Wilhelm Imhoff (Politiker)

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Wilhelm Imhoff (* 14. Juli 1910 in Kassel; † 1989[1]) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1953 bis 1978 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

Leben

Wilhelm Imhoff ließ sich von 1929 bis 1931 zum Kaufmannsgehilfen ausbilden. Parallel dazu studierte er von 1929 bis 1934 in Hamburg Betriebswirtschaft und wurde 1934 mit der Dissertationsschrift Der Handel in orientalischem Rohtabak promoviert. Von 1932 bis 1938 arbeitete er als kaufmännischer Sachbearbeiter. Von 1938 bis 1948 war er Einzelprokurist und Leiter eines Metallwalzwerkes. Danach machte er sich als Inhaber eines Großhandels für Laborbedarf selbstständig.[2] Zudem war er Vizepräsident des Bundesverbandes des deutschen Groß- und Außenhandels und des europäischen Fachverbandes für Laborbedarf. Von 1956 bis 1978 war er Vorsitzender des Landesausschusses Hamburg des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Zudem war er Vorsitzender des ständigen Finanzausschusses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, der er von 1959 bis 1981 angehörte. Er war bis 1986 zehn Jahre Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Alsterdorfer Anstalten.[3]

Politik

Imhoff war Mitglied der CDU und dort Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Hamburg.

Von 1953, als er für das Wahlbündnis Hamburg-Block gewählt wurde, bis 1978 gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft an und engagierte sich dort vor allem Bereich der Kulturpolitik. So forderte er 1970, dass der Intendant des Thalia Theaters Boy Gobert auch zum Intendanten des Deutschen Schauspielhauses berufen wurde.[4] Ein Vorschlag, mit dem er sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Die Bürgerschaft wählte ihn zum Mitglied der vierten Bundesversammlung, die 1964 Heinrich Lübke als Bundespräsident wiederwählte.

Als Deputierter der Kulturbehörde, der er neben seiner Abgeordnetentätigkeit war, wies er 1962 Forderungen, die Politik möge Einfluss darauf nehmen, welche Theater oder Stücke von subventionierten Einrichtungen besucht werden, zurück: „Es widerspricht den Grundsätzen einer freiheitlichen Kulturpolitik, den Organisationen der Volksbühne und des Kulturrings der Jugend Vorschriften über den Besuch von Theatern zu machen, deren Intendanten von ihrem Recht Gebrauch machen, politische Stücke zur Diskussion zu stellen.“[5] Dagegen kritisierte er im Dezember 1965 die Verleihung des Lessing-Preises an Peter Weiss wegen dessen Bekenntnis zum Kommunismus, da kommunistische Künstler nicht mit einem Staatspreis aus Staatsmitteln ausgezeichnet werden sollten.[6]

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Die Kirche und ihr Geld, in: Evangelische Verantwortung. Meinungen und Informationen aus dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU, Heft März 1975, Seiten 3 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CDU trauert um Wilhelm Imhoff. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 8. November 1989, abgerufen am 1. August 2017.
  2. Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Imhoff, Wilhelm, S. 198 f.
  3. Neuer Vorsitzender im Stiftungsrat. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 30. Oktober 1986, abgerufen am 1. August 2017.
  4. DER SPIEGEL, Ausgabe vom 24. August 1970.
  5. Zitiert nach DIE ZEIT, Ausgabe vom 6. Februar 1962.
  6. Hanna Leitgeb: Der ausgezeichnete Autor: städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland (1926–1971). deGruyter, Berlin 1994, S. 362.
  7. a b Auszeichnung für Dr. Wilhelm Imhoff. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 11. Juni 1985, abgerufen am 1. August 2017.