Benutzer:Zieglhar/Der kleine Krieg am Oberrhein 1870

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Der kleine Krieg am Oberrhein im September 1870 ist der Titel einer Artikelserie des Militärschriftstellers Friedrich von der Wengen, die 1890 in der Allgemeinen Militär-Zeitung erschien und in der die Ereignisse der Frühphase des deutsch-französischen Krieges 1870/71 am südlichen Oberrhein dokumentiert sind. Diese Ereignisse werden nachfolgend skizziert.

Die Bezeichnung „kleiner“ Krieg soll nicht die Leiden der Betroffenen klein reden, sondern im Gegenteil Vorgänge in Erinnerung bringen, die angesichts der großen Schlachten (z.B. Schlacht bei Wörth) völlig in den Hintergrund gedrängt wurden.

Kriegsbeginn im Großherzogtum Baden

Input

Ein Streit zwischen dem Französischen Kaiserreich und dem Königreich Preußen um die spanische Thronkandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen eskalierte und der französische Kaiser Napoleon III. erklärte am 19. Juli 1870 Preußen den Krieg, worauf die vier süddeutschen Staaten Baden, Bayern, Hessen und Württemberg an der Seite Preußens und dessen Norddeutschem Bund in den Deutsch-Französischen Krieg eintraten. Das Großherzogtum Baden verkündete am 15. Juli 1870 die Mobilmachung und erklärte am 21. Juli den Eintritt[1] des Bündnisfalls gemäß Allianzvertrag vom 17. August 1866,[2] d. h. Baden trat an der Seite Preußens in den Krieg ein. Der Kommandeur der 3. Armee der preußische Kronprinz Friedrich III. befahl am 30. Juli die Konzentration der badischen Division bei Karlsruhe.[3] Seit dem 21. Juli war ganz Baden südlich von Rastatt von badischen Truppen entblößt.[4] „Die deutsche Heeresleitung ließ sich in dieser planmäßigen Offenlassung der Rheingrenze durch mehrfache beunruhigende Nachrichten über einen nahe bevorstehenden Uebergang der Franzosen über den Rhein nicht beirren.“[5]

Die Überwachung der Landesgrenze am Rhein zwischen Basel und Rastatt wurde den Zivilbehörden überlassen. Neben Gendarmerie, Zollbeamten und Stromwächtern übernahmen Schutzwehren aus Mitgliedern der Schützenvereine und Feuerwehren die Kontrolle der Rheingrenze.[6] Neben Gendarmerie, Zollbeamten und Stromwächter übernahmen Schutzwehren aus Mitgliedern der Schützenvereine und Feuerwehren die Kontrolle der Rheingrenze.


Da durch den Kriegseintritt von Baden und Württemberg an Oberrhein und Schwarzwald Befürchtungen bzgl. eines französischen Überfalls aufkamen, stellte der württembergische Kriegsminister Generalleutnant Albert von Suckow als fliegende Kolonne ein sogenanntes Schwarzwald-Detachement auf, das zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen sollte, etwa 2300 Mann zählte und hauptsächlich aus dem 6. württembergischen Infanterieregiment unter dem Befehl des Obersten Adolf von Seubert bestand. Es sollte im Süd-Schwarzwald Stellung beziehen und nach Bedarf ins Rheintal vorstoßen oder die Pässe ins Wiesental und Höllental verteidigen.

Oberst Seubert veranlasste zahlreiche kleine Truppenbewegungen im Rheintal, die der französischen Armee die Existenz namhafter deutscher Truppen am Oberrhein und im Schwarzwald vortäuschen sollten. Am 2. und 3. August organisierte Seubert die Täuschung beim Käferholz mit der französische Truppen im Raum Mulhouse gebunden wurden und damit am 6. August nicht in die Schlacht bei Wörth eingreifen konnten.

Input

Täuschung beim Käferholz#Scharmützel an der französischen Grenze

Reinhard Schellenberg „Der Krieg, den das deutsche Volk mit seinem Erbfeind zu kämpfen hat, ist ein heiliger Krieg!“ Predigt am Bettag 31. Juli 1870. Anlass zur Abspaltung der Pietisten Lörrachs von der Landeskirche.

Benutzer:Zieglhar/Adam Ewald


baz online mit Registrierung Zwei Monumente erinnern in Basel an den Krieg 1870/71. Das Strassburger Denkmal am Bahnhof SBB steht für 1500 Frauen, Kinder und Greise, die im September 1870 aus der belagerten Stadt nach Basel evakuiert werden. Ein Obelisk mit Sarkophag trauert im Kannenfeldpark um die Toten der französischen Ostarmee unter General Bourbaki. Die Armee wird beim Versuch aufgerieben, den badisch-preussischen Belagerungsring um Belfort zu sprengen.


August Willich 1848 bietet sich 1870 der preuß Armee an

Literatur

  • Friedrich von der Wengen: Der kleine Krieg am Oberrhein im September 1870. In: Allgemeine Militär-Zeitung. 65. Jahrgang (1890). (Artikelserie mit 10 Folgen.) Internet Archive
  • Georg Cardinal von Widdern: Der Grenzdetachements-Krieg und die Kavallerie-Unternehmungen in Feindesland während der Mobilmachung. Kriegsgeschichtliche und taktische Studie. Berlin 1892, S. 11–20 Internet Archive
  • Hubert Gilgin: Kriegsereignisse des 17. bis 19. Jahrhunderts um Bad Bellingen. 5. Der deutsch-französische Krieg von 1870/71. In: Das Markgräflerland, Band 1/1999, S. 44–49 Digitalisat der UB Freiburg


  • Ute Scherb: Die Grenze als Schicksal. Kehl im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. In: Badische Heimat 4/2020, S. 440–448 pdf
  • Peter Kunze: Baden und der vergessene Krieg vor 150 Jahren. In: Badische Heimat 4/2020,, S. 422-430. pdf

Weblinks

  • Karte über den Lauf des Rheins längs der badisch-französischen Grenze nach dem Stande der Jahre 1838 & 1861 und längs der badisch-bayerischen Grenze nach dem Stande der Jahre 1817 & 1861. Bearbeitet von der Grosh. Oberdirection d. Wasser & Strassen-Baues. Lauf des Rheins im Inspections-Bezirk Lörrach, Digitalisat der BLB Karlsruhe

Einzelnachweise

  1. Siehe Hans Fenske: Baden 1860 bis 1918. In: Hansmartin Schwarzmaier (Herausgeber): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Dritter Band, S. 181
  2. Badischer Beobachter vom 24. Juli 1870
  3. Kriegsgeschichtliche Abtheilung des Großen Generalstabes: Der deutsch-französische Krieg, 1870-71: Redigirt von der Kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Grossen Generalstabes, Band 1, S. 101 Google-Digitalisat
  4. Siehe von Widdern S. 17
  5. von Widdern S. 15
  6. Nach der französischen Kriegserklärung vom 19. Juli 1870 „wurden in allen Orten an der Oberrheingrenze Schutzwehren der Bevölkerung gegen kleinere Grenzüberfälle gebildet.“Karl Stiefel: Baden. 1648–1952. Band I, Karlsruhe 1977, S. 1185