Catharanthen

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Catharanthen

Rosafarbene Catharanthe (Catharanthus roseus)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Rauvolfioideae
Tribus: Vinceae
Gattung: Catharanthen
Wissenschaftlicher Name
Catharanthus
G.Don

Die Catharanthen (Catharanthus), auch Zimmerimmergrün genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Rauvolfioideae in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae).

Beschreibung

Catharanthen sind einjährige oder ausdauernde, immergrüne krautige Pflanzen, die oft am Ansatz verholzen und in unterschiedlich starkem Maße verzweigen. Die Stängel sind fleischig[1]. Die ganzrandigen[1], krautigen bis leicht ledrigen und gefransten oder mit Drüsenzotten besetzten Laubblätter sind gegenständig und mit einer kurzen und festen Spitze versehen.

Die endständigen (wenngleich sie scheinbar seitlich wachsen) Blütenstände tragen ein bis zwei radiärsymmetrische, fünfzählige Blüten. Die Kelchblätter sind schmal bis sehr schmal länglich, ahlenförmig und ohne Drüsenhaare. Die fünf lila, roten, rosa oder weißen Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen und ihre Kronlappen sind flach ausgebreitet. Die Kronröhre ist behaart, der Schlund ist verengt und wollig behaart. Die fünf[1] Kronlappen sind schräg umgekehrt-eiförmig und fein mit nadelförmigen Auswüchsen besetzt. Die Staubfäden setzen an der meist oberhalb der Mitte gelegenen, breitesten Stelle der Kronröhre an, die Staubbeutel sind am Ansatz länglich stumpf. Der Fruchtknoten setzt sich aus zwei sehr schmal länglichen Fruchtblättern zusammen. Der Diskus besteht aus zwei schmal dreieckigen bis schmal länglichen Drüsen, deren Ansätze einander an der achsabgewandten Seite der Fruchtblätter berühren. Der Griffel ist fadenförmig. Die Frucht ist eine zweisamige Sammelbalgfrucht, der Fruchtkörper ist zylindrisch und spitz zulaufend. Die Samen sind schwarz und länglich, die Oberfläche runzelig.

Verbreitung

Bis auf eine Art, Catharanthus pusillus, die sich in Indien und Sri Lanka findet, sind alle Arten auf Madagaskar endemisch.

Systematik

Die Gattung wurde 1837 von George Don junior erstbeschrieben. Der Gattungsname bedeutet so viel wie „reinblütig“ und verweist auf die rosenfarbigen Blüten[2]. Die Arten der Gattung wurden zeitweise zu den Gattungen Vinca bzw. Lochnera gestellt[1]. Nach der Systematik von Endress & Bruyns (2000)[3] gehört Catharanthus zur Tribus Vinceae, zusammen mit Gattungen wie Immergrün (Vinca) und Kopsia.

Eine Arbeit von Sennblad & Bremer 2002[4] stellte die Vinceae als monophyletisch dar. Das nachfolgende Kladogramm zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse von Catharanthus nach dieser Quelle. Die Zusammengehörigkeit der vier hier dargestellten Gattungen ist gut abgesichert.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ochrosia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rauvolfia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vinca
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Catharanthus
 
 
 

Die Gattung enthält etwa neun Arten:[5]

Literatur

  • A. J. M. Leeuwenberg, F. K. Kupicha et al.: Apocynaceae. In: Flora Zambesiaca. Band 7, Teil 2, 1985, (Online)

Weblinks

Commons: Catharanthen (Catharanthus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:

  1. a b c d Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica, S. 199, 2003, ISBN 3-8331-1600-5
  2. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, ISBN 3-7643-2390-6 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7).
  3. M.E. Endress, P. V. Bruyns: A revised classification of the Apocynaceae s.l. Bot. Rev. 66, 2000, S. 1–56.
  4. B. Sennblad, B. Bremer: Classification of Apocynaceae s.l. according to a new approach combining Linnaean and phylogenetic taxonomy. Syst. Biol. 51(3), 2002, S. 389–409. (PDF)
  5. a b c d e f g h i j k Rafaël Govaerts (Hrsg.): Catharanthus - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 18. November 2018.