Acifluorfen

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Strukturformel
Strukturformel von Acifluorfen
Allgemeines
Name Acifluorfen
Andere Namen

5-[2-Chlor-4-(trifluormethyl)phenoxy]-2-nitrobenzoesäure (IUPAC)

Summenformel C14H7ClF3NO5
Kurzbeschreibung

gelbbrauner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 256-634-5
ECHA-InfoCard 100.051.468
PubChem 44073
ChemSpider 40113
DrugBank DB07338
Eigenschaften
Molare Masse 361,66 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

151,5–157 °C[2]

Löslichkeit

sehr schwer in Wasser (120 mg·l−1 bei 23 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​318​‐​410
P: 273​‐​280​‐​305+351+338​‐​501 [2]
Toxikologische Daten

1370 mg·kg−1 (LD 50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Acifluorfen ist ein Pflanzenschutzwirkstoff und gehört zur Klasse der Phenolether-Herbizide. Es ist ein gelbbrauner Feststoff.[1]

Geschichte

Acifluorfen wurde Mitte der siebziger Jahre von Mobil Chem. Co. (jetzt Bayer CropScience) und Rohm & Haas (jetzt BASF AG) entwickelt und 1980 in den Markt eingeführt.[1]

Wirkung

Acifluorfen ist ein selektives Herbizid. Es greift als Protoporphyrinogenoxidase (PPO)-Inhibitor in die Tetrapyrrolbiosynthese der behandelten Pflanzen ein und hemmt diese. Es kommt zu einer Akkumulation des PPO Substrates Protoporphyrinogen IX, welches aus den Chloroplasten in das Zytoplasma diffundiert und dort unspezifisch von membranständigen Peroxidasen zu Protoporphyrin IX (Proto IX) oxidiert wird. Da freies Proto IX die bei Belichtung aufgenommene Anregungsenergie auf Sauerstoff übertragen kann, kommt es zur Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), welche durch Lipid-Peroxidierung die Zerstörung der Zellmembran bewirken. Da die Schäden, die durch die Hemmung der Tetrapyrrolbiosynthese verursacht wurden, schwerwiegend sind, stirbt die behandelte Pflanze[3].

Verwendung

Es wird hauptsächlich gegen Unkräuter und Ungräser im Sojabohnen-, Baumwoll- und Erdnußanbau eingesetzt. Dabei wird Acifluorfen meist als Natriumsalz[4] eingesetzt.[1]

Umweltaspekte

Acifluorfen ist nicht bienengefährlich, aber giftig für Fische. Der Abbau erfolgt durch photolytischem Zerfall bei einer Halbwertszeit von 30 bis 80 Tagen.[1]

Nachweis

In Pflanzen und Böden kann eine Rückstandsbestimmung mittels GC- oder HPLC-Methode durchgeführt werden.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu Acifluorfen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. Juni 2020.
  2. a b c d Eintrag zu Acifluorfen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. Juni 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. Gulab Rangani, Reiofeli A. Salas-Perez, Raphael A. Aponte, Michael Knapp, Ian R. Craig: A Novel Single-Site Mutation in the Catalytic Domain of Protoporphyrinogen Oxidase IX (PPO) Confers Resistance to PPO-Inhibiting Herbicides. In: Frontiers in Plant Science. Band 10, 2019, ISSN 1664-462X, doi:10.3389/fpls.2019.00568, PMID 31156659, PMC 6530635 (freier Volltext) – (Online [abgerufen am 5. Juli 2021]).
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Acifluorfen-Natrium: CAS-Nummer: 62476-59-9, EG-Nummer: 263-560-7, ECHA-InfoCard: 100.057.764, GESTIS-Stoffdatenbank: 149516, PubChem: 44072, ChemSpider: 40112, Wikidata: Q27264899.