Extrachromosomales Element

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Ein extrachromosomales Element (auch extrachromosomales genetisches Element) bezeichnet in der Biochemie und Genetik eine Nukleinsäure, die innerhalb einer Zelle außerhalb von Chromosomen vorliegt und repliziert wird. Der Begriff Episom (griechisch für ‚Außenkörper‘) ist teilweise überlappend mit dem Begriff extrachromosomales Element, wobei Episom auch Plasmide umfasst, die in Chromosomen integrieren können und dann chromosomal vorliegen.[1]

Eigenschaften

Beispiele für extrachromosomale Elemente sind ringförmig geschlossene Plasmide in Bakterien oder lineare Borg in Archaeen.[2]

Bei Eukaryoten kommen ringförmig geschlossene Plasmide und Episomen im Verlauf von Infektionen mit verschiedenen Viren, wie Herpesviren (darunter das Epstein-Barr-Virus, das HHV8),[3] Adenoviren und Polyomaviren vor, ebenso treten Doppelminutenchromosomen bei manchen Krebsarten auf.[1][4]

Einzelnachweise

  1. a b John Kaisermann, Milos Pawlowski, Yavor Mendel: Molekularbiologische Techniken II. Cambridge Stanford Books, 2020.
  2. Amber Dance: Massive DNA ‘Borg’ structures perplex scientists. In: Nature. 16. Juli 2021, doi:10.1038/d41586-021-01947-3. (deutsche Übersetzung).
  3. A. De Leo, A. Calderon, P. M. Lieberman: Control of Viral Latency by Episome Maintenance Proteins. In: Trends in Microbiology. Band 28, Nummer 2, 02 2020, S. 150–162, doi:10.1016/j.tim.2019.09.002, PMID 31624007, PMC 6980450 (freier Volltext).
  4. N. Shimizu: Molecular mechanisms of the origin of micronuclei from extrachromosomal elements. In: Mutagenesis. Band 26, Nummer 1, Januar 2011, S. 119–123, doi:10.1093/mutage/geq053, PMID 21164192.