Emil Kränzlein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. August 2021 um 17:34 Uhr durch imported>Silewe(957849) (PD-fix, +Normdaten).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Emil Kränzlein (* 6. Juli 1850 in Erlangen; † 7. Mai 1936 in Erlangen) war Fabrikant, Geheimer Kommerzienrat und ist Ehrenbürger der Stadt Erlangen.

Leben und Wirken als Unternehmer

Bürstenfabrik Emil Kränzlein 1912; zwischen Hindenburg-, Glück- und Östl. Stadtmauerstraße

Nach dem Besuch der Landwirtschafts- und Gewerbeschule in Erlangen erhielt Kränzlein seine kaufmännische Ausbildung in Nürnberg, während er zugleich im Handwerksbetrieb seines Vaters mit der Bürstenherstellung vertraut wurde. Im Jahr 1872 gründete der 22-jährige Kränzlein eine eigene Bürstenfabrik in Schwabach, die er 1873 nach Erlangen holte. Kränzlein galt als Pionier in Sachen Disziplin der Arbeiter, z. B. hinsichtlich Pünktlichkeit, sowie in der Einführung der Arbeitsteilung und Mechanisierung.[1] Das Unternehmen produzierte neben Feinbürsten aller Art ab 1899 auch Zahnbürsten, die alle unter der Marke Ideal Zett vertrieben wurden und deren Patent einer anatomischen Form von dem polnischen Arzt Zielinsky erworben worden war.[1]

Grab von Emil Kränzlein auf dem Neustädter Friedhof in Erlangen

1896 wandelte Kränzlein das Unternehmen aufgrund des Kapitalbedarfs des wachstumsstarken Unternehmens in eine AG um, die den Namen Bürstenfabrik Erlangen A.-G. trug. Die Zahl der Angestellten stieg von 150 im Jahr 1888 auf über 500 im Jahr 1910.[2] 1919 wurde Kränzlein mit der eisernen Ehrenmünze der Stadt Erlangen ausgezeichnet. Seit 1922 firmierte seine Gesellschaft als Bürstenfabrik Emil Kränzlein AG und gründete einen Zweigbetrieb mit Übernahme einer seit 1890 bestehenden Borstenzurichterei (Borstenpräparation Heidecker)[3] in Neustadt an der Aisch, welcher bis 1982 existierte. Emil Kränzlein führte das Unternehmen bis Ende 1927 als Generaldirektor und starb 1936. Sein Grab befindet sich an der Ostmauer des Neustädter Friedhofs in Erlangen. 1948 wurde nach ihm eine Straße in Erlangen-Süd benannt.

Die AG nach Kränzleins Tod

Bereits 1939 musste das große Betriebsgelände an der Östl. Stadtmauerstraße an die P. Gossen & Co KG verkauft werden.[1] Durch den zunehmenden Wettbewerb aus dem Ausland hatte Kränzleins Unternehmen 1977 nur noch 130 Angestellte bei einem Jahresumsatz von 7,4 Mio. DM. 1995 führte man das operative Geschäft in die Ideal-Zett GmbH über, welche im Jahr 2007 die Herstellung von Bürsten beendete. Der Börsenmantel der Emil Kränzlein AG wurde 1999 zur Cranz net. AG Beteiligungsgesellschaft,[4] die 2006 in der Hench-Thermoplast AG in Schwarzhausen aufging und 2009 Insolvenz anmelden musste. Am 27. September 2011 wurde der Insolvenzplan zur Fortführung und Restrukturierung der Gesellschaft beim Amtsgericht Erfurt eingereicht.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c http://www.nordbayern.de/region/erlangen/pionier-der-produktions-mechanisierung-1.1830709
  2. http://www.bwa.findbuch.net/php/rechter_be_e.php?ar_id=3254&action=.&kind=be_e&id=164&be_id=&kg_id=&ve_id=
  3. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1950, OCLC 42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 502.
  4. HIGHTECH: Aus Bürstenfabrik wurde Cranz net. In: Der Spiegel. Nr. 20, 2000 (online15. Mai 2000).
  5. Archivlink (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.info-inso.de