Sagaris (Waffe)

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Sagaris (Waffe)
Angaben
Waffenart: Reiteraxt
Verwendung: militärische Waffe
Entstehungszeit: ca. 600 v. Chr.
Ursprungsregion/
Urheber:
Skythen
Verbreitung: Europa, Perserreich
Gesamtlänge: ca. 70 – 80 cm
Griffstück: Holz, Leder
Listen zum Thema
Skythischer Reiter mit Sagaris, Rotfigurige Vasenmalerei auf einer attischen Amphore des Künstlers Euphronios, datiert 510–500 v. Chr., ausgestellt im Pariser Louvre
Zeichnung: Skythischer Reiter mit einer Sagaris

Die Sagaris ist eine Streitaxt, die in der Antike von Persern, Amazonen und Skythen verwendet wurde.

Beschreibung und Verwendung

Die Sagaris war eine Axt, die einen relativ kleinen Kopf hatte und einhändig geführt wurde. Sie wurde von Reitern verwendet, wofür sie sich aufgrund ihrer Handlichkeit und ihres geringen Gewichts gut eignete. Es sind Axtklingen aus Bronze und aus Eisen bekannt. Eine Seite der Axt war scharf geschliffen und die andere Seite zu einem Dorn geformt. Die Schneide war bei den Skythen noch gerade, im Reich der Perser wurde sie mit halbmondförmiger Schneide gefertigt. Sie ähnelte der schwereren persischen Doppelaxt. Auf einigen Gemälden sind Darstellungen von Fußsoldaten die ebenfalls mit der Sagaris ausgerüstet waren.[1][2]

Geschichte

Entstehungsgebiet der Sagaris war der skythische Raum. Dortige Reiter verwendeten sie als Alternativ- oder Zweitwaffe. In größeren Gebrauch kam die Sagaris, als die Perser die Axt übernahmen. In den persischen Armeen wurden Reiter sowie Fußsoldaten mit ihr ausgestattet. Mit Sagarisäxten bewaffnete Krieger waren auch gegen die Speerträger der Griechen erfolgreich, da diese Axt handlicher und manövrierbarer war, als die oft meterlangen griechischen Lanzen. Gegen die Feldzüge Alexanders des Großen waren die Äxte für schnelle Reiterangriffe sehr effektiv und kosteten ihn selbst fast das Leben, wie Plutarch schreibt. Im 2. Jahrhundert v. Chr. verschwand die Sagaris von den Schlachtfeldern. Es wird angenommen, dass sie gegen die verbesserten Rüstungen nichts mehr ausrichten konnte. Bei Ausgrabungen von skythischen Gräbern wurden verzierte Exemplare geborgen, deren Spitzenden mit Tiermotiven geschmückt waren. Bekannt sind Funde aus Arzan Kurgan in der Republik Tuwa.[2]

Literatur

  • Adrienne Mayor: The Amazons: Lives and Legends of Warrior Women across the Ancient World, Princeton University Press, 2014, ISBN 978-1-4008-6513-0.
  • Johann Heinrich Zedler, Carl Günther Ludovici: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Halle Leipzig, 1742

Einzelnachweise

  1. Johann Heinrich Zedler, Carl Günther Ludovici: Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, S. 574
  2. a b Adrienne Mayor: The Amazons: Lives and Legends of Warrior Women across the Ancient World S. 220