Benutzer:San Andreas/Everest

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Schwere Panzer sind eine Klasse von Panzern, die vom Ersten Weltkrieg (1914–1918) bis zum Ende des Kalten Kriegs (1945–1991) produziert wurden. Diese Panzer vernachlässigten im allgemeinen Mobilität und Manövrierfähigkeit für besseren Panzerschutz und gleiche oder größere Feuerkraft als Panzer leichterer Klassen.

Die Ursprünge der Klasse gehen auf den Erster Weltkrieg und die ersten Panzer zurück; entwickelt, um in engem Zusammenspiel mit der Infanterie zu operieren und sowohl der Artillerie als auch den ersten Panzerabwehrkanonen gegenüberzustehen, mussten die frühen Panzer genug Panzerung haben, um im Gefechtsfeld bei Steil- und Frontalbeschuss kampffähig zu bleiben. Als leichtere Panzer eingeführt wurden, wurden die größeren Konstruktionen als schwere Panzer bekannt. Eine ähnliche „Durchbruchs“-Rolle blieb bis in den Zweiten Weltkrieg hinein bestehen. Als direkte Feuergefechte zwischen gegnerischen Panzern zunahmen, wurden stärkere Panzerabwehrkanonen auf die Schweren Panzer montiert. Gegen Ende des Krieges wurden sie sowohl für den Kampf gegen schwere Befestigungen als auch für die Panzerabwehr eingesetzt. Sie wurden auch als Durchbruchspanzer bezeichnet, was auf ihre Aufgabe als Speerspitze des Angriffs hinweist. Sie waren meist in spezialisierten Schweren Panzer-Abteilungen organisiert. Das Aufkommen des Kampfpanzers bedeutete das Ende schwerer Panzer als eigenständige Klasse, obwohl eine Reihe von Nachkriegsexemplaren produziert wurden, die allerdings bereits in den 1960er Jahren wieder ausgemustert wurden.

Rolle

Schwere Panzer erzielten ihre größten Erfolge sowohl im Kampf gegen andere, leichtere Panzer, als auch bei der Zerstörung von Befestigungsanlagen mit ihren großkalibrigen Rohrwaffen bzw. Geschützen.[1] Obwohl oft angenommen wird, dass schwere Panzer im Vergleich zu Mittelschwere Panzer eine geringere Beweglichkeit haben, war dies nicht immer der Fall, da viele der anspruchsvolleren schweren Panzerkonstruktionen über eine fortschrittliche Aufhängung und Kraftübertragung verfügten, um genau diesem Nachteil entgegenzuwirken. Der größte Nachteil sind jedoch die Herstellkosten, die sich auf die Produktionsstückzahl und/oder das Design auswirken. Der deutsche Panzerkampfwagen VI Tiger (Sd.Kfz 181) zum Beispiel hatte eine ähnliche Geschwindigkeit und bessere Geländeeigenschaften als der wesentlich leichtere mittlere Panzerkampfwagen IV, allerdings zu ungunsten einer geringen Zuverlässigkeit und es wurden nur 1.355 Stück produziert, verglichen mit 8.800 Panzer IV und über 59.000 sowjetischen T-34 und über 45.000 US-amerikanischen M4 Sherman mittleren Panzern. Dieser Fall wiederholte sich beim operativen Einsatz des Panzerkampfwagen VI Tiger II (Sd.Kfz. 182), von dem lediglich 492 Stück produziert wurden.

Entwurf

Schwere Panzer haben im Vergleich zu leichteren Panzern eine sehr mächtige Panzerung und Bewaffnung. Viele schwere Panzer teilten sich Komponenten mit leichteren Panzern. Zum Beispiel teilte der US-amerikanische M103 (Masse: 59.000 kg) viele Komponenten mit den leichteren M47 Patton (46.100 kg), einschließlich des Getriebes und des Motors. Infolgedessen sind sie entweder untermotorisiert und vergleichsweise langsam oder haben Probleme mit der Standfestigkeit und Zuverlässigkeit von Motor und Antriebsstrang. Im Falle einer völligen Neuentwicklung, wie es beim deutschen Tiger I der Fall war, wurde das Design unnötig komplex und kostspielig, was zu geringen Produktionszahlen führte.

Geschichte

Das Konzept schwerer Panzer stammt aus dem Ersten Weltkrieg und koexistierte mit leichten und mittleren Panzern bis zur Einführung des Kampfpanzers.

Weltkriege

IS-2 der Roten Armee

Der erste britische Panzer, der Mark I des Ersten Weltkriegs, wurde eingeführt, um die deutschen Verteidigungslinien aus Schützengräben und Stacheldraht zu durchbrechen. Als leichtere, schnellere Panzer eingeführt wurden, wurden die größeren Panzer als schwer eingestuft.

Der Char 2C war einer der größten jemals produzierten Panzer. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs waren Frankreich und die Sowjetunion die einzigen Länder, die über schwere Panzern verfügten, wie den Char B1, T-35 und KW-1. Der Matilda II wurde nach dem britischen Infanteriepanzer-Konzept entwickelt, das dem eines schweren Panzers ähnelt, der eine dicke Panzerung hat und mehr wiegt als ihre anderen Panzer. Er ist normalerweise getrennt, weil sie weniger Feuerkraft haben, da ihre Kreuzerpanzer (vergleichbar mit den mittleren Panzern) zu dieser Zeit die gleiche Hauptbewaffnung, aber mehr Maschinengewehre haben. Spätere Kriegsbeispiele waren der deutsche Tiger I und Tiger II, sowie der sowjetischen IS-Serie. Die Kategorisierung in „schwer“ versus „mittel“ war oft eher eine Frage der taktischen Rolle als des Gewichts; der Panzerkampfwagen V Panther (44,8 t) zum Beispiel war ein „mittlerer“ Panzer, der die meisten alliierten „schweren“ Panzer überragte.

Die amerikanischen Streitkräfte setzten selten schwere Panzer ein, da sie immer noch an der Doktrin der Infanterieunterstützung wie die Briten festhielten; außerdem erkannten die Amerikaner die logistischen und Mobilitätsprobleme, die mit dem Besitz einer schweren Panzertruppe einhergingen und wollten ihre 5.000 Kilometer lange Versorgungslinie nach Europa nicht gefährden. Infolgedessen bevorzugten die Vereinigten Staaten stattdessen den Einsatz von Panzerjägern zur Panzerbekämpfung, und vor 1944 gab es nur wenige Hinweise darauf, dass der M4 Sherman den schweren Panzern der Wehrmacht in puncto Panzerung und Bewaffnung unterlegen war. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der M26 Pershing in begrenzter Stückzahl nach Europa geschickt, da er neben den hochgepanzerten M4 Sherman Jumbos der einzige schwere Panzer war, den die Amerikaner zur Verfügung hatten.

Kalter Krieg

IS-3 der Sowjetunion

Die unmittelbare Nachkriegszeit sah die endgültige Aufstellung von schweren Panzern, darunter der US-amerikanische M103, der britische FV214 Conqueror und der französische ARL 44, alle als Reaktion auf den sowjetischen IS-3. Die größten Panzerkanonen näherten sich dem Maximalkaliber, dessen Geschosse noch von der Besatzung gehandhabt werden konnten, selbst wenn sie die umständliche zweiteilige Munition (getrenntes Geschoss und Treibladung, ähnlich wie bei den Schlachtschiffkanonen) verwendeten, was ihre Feuergeschwindigkeit stark verlangsamte. Dank verbesserter Geschosskonstruktionen und präziserer Feuerleittechnik holten die mittleren Panzer in der Nachkriegszeit die Feuerkraft der schweren Panzer ein. Der taktische Wert der schweren Panzer sank so weit, dass keine neuen Designs mehr entwickelt wurden; die schwer bewaffneten mittleren Panzer wurden als Kampfpanzer (engl. Main Battle Tank) bezeichnet. Die Doktrin besagte, dass die weniger teure Panzerartillerie zur Unterstützung der Infanterie eingesetzt werden sollte. Das Gewicht der Kampfpanzer stieg während des Kalten Kriegs schnell an, und die meisten Kampfpanzer der dritten Generation, einschließlich des M1 Abrams, Challenger 2, Leopard 2 und Merkava, haben mit über 60 Tonnen ein Kampfgewicht, das dem der schweren Panzer der 1950er Jahre ähnelt.

Ältere schwere Panzer mit Stahlpanzerung wurden durch Panzerabwehrlenkwaffen und hochexplosive Panzerabwehrmunition (HEAT) obsolet. Panzerabwehrlenkwaffen haben eine höhere Kampfreichweite als kinetische Munition, und schiere Panzermasse garantierte nicht mehr die Überlebensfähigkeit gegen HEAT-Sprengköpfe von Panzerkanonen oder Raketen.

Literatur

  • Richard Ogorkiewicz: Tanks. 100 Years of Evolution. Osprey Publishing, 2018, ISBN 978-1-4728-2981-8, S. 424 (englisch).
  • Thomas Müller: Chronik der Militärfahrzeuge – Deutsche Panzer. Brandenburgisches Verlagshaus, Bonn 2011, ISBN 978-3-941557-89-5.
  • Michael Fröhlich: Schwere Panzer der Wehrmacht: Von der 12,8 cm Flak bis zum Jagdtiger. Motorbuch, 2015, ISBN 978-3-613-03806-6, S. 192.
  • George Forty: Tanks of World War Two. Bloomsbury USA, 1995, ISBN 978-1-85532-532-6. (PDF: englisch; 208 Seiten)

Einzelnachweise

  1. George Forty: Tiger Tank Battalions in World War II. Zenith Imprint, 2009, ISBN 978-1-61673-262-2, S. 128 (englisch, google.com).

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