im Jahre 1947 von Moslems zerstört und bis heute nicht mehr rekonstruiert.

Das Gotteshaus wurde im Jahre 1858 errichtet und hatte Platz für 2000 Betende. Es war den orthodoxen Juden zugehörig und folgte dem jemenitischen Ritus. Der Reisende Heinrich von Maltzan erwähnte die Pracht der Synagoge der zu seiner Zeit 2000 Köpfe zählenden jüdischen Gemeinde Adens, in der auch Schabbat-Gottesdienste abgehalten wurden. Die Kanzel und die zu ihr führenden 7 Treppenstufen waren aus weiß poliertem Marmor, der Boden war im Schachbrettmuster aus schwarzem Alabaster und weißen Marmor. Im für ihre Größe bekannten Toraschrein lagen den Torarollen auch Kronen und Granatäpfel aus Gold und Silber bei. Das Dach wurde von acht Holzsäulen gestützt, die 40 Fuß hoch waren. Die Synagoge hatte Bleiglasfenster, die optische Gitter von Farben erzeugten. Der getrennte Bereich für Frauen hatte 200 Plätze, südlich der Synagoge war auch eine Mikwe angebaut.

Die Zerstörung durch einen Mob moslemischer Anwohner im Zuge der blutigen Judenvertreibungen im Jahre 1947 konnte die britische Kronkolonialverwaltung nicht verhindern.

Literatur

  • Heinrich von Maltzan: Reise nach Südarabien und Geographische Forschungen im und über den südwestlichen Theil Arabiens. Vieweg, Braunschweig 1873, ISBN 3-487-12622-2, S. 176 (Online – Neudruck: Olms, Hildesheim 2004).
  • Reuben Ahroni: The Jews of the British Crown Colony of Aden. E.J. Brill, Leiden, New York, Köln 1994, Kap. 2, S. 50 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).