Krebskorb

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Krebskorb, Typ „Pirat“
Weg des Krebses in den Fangkorb

Der Krebskorb (auch Krebsreuse genannt) ist ein in der Regel aus Netzmaterial oder Kunststoff bestehendes Gerät zum Fangen von Flusskrebsen. Hummerfallen oder der Krabbenkorb sind verwandte Fangemethoden im Salzwasser.

Im Allgemeinen sind heute zwei Formen von Krebskörben in Gebrauch: Der Kunststoff- und Netzkorb. Früher waren Krebskörbe aus Weidenruten oder anderen Hölzern üblich.[1] Alle Typen funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Im Krebskorb befindet sich in der Regel eine fixierte Ködernadel oder Ködertasche , die mit Anlockmitteln (z.B frischen Fisch- oder Fleischabfällen) bestückt wird. Um in den Korb zu gelangen, muss der Flusskrebs zunächst den nach innen trichterförmig geformten Eingang passieren. Nun im Inneren der Reuse gefangen, wird er durch die schrägen Eingangsflanken am Entkommen gehindert.

Krebskörbe im Bestandsmanagement

Besonders zur Dezimierung gebietsfremder Flusskrebspopulationen (Neobiota) haben sich Krebskörbe, obwohl oft für solche Zwecke eingesetzt, nur bedingt als tauglich erwiesen, da sie eine selektive Fangemethodik darstellen. Durch das Funktionsprinzip des Köders werden überproportional große und männliche Flusskrebse gefangen, die aktiv auf Nahrungssuche gehen. Juvenile, semiadulte und weibliche Tiere während der Brutzeit, werden nicht oder nur sehr unterrepräsentiert gefangen.[2]

Studien und Feldversuche haben gezeigt, dass eine effektive Reduktion oder gar die Auslöschung eines etablierten Flusskrebsbestandes allein mit Reusen nicht möglich ist. Eine Kombination der Fangmethode mit sogenannten „Künstlichen Versteckmöglichkeiten“ (engl. artificial refugee traps, ART) scheint aussichtsreich.[3]

Krebsteller

Eine weitere Möglichkeit zum Fang von Krebsen ist der sogenannte Krebsteller, dessen Handhabung äußerst einfach ist. Der Krebsteller, ein mit Netz oder Draht belegter Metallring, auf dem mittig ein Köder platziert wird, sinkt zum Gewässerboden. Nach einiger Zeit zieht man diesen dann ruckartig aus dem Wasser. Das Prinzip ist dem der Senke verwandt.

Siehe auch

  • Hummerfalle
  • Gaff: Ein Haken an einem langen Stiel, mit dem große Fische aus dem Wasser gehoben werden.
  • Kescher (auch Feumer genannt) dienen der waidgerechten Entnahme von Fischen aus dem Gewässer.
  • Reuse: Ein stationäres Netzgeflecht, das für den Fischfang genutzt wird.

Einzelnachweise

  1. S. 143 ff. in: Dröscher, W.: Der Krebs. Seine Pflege und sein Fang, Neudamm. Verlag J. Neumann, 1906., 1906
  2. P. D. Stebbing; M. Longshaw; N. Taylor; R. Norman; R. Lintott; F. Pearce; A. Scott: Review of methods for the control of invasive crayfish in Great Britain / Cefas Contract - Final Report C5471
  3. Nicky Green, Matt Bentley, Paul Stebbing, Demetra Andreou and Robert Britto: Trapping for invasive crayfish: comparisons of efficacy and selectivity of baited traps versus novel artificial refuge traps. in: Knowl. Manag. Aquat. Ecosyst. 2018, 419, 15 © N. Green et al., Published by EDP Sciences 2018