Siar (Insel)

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Siar
Gewässer Astrolabe Bay, Bismarcksee
Geographische Lage 5° 11′ S, 145° 48′ OKoordinaten: 5° 11′ S, 145° 48′ O
Siar (Insel) (Papua-Neuguinea)

Siar am Kartenrand oben: damals noch Tiar (Aly I.)

Siar (auch Tiar oder veraltet Aly-Insel)[1] ist eine Insel östlich von Papua-Neuguinea.

Geografie

Die Insel liegt 2 km nördlich von Madang und 600 Meter von der Küste entfernt. Nahe der Insel befindet sich ein großes Korallenriff.[2]

Geschichte

Die Insel gehörte zum kaiserlich-deutschen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea. Bei der Errichtung der Station Friedrich-Wilhelmshafen (heute Madang) wurde auch die nahgelegene Insel kartographiert und benannt. Siar erhielt den Namen Aly-Insel, nach dem Militärgeistlichen Gottlob Johannes Aly, Vorfahre des Historikers Götz Aly.[3]

Die Rheinische Missionsgesellschaft unterhielt auf Siar ein Missionsstation.[4][5] Die Insel war bis zur Aufgabe im Jahr 1920 für 20 Jahre die Hauptstation der Mission.[6] Am 14. April 1897 führte die Besatzung der SMS Möwe auf Siar eine Strafexpedition durch, bei der etwa 200 der 800 Inselbewohner getötet wurden oder auf der Flucht ertranken. Danach ging die Insel in den Besitz der Neuguinea-Kompagnie über.[7]

Das Schiff Siar der Neuguinea-Kompagnie war nach der Insel benannt.

Einzelnachweise

  1. Arthur Wichmann: Nova Guinea. Band II, 1. Partie: Entdeckungsgeschichte von Neu-Guinea (1828 bis 1885). E. J. Brill. Leiden 1910, S. 353 (Auszug bei Google-Books).
  2. David Stanley: South Pacific Handbook; S. 127 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Götz Aly: Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-10-397036-4, S. 9, 29.
  4. Siar archivfuehrer-kolonialzeit.de
  5. Livia Loosen: Deutsche Frauen in den Südsee-Kolonien des Kaiserreichs; S. 127 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Reinhard Carstens: Arbeit und Arbeitsverhältnisse in der Deutschen Südsee Seite 87
  7. Götz Aly: Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten. S. Fischer, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-10-397036-4, S. 29 ff.