Blaues Mänderle
Blaues Mänderle | ||||||||||||
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Blaues Mänderle (Paederota bonarota), Karnische Alpen. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Paederota bonarota | ||||||||||||
L. |
Das Blaue Mänderle (Paederota bonarota), auch Wildes Mannderle oder Dolomiten-Ehrenpreis, ist eine in den Südost-Alpen endemische Pflanzenart aus der Familie der Wegerichgewächse.
Merkmale
Das Blaue Mänderle ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von fünf bis 15 Zentimetern erreicht. Die Stängel sind meist mit drei gegenständigen Laubblattpaaren beblättert. Die Laubblätter sind ungeteilt, unter drei Zentimeter lang und bis zwei Zentimeter breit. Auf jeder Seite befinden sich fünf bis höchstens neun Zähnchen. Die Blätter sind dunkelgrün und leicht ledrig bis starr.
Der Kelch ist fünfzählig. Die Blütenkrone ist tief violettblau, auch blau und selten rosa. Sie ist acht bis 13 Millimeter lang. Die Staubblätter sind deutlich länger als die Blütenkrone. Blütezeit ist Juli, seltener auch im August.
Die Früchte sind vielsamige Kapseln.
Verbreitung
Die Art ist in den Südostalpen endemisch. Ihr Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf Kärnten (Gailtaler Alpen, Karnische Alpen, Nockberge), Salzburg (Kitzbüheler Alpen, Leoganger und Loferer Steinberge), Ost-Tirol (Karnische Alpen), Süd-Tirol, die Julischen Alpen sowie einige weitere Gebiete in Nord-Italien.
Das Blaue Mänderle wächst in Kalk-Felsspalten der subalpinen bis alpinen Höhenstufe und kommt im gesamten Verbreitungsgebiet nur zerstreut bis sehr selten vor.
Systematik
Das Blaue Mänderle bildet mit dem Gelben Mänderle (Paederota lutea) Hybriden an Standorten, wo beide Arten gemeinsam vorkommen, etwa am Gartnerkofel. Die Merkmale der Hybriden stehen zwischen den beiden Arten, so ist die Krone gelblich-schmutzig-violett.
Inhaltsstoffe
Das Blaue Mänderle enthält Iridoid-Glykoside.[1]
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ Søren Rosendal Jensena, Charlotte Held Gotfredsena, Simon Pierce: Iridoid glucosides of Paederota bonarota and the relationships between Paederota and Veronica. Biochemical Systematics and Ecology, Band 35, 2007, S. 501–505. doi:10.1016/j.bse.2007.01.004