C4 Bay 05

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C4 Bay 05 I und II
Abteilwagen Gattung CC nach Blatt 043
Nummerierung: (siehe Liste)
Anzahl: Typ I 5
Typ II 5
Hersteller: Rastatt
Baujahr(e): 1904/1905
Bauart: Abteilwagen, gebremst
Gattung: C4 (CC)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: Typ I 19.870 mm
Typ II 19.470 mm
Länge: Typ I 18.570 mm
Typ II 18.170 mm
Höhe: Typ I 4.135 mm
Typ II 4.100 mm
Breite: 2.600 mm
Drehzapfenabstand: 15.500 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: Typ I Hbr-Haus + Schleifer-Bremse
Typ II Freisitzbremse + Bauart Schleifer
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Stangenpuffer
Sitzplätze: 84
Klassen: 3. Klasse

Die pfälzischen C4 Bay 05 waren vierachsige Abteilwagen für Reisezüge. Sie gab es in der Form mit hochgesetztem Bremserhaus oder mit offener Freisitzbremse. Die Gattungsbezeichnung resultiert aus der Übernahme der pfälzischen Wagen im Rahmen der Eingliederung in die Bayerischen Staatseisenbahn 1909.

Geschichte

Mit dem vermehrten Aufkommen der überregionalen Reise- und Schnellzüge im ersten Jahrzehnt nach 1900 mussten sich auch die Pfälzischen Eisenbahnen damit auseinandersetzen, entsprechende Wagentypen für diese Zuggattungen zur Verfügung stellen zu können. Auch der mit den benachbarten Bahnen vereinbarte Wagenausgleich veranlasste die Pfalzbahn dazu, ebenfalls Wagen für den gehobenen Reisezugverkehr zu beschaffen. Für die dritte Klasse wurden daher in den Jahren 1905 und 1906 insgesamt 10 Wagen dieses Typs bei der Waggonbauanstalt Rastatt beschafft. Als privates Unternehmen war die Pfalzbahn auch zu sparsamer Haushaltung gezwungen und so ließ man nur bei der Hälfte der Wagen geschlossene Bremserhäuser bauen. Die übrigen hatten offene Bremsersitze.

Einsatz

Gemäß dem Nummernschema wurde dieser Wagentyp von allen drei Gesellschaften beschafft. Dort kamen sie im Rahmen von Eil- und Schnellzügen auf den wichtigen Strecken dieser Gesellschaften zum Einsatz.

Verbleib

Mit der Eingliederung der Pfalzbahn in die Bayerische Staatsbahn 1909 wurden auch diese Wagen übernommen. 1920 kamen die Wagen dann zur Gruppenverwaltung Bayern der Reichsbahn und wurden der Direktion Ludwigshafen unterstellt. Sie erhielten dort die Gattungskennung C4 Bay 05. Der weitere Weg ist nicht bekannt, da bei der Reichsbahn keine gesonderten Daten für die ehemaligen pfälzischen Wagen geführt wurden. In der vom Reichsbahn-Zentralamt 1930 herausgegebenen Zusammenstellung der Personen-, Gepäck- und Triebwagen wird noch ein Bestand von neun Wagen aufgeführt.

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Rahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Zur Unterstützung des Wagenkastens aufgrund des großen Drehzapfenabstandes wurde ein Sprengwerk aus Profilen und Säulenständern in der Ebene der äußeren Längsträger eingebaut.

Zugeinrichtung: Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert.

Stoßeinrichtung: Die ursprünglichen Stangenpuffer wurden später durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk

Als Laufwerk kamen Drehgestelle bayerischer Regelbauart mit kurzem Radstand zur Anwendung. Diese besaßen einen aus Blechen und Winkeln zusammengenieteten Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper mit einem Durchmesser von 1.014 mm. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Schleifer zum Einsatz. Außerdem gab es noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse. Bei Wagen des Typ I befand sich diese in einem hochgesetzten, geschlossenen Bremserhaus, bei Wagen des Typ II war die Freisitzbremse mit einer solchen versehen.

Wagenkasten

Rohbau: Wagenkastengerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Seitenwände an den Unterseiten leicht eingezogen, Tonnendach. Wagen Typ I mit hochgesetztem Bremserhaus, beidseitig zugänglich, mit flach gewölbtem Dach, Wagen Typ II mit im Wagenkasten integrierter Freisitzbremse. Kein Übergang an den Stirnseiten.

Innenraum: insgesamt zehn Abteile der 3. Klasse. Insgesamt vier Toiletten mit Waschgelegenheiten. Durch seitliche Durchgänge konnte man von jedem Abteil eine der Toiletten erreichen. Der Wagen hatte hölzerne Sitzbänke.

Heizung: Die Fahrzeuge verfügten über eine Dampfheizung.

Lüftung: statische Lüfter auf dem Dach über den Aborten, Kiemenlüfter über den Abteiltüren und den Abortfenstern.

Beleuchtung: Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gas, der Vorratsbehälter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Später teilweise elektrische Beleuchtung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

Wagennummern

Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, aufgestellt nach Stand vom 31. März 1913 sowie dem Buch von Emil Konrad entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1894
ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
43I
1897
CC
43I
1913
CC
C4 Bay 05 C4 Bay 05 A 1. 2. 3. 4. O M
1904/05 Rast. 3 127
172
180
127
172
180
Lu 41 931–41 935 4 Brh; Ssbr; El D 4 10
(84)
64 Ludwigsbahn[Anm. 2]
2 3061
3088
3061
3088
Nordbahn[Anm. 3]
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
43II
1897
CC
43II
1913
CC
C4 Bay 05 C4 Bay 05 A 1. 2. 3. 4. O M
1904/05 Rast. 2 3072
3074
3072
3074
Lu 41 936-41 939 4 Fsbr; Ssbr; El D 4 10
(84)
64 Nordbahn[Anm. 3]
3 5064
5073
5078
5064
5073
5078
Maximiliansbahn[Anm. 4]

Anmerkungen

  1. WV steht für WagenstandsVerzeichnis
  2. Beschaffung auf Rechnung der Pfälzischen Ludwigsbahn
  3. a b Beschaffung auf Rechnung der Pfälzischen Nordbahnen
  4. Beschaffung auf Rechnung der Pfälzischen Maximiliansbahn

Einzelnachweise


Weblinks

Literatur

  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen - Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach Stand vom 31. März 1913).
  • Kupplung, Rundschreiben für Wagenfreunde, Heft 96 ; Quelle=Reichsbahn Zentralamt, Zusammenstellung der Bestände zum Stand von 31.12.1932. Wolfgang Diener, Eigenverlag, Reinheim 2019.