König-Friedrich-I.-Denkmal (Königsberg)

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Das König-Friedrich-I.-Denkmal in Königsberg stand auf dem Schlossplatz an der südwestlichen Ecke des Schlosses. Heute steht ein Nachguss vor dem Knobelsdorff-Flügel des Schlosses Charlottenburg in Berlin.

König-Friedrich-I.-Denkmal in der Flüsternische

Geschichte

Das Standbild wurde von Andreas Schlüter 1697 erstellt. Es zeigt den Kurfürsten Friedrich III. im römischen Gewand und wurde ursprünglich für den Hof des Zeughauses in Berlin geschaffen. Auf Betreiben von Friedrich Leopold von Schrötter schenkte 1801 König Friedrich Wilhelm III. es der Stadt Königsberg anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Königskrönung Friedrichs I. 1802 kam das Denkmal nach Königsberg und wurde im Halbrund, der Flüsternische, einer Mauer vor dem ehemaligen Marstall gegenüber der Schlosswache aufgestellt; den Sockel schuf Gottfried Schadow. Als 1928 die Reichsbank den Marstall bezog, verblieb es nach langem Hin und Her auf seinem Platz in der Nische. In den Nachkriegswirren ging das Denkmal 1945 verloren.

Beschreibung des Denkmals

Das Denkmal bestand aus einem Sockel und dem darauf befindlichen Standbild Friedrichs.

Sockel

Der 4-seitige Sockel war schlicht gehalten und führte keine beigestellten Skulpturen o. ä., sondern zeigte auf jeder Seite entweder eine Inschriften-Tafel oder ein einfaches Relief.

An der Frontseite befand sich eine Tafel mit folgender Inschrift:

„FRIEDRICH
ERSTER KOENIG
DER PREUSSEN
ZU KOENIGSBERG
GEKROENT
DEN XVIII JAENNER
MDCCI“

Das Relief an der Ostseite zeigte einen gekrönten preußischer Adler mit der Unterschrift „SUUM CUIQUE“ (Jedem das Seine). In seinen Krallen hielt er das Zepter sowie den Reichsapfel, die Westseite die preußische Königskrone sowie das königlich-preußische Zepter.

Standbild

Die nur wenig überlebensgroße Skulptur zeigt den nach vorn schreitenden barhäuptigen Friedrich im Gewand eines römischen Feldherrn mit dem königlich-preußischen Zepter in der rechten Hand.

Das heutige Denkmal Friedrichs I. in Berlin

Nachguss vor dem Schloss Charlottenburg

Als 1972 in einer Ost-Berliner Gipsformerei eine vollständige Gipskopie aus dem 19. Jahrhundert aufgefunden worden war, konnten Gerhard Marcks und Waldemar Grzimek 1972 zwei Nachgüsse anfertigten. Einer steht heute als Denkmal König Friedrich I. vor dem Schloss Charlottenburg in Berlin auf einer Rekonstruktion des Originalsockels. Ein weiterer Nachguss ist im Besitz der Staatlichen Museen zu Berlin.

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
  • Baldur Köster: Königsberg: Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, 2000, ISBN 3-88042-923-5.