Johann Clemens Bruckmann

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Johann Clemens Bruckmann (* 25. Februar 1768[1] in Heilbronn; † 20. April 1835 ebenda; auch Johann Klemens Bruckmann) war von 1822 bis zu seinem Tode 1835 Stadtschultheiß in Heilbronn.[2]

Leben

Bruckmann war ein Enkel des 1725 in das Heilbronner Bürgerrecht aufgenommenen Kaufmanns Hermann Dietrich Brockmann aus Hemer bei Iserlohn in Westfalen, der die Heilbronner Familie Bruckmann begründete,[3] und ein Cousin des Silberwarenfabrikanten Georg Peter Bruckmann.[1] Er widmete sich der Schreiberlaufbahn, wurde württembergischer Substitut (stellvertretender Notar) und kaiserlicher Notarius und kehrte 1798 nach Heilbronn zurück, wo er zunächst Stadtschreiber und dann 1822 Stadtschultheiß wurde.

Johann Clemens Bruckmanns Ehefrau Auguste[4] war eine Tochter des Hofrats und Amtmanns und dann, seit 1803, als Ritterschaftskonsulent wirkenden Juristen Friedrich Christoph Mayer und von dessen Ehefrau (seit 1785) Johanna Henriette Friederike Hartmann (1762–1820), der von 1797 bis 1803 und vom November 1808 bis 1820 in Heilbronn wohnenden Schwester von Heinrich von Kleists Dresdner Malerfreund Christian Ferdinand Hartmann. Dass ein späteres Heilbronner Stadtoberhaupt Schwiegersohn bei der Heilbronner Schwester des einstigen Kleistfreunds Hartmann wurde, ist für das grundsätzlich Heilbronn einbeziehende Beziehungsgeflecht Kleists bezeichnend.[5]

Bruckmanns Tochter Auguste Henriette Amalie (1815–1869) heiratete 1843 den Architekten Theodor von Landauer, den Sohn von Bruckmanns Amtsvorgänger Lebrecht Landauer.

Stadtschultheiß Bruckmann engagierte sich besonders für die Schreibung der Heilbronner Stadtgeschichte, wofür er Carl Jäger Einsicht in die Ratsprotokolle gewährte. Dafür bedankte sich Jäger bei ihm in seinem Vorwort zu seinem Buch:

„… Der verehrlichte Stadtrath und dessen Vorstand … der sich für diese Arbeit besonders intereßirende … Stadtschultheiß Bruckmann, gestattete sogar zuvorkommend die Einsichtnahme in die Ratsprotokolle.“[6]

Einzelnachweise

  1. a b Stammliste der Familie Bruckmann. Bosheuyer, Cannstatt 1892, S. 3, 4 u. 6
  2. Rauch, S. 116
  3. Dürr (s. Literatur), S. 272 u. 303
  4. Bruckmanns Ehefrau Auguste nach Angaben des Stadtarchivs Heilbronn, Datenbank HEUSS
  5. Über Kleists indirekte Beziehung zu Heilbronn vor allem auch durch die Heilbronner Schwester seines Dresdner Malerfreunds Hartmann vgl. Reinhard Breymayer: Zwischen Antonia von Württemberg und Kleists Käthchen von Heilbronn. Neues zum Magnet- und Spannungsfeld des Prälaten Friedrich Christoph Oetinger. Heck, Dußlingen 2012, S. 17 f. 38. 61. 67. 69. 77. 227. - Zu sonstigen Heilbronner Bezügen umfassend Christhard Schrenk: Das Käthchen von Heilbronn. Einige Überlegungen zu Kleists Ritterschauspiel (1994). (Heilbronn 2005) (Käthchen in Heilbronn. Im Auftrag der Stadt Heilbronn. Hrsg. von Günther Emig). - Vgl. ferner, forschungsgeschichtlich referierend, mit Distanz gegenüber schlichter Annahme von "Urkäthchen": Christhard Schrenk: Heilbronner Urkäthchen? Lisette Kornacher (1773–1858) und Charlotte Elisabethe Zobel (1774–1806). In: Christhard Schrenk (Hrsg.): Heilbronner Köpfe, Bd. 5. Lebensbilder aus fünf Jahrhunderten, Stadtarchiv Heilbronn 2009 (Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Heilbronn, 56), S. 89–100, dazu die Literaturangaben S. 285 f.
  6. Schrenk/Weckbach (s. Literatur), S. 66

Literatur

  • Moriz von Rauch: Bericht des Historischen Vereins Heilbronn. Fünfzehntes Heft mit Bericht für die Jahre 1922–1925. Heilbronn 1925.
  • Christhard Schrenk und Hubert Weckbach: Die Vergangenheit für die Zukunft bewahren. Das Stadtarchiv Heilbronn: Geschichte – Aufgaben – Bestände. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1993, ISBN 3-928990-41-1 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 33)
  • Carl Jäger: Geschichte der Stadt Heilbronn. Claß, Heilbronn 1828.
  • Friedrich Dürr: Heilbronner Chronik. I. Teil. 2. Auflage. Rembold, Heilbronn 1926 [Nachdruck: Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1986 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 27)], S. 303.