Eisen(I)-oxid

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Allgemeines
Name Eisen(I)-oxid
Andere Namen

Dieisenoxid

Verhältnisformel Fe2O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 11089-07-9
Eigenschaften
Molare Masse 127,69 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eisen(I)-oxid (Fe2O) ist eine unter Druckbedingungen, wie sie an der Erdoberfläche, in der Erdkruste und im Erdmantel herrschen, instabile Eisen-Sauerstoff-Verbindung. Sie kommt daher nicht in der vom Menschen erreichbaren Natur vor. Es wird vermutet, dass sie Bestandteil des Erdkerns sowie des Kerns der anderen terrestrischen Planeten des Sonnensystems ist. Unter dem enormen Druck tief im Inneren der Planeten soll sie aus Eisen(II)-oxid (Wüstit) nach der Reaktionsgleichung

entstehen, da sie unter diesen Bedingungen die gegenüber Eisen(II)-oxid stabilere Verbindung ist.[2][3]

Diese These wurde 1971 vom russischen Geowissenschaftler Oleg Sorochtin aufgestellt[4] und nachfolgend durch den australischen Seismologen Keith Edward Bullen weiterentwickelt.[2][5][6]

Literatur

  • John A. Jacobs: The Earth's Core. 2nd Edition. International Geophysics Series. Bd. 37, Academic Press (London), 1987, ISBN 0-12-378951-6.
  • O. G. Sorokhtin, G. V. Chilingarian, N. O. Sorokhtin: Evolution of Earth and its Climate: Birth, Life and Death of Earth. Developments in Earth and Environmental Sciences. Bd. 10, Elsevier, 2011, ISBN 978-0-444-53757-7.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b John A. Jacobs: The Earth's Core. 1987 (siehe Literatur), S. 314 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Geoff Brown, Chris Hawkesworth, R. C. L. Wilson: Understanding the Earth. CUP Archive, 1992, ISBN 0-521-42740-1, S. 47 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Sorochtin (englisch transkribiert Sorokhtin) postulierte zunächst, dass FeO im Erdkern unter Abgabe von Sauerstoff zu Fe2O zerfällt, siehe O. G. Sorokhtin: Possible physicochemical processes involved in the formation of the the Earth’s core [Возможные физико-химические процессы образования ядра Земли]. Doklady Akademii Nauk SSSR. Bd. 198, Nr. 6, 1971, S. 1327–1330.
  5. K. E. Bullen: Cores of the Terrestrial Planets. Nature. Bd. 243, 1973, S. 68–70, doi:10.1038/243068a0.
  6. K. E. Bullen: On planetary cores. The Moon. Bd. 7, Nr. 3–4, 1973, S. 384–395, doi:10.1007/BF00564642.