SMS Bremse (1916)

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Deutsches Reich
Baudaten
Schiffstyp Minenkreuzer
Schiffsklasse Brummer-Klasse
Baubezeichnung: Minendampfer D
Bauwerft: AG Vulkan Stettin
Bau-Nr.: 423
Kiellegung: 27. April 1915
Stapellauf: 11. März 1916
Fertigstellung: 1. Juli 1916
Schiffsmaße
Vermessung: 3615 BRT
1632 NRT
Wasserverdrängung: Konstruktion: 4385 t
maximal: 5856 t
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:
LKWL: 135 m
Lü.a.: 140,4 m
Breite: 13,2 m
Tiefgang: 5,88–6 m
Seitenhöhe: 8,9 m
Technische Daten
Kesselanlage: 6 Marine-Dampfkessel
(2 kohle-/ 4 ölgefeuert)
Maschinenanlage: 2 Satz Dampfturbinen
Anzahl der Propeller: 2 dreiflügelig 3,2 m
Wellendrehzahl: 382/min
Antriebsleistung: Probefahrt: 47.748 PSw
Konstruktion: 33.000 PSw
Geschwindigkeit: 28 kn
Fahrbereich: 5800 sm bei 12 kn
Treibstoffvorrat: 300–600 t Kohle
500–1000 t Heizöl
Besatzung: 16 Offiziere und 293 Mann
Panzerung
Gürtelpanzer: 40 mm
Deck: 15 mm
Geschützschilde: 50 mm
Leitstand: horizontal: 100 mm
vertikal: 20 mm
Bewaffnung
Seezielgeschütze: 4 Sk 15 cm L/45
600 Schuss, 176 hm
Flak: 2 × 8,8 cm L/45
Torpedorohre 50 cm: 2 an Deck
Minenkapazität: 400
Kommandanten
Fregattenkapitän Otto von Bülow Juli 1916 bis August 1917
Fregattenkapitän Siegfried Westerkamp August 1917 bis August 1918
Korvettenkapitän Wilhelm Prentzel 4. September bis 18. Dezember 1918
Oberleutnant zur See Fritz Schacke Internierungskommandant
Verbleib
26. November 1918 Internierung in Scapa Flow
21. Juni 1919 Selbstversenkung

Der Minenkreuzer SMS Bremse der deutschen Kaiserlichen Marine wurde im Jahr 1915 als „Neubau Minendampfer D“ bei AG Vulkan Stettin gebaut. Er lief am 11. März 1916 vom Stapel und wurde am 1. Juli 1916 in Dienst gestellt.

Hinsichtlich der technischen Daten und der Einsatzgeschichte gilt das Gleiche wie beim Schwesterschiff SMS Brummer. Die Maschinenanlage bestand aus zwei Dampfturbinen, die von sechs Kohle-/Ölbrenner-Kesseln von Schulz-Thornycroft[1] angetrieben wurden und auf zwei Schrauben wirkten. Die auf der Brummer und der Bremse eingebauten Turbinen waren ursprünglich für den Bau des russischen Schlachtkreuzers Navarin vorgesehen, wurden aber bei Kriegsbeginn 1914 beschlagnahmt.

Konstruktionsgemäß wurden bei 47.000 PSw um 28 Knoten auf Flachwasser erreicht und mit geringerer Verdrängung sogar ca. 30 kn. Gebunkert werden konnten maximal 600 t Kohle und 1000 t Öl.

Geschichte

Die Bremse war ab Oktober 1916 einsatzbereit. Im Dezember wurde sie der IV. Aufklärungsgruppe zugeteilt, mit der sie an diversen Einsätzen in der Nordsee teilnahm. So führte sie im Januar 1917 eine Minenunternehmung durch und stieß am 17. Oktober 1917 zusammen mit ihrem Schwesterschiff Brummer gegen die alliierten Geleitzüge zwischen Norwegen und Schottland vor. Dabei wurden die britischen Zerstörer HMS Strongbow und HMS Mary Rose sowie neun Frachter versenkt. Im März 1918 unternahm die Bremse einen Vorstoß ins Skagerrak und ins Kattegat, der aber erfolglos blieb. Einen Monat später erfolgte ein letzter Flotteneinsatz, der ebenfalls ergebnislos blieb.

SMS Bremse (rechts) beim Einlaufen nach Scapa Flow zur Internierung; links vor ihr SMS Emden und SMS Frankfurt
15-cm-Schnelladekanone L/45 der Bremse im Scapa Flow Visitor Centre

Am 3. November 1918 wurde das Schiff in Swinemünde außer Dienst gestellt. Bald darauf musste es wieder bemannt und nach Scapa Flow überführt werden. Sieben Monate später, am 21. Juni 1919, gab der Befehlshaber der internierten deutschen Flotte, Konteradmiral Ludwig von Reuter, den Befehl zur Selbstversenkung. Im Laufe des Tages sanken die meisten der 74 internierten Schiffe auf den Grund von Scapa Flow. So auch der Minenkreuzer Bremse.

Das Wrack wurde 1929 gehoben und verschrottet. Eines seiner 15-cm-Geschütze steht heute im Scapa Flow Visitor Centre in Lyness auf Hoy.

Trivia

Einer der bekanntesten Besatzungsangehörigen war der als Wachoffizier auf Bremse fahrende, später bekannt gewordenen Marineschriftsteller Fritz-Otto Busch.

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903–1918, Bremen bis Cöln-Klasse. Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag, München 2004, ISBN 3-7637-6252-3.

Einzelnachweise

  1. Hugh und David Lyon: Kriegsschiffe von 1900 bis heute Technik und Einsatz. Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1978, S. 122.