Diskussion:Johann Eberlin von Günzburg
Eberlin - ein "reformierter" Theologe
In dieser Kategorie war er bis zum 15.12.2006 eingeordnet. Ich habe ihn dort rausgenommen, denn "reformierter Theologe" heißt eigentlich, dass er von der Schweizer Reformation stark geprägt gewesen sein müsste, was die Quelle aus meiner Sicht nicht hergeben. Ganz im Gegenteil, die Wittenberger Theologie scheint ihm ja - wenn man die Biographie betrachtet - viel näher gelegen zu haben, auch Orte wie Heilbronn sprechen dafür. Und Basel war im 15. Jahrhundert auch nicht "reformiert". Konstanz und Zürich aber fehlen. In Ulm war er vor Konrad Sam, so dass auch da keine Brücke entsteht. Reformation und reformiert ist nicht identisch!--Widipedia 13:56, 15. Dez. 2006 (CET)
Das hat mich auch stutzig gemacht. In dieser Frühzeit (vor dem Consensus Tigurinus, ja sogar mit einem Hauptteil der Schaffensperiode vor dem Marburger Religionsgespräch) von 'reformiert' zu sprechen, erscheint mir nicht sinnvoll. Ich schlage dringend 'reformatorisch' vor, wenn nicht gar lutherisch. Gruß, --Kanonaut 10:18, 7. Sep. 2009 (CEST)
Das ist richtig! Leider wird noch immer nicht genau zwischen "reformiert" und "reformatorisch" unterschieden, was dann zu den oben angedeuteten Missverständnissen führt. Ich habe den Artikel erst 2016 gelesen, als ich mich mit Recherchen zu der Reformation in Wertheim und Herrschaft Breuberg beschäftigt habe. Eberlin orientierte sich klar und deutlich an der Confessio Augustana (Augsburger Bekenntnis) und war nie ein "reformierter" Theologe. Von seinen Gegner wurde ihm sogar vorgeworfen, dass er ein "Papist" sei, weil er an der Einzelbeichte vor dem Abendmahl festhielt und lateinische Texte in dem Gottesdienst benutzte. (s. Lit. Christian Peters, Johann Eberlin von Günzburg ..., S. 297ff.) In Bezug auf seine Kirchenordnung in Wertheim belegen die Quellen nur einen Kontakt mit Luther, Melanchthon, Brenz und Althamer, die diese bestätigt haben. Bei seinem Wirken in Wertheim sollte man die Untersuchungen von Hermann Ehmer und Erich Langguth (s. Literatur) berücksichtigen, die bereits seit 1985 vorliegen. Mit den besten Wünschen, drmichaelweber. (21:23, 29. Nov. 2016 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Sozialreformer?
Ich habe bei meiner kleinen Anpassung bzgl. der Konfession den sozialreformerischen Aspekt belassen, aber worauf bezieht der sich eigentlich? Das sollte entweder im Artikel näher belegt werden oder leider ausfallen. Gruß, --Kanonaut 10:25, 7. Sep. 2009 (CEST)
"Sozialreformer"
Der Kirchenhistoriker Martin Brecht hat bereits 1985 in einem Aufsatz (Johann Eberlin von Günzburg in Wittenberg 1522-1524, in Wertheimer Jahrbuch 1983, Wertheim 1985, S. 47-54) die "frühen sozialreformerischen Argumente" Eberlins als ein Teil seines theologischen Wirkens hervorgehoben, die besonders in seinen "gedruckten Flugschriften" verbreitet wurden. Eberlin hat seine sozialreformatorische Linie beibehalten, wie sie in der Schrift "Mich wundert, daß kein Geld im Land ist" (1523/24) belegt ist, diese aber im Kontext der Wittenberger Reformationstheologie gepredigt. Es mag sein, dass der "frühere kühne Utopist" dann "zum konservativen Vertreter der Reformation" wurde (M. Brecht), aber in seinen Predigten muss er seinen sozialkritischen Ansatz beibehalten haben, worauf die Feindschaft des Wertheimer Amtmanns Eberhard Hund von Wenkheim (s. Ergänzung im Artikel) wohl zurückzuführen ist. --Drmichaelweber (Diskussion) 12:23, 27. Dez. 2016 (CET)
Literatur
Rainer Ludwig: Untersuchungen zum Idealstaat „Wolfaria“ (1521) des Johann Eberlin von Günzburg auf der Grundlage der Flugschriftensammlung „Die 15 Bundesgenossen“. Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt der Sek I/II, Bochum 1989. Das muss gelöscht werden. Es handelt sich um eine unveröffentlichte Hausarbeit, gehört also nicht in eine Literaturliste. Wer sich mit Wikipedia auskennt, soll sich doch bitte darum kümmern.
Formulierung
"In seinen Schriften wandte er sich zwar noch gegen die Zeremonien der katholischen Kirche und feindete das Klosterleben an, jedoch drängte sich dabei sein volksnaher Betrachtungssinn zum rational erlebbaren Stil." Dieser Satz klingt, als wäre er aus einer Quelle des 19. Jahrhunderts übernommen. Er sollte umformuliert werden.--Ktiv (Diskussion) 10:05, 4. Jun. 2021 (CEST)