Elisabeth von Sachsen (1552–1590)
Elisabeth von Sachsen (* 18. Oktober 1552 in Wolkenstein; † 2. April 1590 in Heidelberg) war eine sächsische Prinzessin aus dem Haus der Wettiner und durch Heirat Pfalzgräfin von Simmern.
Leben
Elisabeth war eine Tochter des Kurfürsten August von Sachsen (1526–1586) aus dessen Ehe mit Anna (1532–1585), Tochter des Königs Christian III. von Dänemark.
Sie heiratete am 4. Juni 1570 in Heidelberg während des Speyerer Reichstages den Pfalzgrafen Johann Kasimir von Simmern (1543–1592). Durch die Ehe seiner Tochter hatte August versucht, Johann Kasimir als Gegner dessen frankreichfreundlicher calvinistischer Politik auf seine Seite zu ziehen, was allerdings nicht gelang. Die Ehe galt den Katholiken in Deutschland als Provokation gegen die Habsburger, als „Gegenreichstag“[1] der vereinigten Evangelischen.
Der Calvinist Johann Kasimir versuchte mit „unedler Härte“[2], den religiösen Widerstand seiner lutherischen Gemahlin zu brechen. Im Oktober 1589 ließ er seine Frau unter dem Vorwand des Ehebruchs und des Mordkomplotts gegen ihren Gemahl verhaften. Auch Elisabeths Bruder, der sächsische Kurfürst Christian I., war von ihrer Schuld überzeugt. Sie starb kurz darauf, inzwischen zur Calvinistin geworden, in Gefangenschaft ihres Mannes und wurde in der Heidelberger Heiliggeistkirche beigesetzt.
Nachkommen
Aus ihrer Ehe hatte Elisabeth folgende Kinder:
- Sohn (*/† 1573)
- Marie (1576–1577)
- Elisabeth (1578–1580)
- Dorothea (1581–1631)
- ⚭ 1595 Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1598–1618)
- Tochter (*/† 1584)
- Tochter (*/† 1585)
Vorfahren
Literatur
- August von Kluckhohn: Elisabeth (Pfalzgräfin bei Rhein). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 7 f.
- Peter Fuchs: Elisabeth, Pfalzgräfin bei Rhein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 446 f. (Digitalisat).
- August von Kluckhohn: Die Ehe des Pfalzgrafen Johann Casimir mit Elisabeth von Sachsen. Abhandlungen der Historischen Classe der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1873), 2. Abteilung, S. 81–165 (Online, Google Books).
- Friedrich von Bezold: Die letzten Jahre der Pfalzgräfin Elisabeth. Abhandlungen der Historischen Classe der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1879), 3. Abteilung, S. 1–26 (Online, DNB-Archiv).
- Bettina Braun: Die Pfälzer Kurfürstinnen im 16. Jahrhundert. Gestalterinnen oder Randfiguren einer wechselvollen Religionspolitik? In: Vera von der Osten-Sacken, Daniel Gehrt (Hrsg.): Fürstinnen und Konfession. Beiträge hochadeliger Frauen zur Religionspolitik und Bekenntnisbildung. Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Band 104, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-10136-0, S. 169–200 (speziell zu Elisabeth: S. 192–200).
Anmerkungen
- ↑ Friedrich von Bezold: Johann Casimir, Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 308.
- ↑ Friedrich von Bezold: Johann Casimir, Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 312.
Personendaten | |
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NAME | Elisabeth von Sachsen |
KURZBESCHREIBUNG | Pfalzgräfin von Simmern |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1552 |
GEBURTSORT | Schloss Wolkenstein (Erzgebirge) |
STERBEDATUM | 2. April 1590 |
STERBEORT | Heidelberg |