Diskussion:Lost Highway
Interpretation
Der Film ist kompliziert zu verstehen, das sieht wohl jeder ein, der den Film gesehen hat. Wenn man von einer Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl ausgeht, dann eröffnen sich sogar neue, schlüssige Möglichkeiten. Durch eine Widergeburt könnte Fred dadurch die Möglichkeit bekommen haben, sich an allen zu rächen, die sich an seiner Frau vergangen haben. Die Warnung an sich selbst, dass Dick Laurent tot ist, könnte ein Hinweis darauf sein, dass es dann keinen Grund mehr gibt, seine Frau umzubringen, der Mord an Andy ebenfalls. Am Anfang des Films begreift Fred es nicht, was es bedeutet, bringt seine Frau um und landet dafür auf dem elektrischen Stuhl. Das würde die Endlosschleife und das Ende erklären, was gleichzeitig der Anfang ist und, dass es erst zu Ende ist, wenn Fred seine Frau nicht mehr umbringt aber ob das jemals passieren wird, erfährt der Zuschauer ja nicht. Trotzdem würde ich bei dem Mystery Man nicht vom Teufel oder Mephisto ausgehen, weil wenn man genau drüber nachdenkt, er Fred ja hilft, sich zu rächen. Wenn man natürlich damit argumentiert, dass er dafür Freds Seele bekommt, dann leuchtet es ein.
Dennoch gehören Interpretationen eher in die Diskussion als auf die Artikelseite! -- Maintrance 22:10, 16. Aug 2006 (CEST)
- die interpretationen anderer gehören durchaus in den artikel, wiki ist ja eine wissenssammlung. mephisto, elektrischer stuhl und so weiter, das haben andere schon geschrieben und die quellen sind vorbildlich angegeben. und der klitzekleine hinweis im konjunktiv am ende, der zum weiterdenken anregt, wird doch nach so einem langen text namens "interpretation" gerade noch erlaubt sein... oder? er steht ja schließlich auch alles andere als im luftleeren raum. ein bisschen mut muss sein, auch bei wikipedia. finde ich. :-) inspektor godot 23:23, 16. Aug 2006 (CEST)
- Am besten fasst es mal wieder Roger Ebert zusammen: "I've seen it twice, hoping to make sense of it. There is no sense to be made of it. To try is to miss the point." (http://www.rogerebert.com/reviews/lost-highway-1997, Hervorhebung von mir) 2A02:2028:131:4841:2499:99A5:515E:A149 21:14, 17. Nov. 2013 (CET)
Warum müssen eigentlich alle Leute immer versuchen, einen Film rational zu erklären? Allein schon der Versuch, den Film nachzuerzählen (siehe Handlung) scheitert doch schon im Ansatz. Außerdem ist alles sehr eindimensional gedacht, denn zur "Handlung" gehört nicht nur das Bild (bzw. der Plot), sondern auch der Sound, die Musik. Und wenn man diese Aspekte hinzu nimmt, kommt man zu ganz anderen Eindrücken einer "Handlung". Vgl. auch das Drehbuch, in dem solche Elemente als "Handlungs"-Elemente angeführt sind!
Entfernte Interpretations-Absätze
Ich habe zwei Absätze aus dem Abschnitt "Interpretation" entfernt [1] und hier dokumentiert:
- Der mysteriöse Mann steht mit dem jeweils „Anderen“ der Hauptfigur Fred/Pete in Verbindung, und erscheint deshalb in bedrohlicher Weise an den Orten der Verwandlung. Als Fred ihn auf Andys Party sieht, steht er mit Dick in Verbindung, mit dem er angeblich gekommen sei. Doch Dick ist tot, und Fred behauptet, ihn nicht zu kennen: auf diese Weise bringt sich das mit ihm Verdrängte in verhasster Weise wieder in Erinnerung. Der mysteriöse Mann gibt Fred auf Andys Party das Telefon um zu Hause anzurufen, ebenso wie er später den Taschenfernseher und die Pistole übermittelt.
- In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Interpretation des „Zuhauses“ von Fred/Pete. Es repräsentiert Freds erwachsene Persönlichkeit, die der Meinung war, dass Dick definitiv tot sei, und in dessen düsterem Flur der Wahnsinn einbricht. Ein Gegensymbol ist der „lost highway“, die zwei Autoscheinwerfer, die nur ein Stück weit ins Schwarze leuchten, in das in Höchstgeschwindigkeit hineingerast wird, mit Tendenzen zum Wechseln auf die Gegenspur. Es zeigt damit die Flucht und unmögliche Suche nach Alternativen an der Grenze der Kontrollierbarkeit. Am Ende sind beide Identitäten von Fred/Pete in der Sackgasse, in der unausweichlichen Gewalt gelandet, die entweder mit dem Tod von Renée oder von Dick Laurent endet.
Grund für die Entfernung:
- Formal: Unbelegt, Theoriefindung
- Inhaltlich zweifelhaft:
- "Der mysteriöse Mann ... erscheint deshalb in bedrohlicher Weise an den Orten der Verwandlung" - stimmt doch gar nicht, auf Andy's Party fand keine Verwandlung statt, und während der Verwandlung im Gefängnis ist er nicht anwesend.
- "Das Zuhause repräsentiert Freds erwachsene Persönlichkeit" - unbelegte Interpretation. Dass "der Wahnsinn einbricht", passiert den ganzen Film hindurch, ist also eine Nullaussage in bezug auf das Haus.
- Auch die Aussagen bezüglich Freds Wissen über Dick sind in hohem Maße fragwürdig. Er würde ihn ja nur kennen (und dann "verdrängen" können), wenn der Film wirklich eindeutig eine vollständige Schleife wäre; aber ganz so einfach ist es ja auch nicht.
- Die Interpretation des Highways als Symbol der Sackgasse geht noch, aber auch das ist eine eigenmächtige Interpretation, zumal "unmögliche Suche nach Alternativen" in diesen Highway doch ziemlich hineininterpretiert ist; auch der letzte Satz haut so in bezug auf den Highway nicht hin, weil der Highway zwei mal erst nach den Morden eingeblendet wird.
Wenn jemand irgendwo eine Rezension findet, die die Aspekte der von mir gestrichenen Absätze thematisiert, kann man diese zum Teil nicht unwichtigen Interpretationspunkte (v.a. in Bezug auf den Highway) gern wieder reinnehmen; bis dahin erscheinen mir diesen beiden Absätze auf den ersten Blick zwar ganz nett, auf den zweiten jedoch noch recht unausgegoren. Man muss wohlgemerkt nicht jeden Satz einzeln belegen (das wäre gewiss übertrieben und kontraproduktiv), aber ganz so in der Luft hängen sollte die Interpretation nicht. Mit und ohne Zwischenüberschriften gleichermaßen (und mit noch mehr) haben sich die beiden Absätze übrigens auch alles andere als harmonisch in den Gesamttext eingefügt. Der Autor/die Autorin möge mir die Entfernung bitte nicht verübeln. Grüße, inspektor godot 18:38, 26. Jul. 2007 (CEST)
Falscher Bezug?
Nicht dem mysteriösen Mann sagt Dick Laurent „Sie und ich, Mister, wir stellen all die andern Scheißkerle bei weitem in den Schatten. Nicht wahr?“ - sagt er es nicht zu Fred?
- nee, zum mysteriösen mann! inspektor godot 18:21, 7. Jan. 2008 (CET)
- Ich sehe es auch so, dass Dick Laurent hier zu Fred spricht. Denn mysteriöse Mann schaut Fred in in diesem Augenblick an (anschließende Einstellung). --Feliz 22:52, 4. Mai 2008 (CEST)
- ich habe die szene soeben nochmal angesehen. für mich steht sicher fest, dass er den mystery man ansieht. dick laurents augen fixieren den mystery man bereits, als er ihm die kamera wegnimmt, und seine blickrichtung ändert sich nicht, als er besagten satz spricht. und sie ist immer noch dieselbe, als in der nächsten einstellung der mystery man seine pistole auf ihn richtet und dick erschießt. meines erachtens ein eindeutiger fall. außerdem, mal ganz abgesehen vom formalen: warum sollte er das gerade zu fred sagen, diesem lausigen saxophonspieler? :-) inspektor godot 23:34, 4. Mai 2008 (CEST)
- Ich sehe es auch so, dass Dick Laurent hier zu Fred spricht. Denn mysteriöse Mann schaut Fred in in diesem Augenblick an (anschließende Einstellung). --Feliz 22:52, 4. Mai 2008 (CEST)
Im Drehbuch steht: "Mr. Eddy/Laurent hands the Watchman back, and locks eyes with the Mystery Man. - MR. EDDY/LAURENT - (wet and jagged) - You and me, mister, we can really out-ugly the sumbitches, can't we?". Inspektor hat Recht. (Googlen irgendwas +"lost highway" +"script", Eintrag sehr, sehr weit oben z. B.). Was im Drehbuch steht, und was gefilmt ist, kann natürlich auch zweierlei sein. Und manchmal erinnert man sich an die Dinge ja lieber, wie man sie selbst erlebt hat. Dreadn 12:06, 5. Mai 2008 (CEST)
Lynchs totaler Durchbruch
David Lynch hatte vor diesem Film Erfolge und auch Flops. Doch so richtig war ein einmalig, geprägter Stil nicht erkennbar. Mit Lost Highway sollte dies sich endgültig ändern. Lynch erkannte, dass er Science Fiction nicht verfilmen kann. "Dune-der Wüstenplanet" war ein vollr Flop. In "Blue Velvet" kündigt sich schon sein Stil an - er beleuchtet Abgründe und Alpträume. Doch Blue Velvet bringt noch nicht das, was Lost Highway bringt. Eine raffinierte Story in Zeitschleife, gepaart mit Musik von David Bowie, Marylin Manson, Rammstein und anderen Mainstream-Bands. Sicher - dieser Film ist auch von der Machart, dass ihn alle toll finden, aber keinen diesen Film begreift - aber genau das ist es, was Lynch will. Die Interpretationsmöglichkeit ist vielfältig, die dargestellten Abgründe, Alpträume jedoch nicht. Spannend und immer wieder anschaubar. Lynch hat gut getan seinen unverwechselbaren Stil zu finden.
Thomas
Bezug zu Hitchcocks Marnie
Lost Highway weist deutliche Zitate aus "Marnie" auf. Z.B. die "Partyszene" in der Marnie ihrem ehemaligen Vorgesetzten Mr. Strutt begegnet. Dieser sagt "I think we've met before". Natürlich ist dies ein weitverbreiteter gesellschaftlicher Satz, jedoch das beklemmende Szenario und die Kameraführung (Strutt fixiert Marnie deutlich spürbar durch die Menge) ist offensichtlich gleich. (nicht signierter Beitrag von Ananta (Diskussion | Beiträge) 12:58, 2. Jun. 2009 (CEST))
Was für ein Exzellenter Artikel!
Meiner Meinung nach sollte der Artikel über den Film Lost Highway die Auszeichnung Exzellenter Artikel bekommen! Allein die ausführliche nacherzählung der Handlung ist brilliant! Und dann noch der Abschnitt Interpretation, welcher mich echt vom Hocker gehauen hat! Wer ist der selben Meinung? --79.219.197.126 20:04, 13. Okt. 2011 (CEST)
Mumpitz
Ich! Ich bin der Meinung, du hast recht, es ist ein feiner Artikel. Aber ist jemand auch meiner Meinung, daß dieser Film ein großer (ok.-surrealer)Mumpitz ist. Was auch auf die meisten anderen Lynch-Filme zutrifft. (Ausnahme: Der Elefantenmensch) Ein überschätzter Regisseur, der den Rest der Menschheit mit seinen beliebigen Alpträumen ("düster/verstörend") quält, gerne auch langweilt.--Udowilli 22:46, 2. Dez. 2011 (CET)
Naja, David Lynchs 1986'er-Film "Blue Velvet" war schon ziemlich gut (zumindest im Vergleich zu dem, was sonst so normalerweise und durchschnittlich in Hollywood alles an Filmen produziert wird), und David Lynchs hervorragend besetzter 1990'er-Film "Wild at Heart" war ein geradezu geniales Meisterwerk (emotional berührend, romantisch, spannend, mitreißend, intelligent, und mit sehr scharf gezeichneten interessanten wirklichkeitsnahen Charakteren). Aber wenn in Filmen wie "lost Highway" ausschließlich Figuren vorkommen, die alle abstoßend sind, und die einem alle unsympathisch sind, und die alle unrealistisch (nicht lebensnah und nicht wirklichkeitsnah) erscheinen, und wenn dann noch ein verständlicher Handlungsstrang oder roter Faden fehlt, und der Film lediglich durch einen Grusel- oder Mysterie-Effekt zu beeindrucken oder zu vereinnahmen sucht, und alles wie ein unwirklicher Bluff oder Scharlatanerie wirkt, quasi wie ein für blöd verkaufen der Filmzuschauer, dann kann da schwerlich ein wirklich guter und großer Film draus werden. Aber manche professionellen Filmkritiker (und auch nicht wenige weibliche Jugendliche und junge Frauen) finden wohl Filme umsobesser, je mehr Interpretationsmöglichkeiten sie sich erdenken können, und zwar unabhängig davon, ob die jeweilige Interpretation einen Erkenntnisgewinn bringt oder irgendwie nach Märchenart eine Botschaft oder Moral enthält, oder sonst irgendetwas, über das nachzudenken sich lohnen würde.--91.52.156.211 21:32, 26. Apr. 2012 (CEST)
Was ist das?
^"psychologisch dichten Handlung" (nicht signierter Beitrag von 2.201.137.252 (Diskussion) 13:06, 12. Jun. 2021 (CEST))