Sady (Niemodlin)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juli 2021 um 12:27 Uhr durch imported>Altsprachenfreund(1648354) (Gemeindeartikel).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Sady
Baumgarten
?
Sady Baumgarten (Polen)
Sady
Baumgarten
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Opolski
Gmina: Niemodlin
Geographische Lage: 50° 38′ N, 17° 39′ OKoordinaten: 50° 37′ 46″ N, 17° 39′ 15″ O
Höhe: 160–172 m n.p.m.
Einwohner: 234 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OPO
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Sady (deutsch Baumgarten) ist ein Dorf in der Gmina Niemodlin, im Powiat Opolski, der Woiwodschaft Oppeln im Südwesten von Polen.

Geographie

Geographische Lage

Sady liegt etwa zwei Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Niemodlin (Falkenberg) und etwa 26 Kilometer westlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Sady liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Niemodlińska (Falkenberger Ebene).

Sady liegt an der Steinau (poln. Ścinawa Niemodlińska). Der Ort liegt an der heute stillgelegten Bahnstrecke Szydłów–Lipowa Śląska.

Nachbarorte

Nordwestlich von Sady liegt der Gemeindesitz Niemodlin (dt. Falkenberg), im Norden Michałówek (Michelsdorf), westlich Grodziec (Groditz), im Süden Skarbiszowice (Seifersdorf) und im Südwesten Wydrowice (Weiderwitz).

Geschichte

Das Dorf wird im Jahr 1375 erstmals erwähnt. Um 1440 befand sich das Dorf im Besitz des Ritters Hans Pange. 1447 erfolgte eine Erwähnung als Bomgarte. Im 15. Jahrhundert war der Ort ein Kirch- und Pfarrort.[2] 1683 wurde das Dorf von Erdmann Siegfried von Zierotin für eine Summe von 17.000 Kronen gekauft und in die Herrschaft Falkenberg eingegliedert.

1715 wechselte das Dorf in die Herrschaft Tillowitz. Insgesamt besaß das Dorf samt Obstplantagen eine Fläche von über 1000 Hektar. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Baumgarten mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Zwischen 1742 und 1816 gehörte Baumgarten zum Landkreis Neustadt O.S. Im 18. Jahrhundert verfiel die Kirche im Ort.[2]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Baumgarten ab 1817 zum Landkreis Falkenberg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1844 wurde in Baumgarten eine Schule eingerichtet.[3] 1845 bestand das Dorf aus 45 Häusern und einem Vorwerk. Im gleichen Jahr lebten in Baumgarten 351 Menschen, davon 98 evangelische.[4] 1855 lebten 427 Menschen im Ort. 1865 zählte das Dorf 22 Gärtner- und 13 Häuslerstellen. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 127 Kindern besucht.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Tillowitz gegründet, welcher aus den Landgemeinden Baumgarten, Ellguth-Tillowitz, Michelsdorf, Schedliske, Schiedlow, Seifersdorf, Tillowitz und Weiderwitz und den Gutsbezirken Baumgarten, Ellguth-Tillowitz, Schedliske, Schiedlow, Seifersdorf, Tillowitz und Weiderwitz bestand.[6] 1885 zählte Baumgarten 297 Einwohner.[7]

1930 wurden rund um Baumgarten 150 Hektar Wald für die Erweiterung der Obstplantagen gerodet.[8] 1933 lebten in Baumgarten 380 Menschen. Im Jahr 1939 zählte das Dorf 496 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort Baumgarten zum Landkreis Falkenberg O.S.[3]

Kurz vor Einmarsch der Roten Armee floh der Großteil der Bevölkerung im Februar 1945. 1945 kam der bisher deutsche Ort Baumgarten unter polnische Verwaltung und wurde zunächst in Baruszewice umbenannt. Kurze Zeit später erfolgte die Umbenennung in Sady.[8] Im Juni 1946 wurde die restliche deutsche Bevölkerung, insgesamt noch 35 Personen, vertrieben.[2] 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort als Teil der Gmina Niemodlin zum wiedergegründeten Powiat Opolski.

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. a b c Heimatverein des Kreises Falkenberg O/S (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Falkenberg in Oberschlesien. Scheinfeld 1971, S. 135–136.
  3. a b Michael Rademacher: Landkreis Falkenberg (poln. Niemodlin). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 22.
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1143.
  6. Territorial Amtsbezirk Tillowitz
  7. Kreis Falkenberg O.S.
  8. a b Geschichte von Sady