Christian Schmid (Dialektologe)

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Christian Schmid (* 26. Mai 1947 in Rocourt), zeitweise auch Christian Schmid-Cadalbert, ist ein Schweizer Dialektologe, Schriftsteller und Rundfunkredaktor.

Leben

Als Sohn eines Grenzwächters in Rocourt im damaligen Berner Jura (heute Kanton Jura) geboren, kam er mit sieben Jahren zunächst nach Neuallschwil, später in die Stadt Basel, mit dreizehn Jahren nach Ittigen. Ab 1963 liess er sich zum Chemielaboranten ausbilden und arbeitete mehrere Jahre auf diesem Gebiet. Nachdem er daneben im Fernkurs die Maturität erlangt hatte, studierte er an der Universität Basel Germanistik und Anglistik, promovierte 1983 über Ortnit (niederdeutsche Sage) und arbeitete danach an drei Bänden des Sprachatlasses der deutschen Schweiz mit.

1986 veröffentlichte er eine bearbeitete Neuauflage von Eugen Dieths Buch Schwyzertütschi Dialäktschrift sowie seinen ersten Gedichtband Affenhaus, 1987 gemeinsam mit Barbara Traber die Mundartliteratur-Anthologie Gredt u gschribe; in den folgenden Jahren erschienen weitere, nun auf Berndeutsch verfasste eigene literarische Texte, sowohl gebundene als Prosa, und einige volkskundliche Aufsätze.

Seit 1988 arbeitete er beim Schweizer Radio DRS und begründete dort 1991 die Sendereihe Schnabelweid, die sich wöchentlich mit Mundartthemen beschäftigt, und für die Schmid bis zu seiner Pensionierung im Mai 2012 als Redaktor tätig war. Von den jeweils im ersten Teil der Sendung, dem Schnabelweid-Briefkasten, auf Zuhöreranfragen gegebenen Erklärungen zu Herkunft und Gebrauch von Dialektausdrücken gab er eine Auswahl in drei Büchern heraus.

Christian Schmid war mit der SP-Politikerin Yolanda Cadalbert verheiratet. Seit 2007 ist er mit der Journalistin und Autorin Praxedis Kaspar verehelicht.

Werke

  • Affenhaus. Gedichte. On-the-Road-Verlag, Basel 1986, ISBN 3-907183-02-9.
  • Öppis säge: Bärndütschi Gedicht, 1988.
  • Deheimen u frömd, 1992.
  • Nebenaussen, 2002 (frz. Aux bornes, übersetzt von Eduard Höllmüller, 2005)
  • Durchs wilde Wortistan, 2004.
  • Botzheiterefaane, 2007.
  • stuune, 2011.
  • Blas mer i d Schue, 2013.
  • Näbenusse. Cosmos-Verlag, Muri b. Bern 2015, ISBN 978-3-305-00438-6.
  • Da hast du den Salat. Geschichten zur Sprache und Kultur der Küche. Cosmos-Verlag, Muri b. Bern 2016, ISBN 978-3-305-00451-5.
  • Mir stinkts 50. Redensarten – Herkunft und Bedeutung. Cosmos-Verlag, Muri b. Bern 2017, ISBN 978-3-305-00452-2.
  • Häbet nech am Huet! E Chiflete. Cosmos-Verlag, Muri b. Bern 2019, ISBN 978-3-305-00453-9.
  • Eugen Dieth: Schwyzertütschi Dialäktschrift. Dieth-Schreibung. 2. Aufl., bearb. und hrsg. von Christian Schmid-Cadalbert. Verlag Sauerländer, Aarau 1986 (= Lebendige Mundart. Bd. 1).
  • Nur die allergrössten Kälber wählen ihren Metzger selber. Unsere Tiere in der Sprache. Cosmos-Verlag, Muri b. Bern 2021, ISBN 978-3-305-00500-0.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RP ONLINE: Rhein-Kreis Neuss: Friedestrompreis geht an Schweizer Schriftsteller. Abgerufen am 23. September 2019.