Gemeinschaft vom Lamm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. August 2021 um 18:36 Uhr durch imported>Wheeke(1347043) (→‎Einleitung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kleine Schwestern vom Lamm in Wien

Die Gemeinschaft vom Lamm ist ein Ordensinstitut diözesanen Rechts in der römisch-katholischen Kirche. Zur Gemeinschaft vom Lamm gehören die Kleinen Schwestern vom Lamm und die Kleinen Brüder vom Lamm. Das Ordensinstitut gehört zur Ordensfamilie der Dominikaner.

Geschichte

Die Kleinen Schwestern vom Lamm wurden am 6. Februar 1983 durch den Bischof von Perpignan-Elne Jean Chabbert OFM kirchenrechtlich in Frankreich anerkannt.[1] Die Anerkennung als genuiner Zweig des Dominikanerordens erfolgte am 16. Juli 1983 durch den Ordensmeister der Dominikaner, Vincent de Couesnongle. Der männliche Zweig der Gemeinschaft vom Lamm, die Kleinen Brüder vom Lamm, wurden am 8. August 1990 kirchenrechtlich bestätigt. Seit dem 29. Juni 1996 ist der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn OP der verantwortliche Bischof.[2][3]

Heute gibt es etwa 160 Schwestern und 30 Ordensmänner, von denen einige Priester sind. Die Gemeinschaft ist in acht Ländern vertreten.[4] Zeitweise gab es Niederlassungen in Kevelaer und Münster.[5][3] In Wien bewohnen die Schwestern das Kleine Kloster Maria, Licht der Kirche. Ferner gibt es in Wien eine Fraternität der Kleinen Brüder vom Lamm.[6] In Wien wirken sie seit 1996.[7]

Der Hauptsitz und Gemeinschaftsort der Gemeinschaft ist St. Pierre, ein größeres Gelände bei Fanjeaux, in dessen Nähe der heilige Dominikus wirkte.[8]

Spiritualität

Die Ordensgemeinschaft ist sowohl von der franziskanischen als auch von der dominikanischen Spiritualität geprägt. Daher fühlen sich die Mitglieder einer radikalen Armut und der Glaubensverkündigung verpflichtet. Die Schwestern und Brüder geben an ihren Niederlassungen Zeugnis durch ihre Anwesenheit, ihr Zuhören und indem sie Tischgemeinschaft mit Armen halten, etwa, indem sie in Suppenküchen für Obdachlose essen. Die Ordensmitglieder gehen zudem täglich einige Stunden auf Mission, bei der sie an Wohnungstüren um ein Stück Brot bitten. Sie sind, dem biblischen Vorbild gemäß,[9] immer mindestens zu zweit auf dem Weg. Das Motto der Gemeinschaft lautet: „Selbst wenn ich verletzt werde, höre ich nicht auf zu lieben.“[10]

Die Mitglieder tragen einen mittelblauen Habit mit Ledergürtel und langem (15 Gesätze umfassenden) Rosenkranz und blauem Skapulier. Die Schwestern tragen einen dunkelblauen Schleier. Die Schwestern und Brüder tragen bis zur feierlichen Profess ein Holzkreuz um den Hals, danach eine hölzerne Medaille mit einer Darstellung des Lamms Gottes.[3]

Einzelnachweise

  1. In Kansas City bei den Kleinen Schwestern vom Lamm: Ein Reisebericht der besonderen Art. In: Wort.lu. 26. Februar 2016 (wort.lu [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  2. Saint-Pierre. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (französisch, Selbstbeschreibung der Gemeinschaft auf ihrer Homepage).
  3. a b c Maria Meik: Andacht in der guten Stube. In: Westfälische Nachrichten. (wn.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  4. Die Gemeinschaft vom Lamm. Abgerufen am 27. April 2021 (Selbstbeschreibung der Gemeinschaft auf ihrer Homepage).
  5. Karin Weglage: "Kleine Schwestern vom Lamm" kommen nach Münster - "Es kommen noch drei Klosterschwestern zum Abendbrot". 3. Oktober 2013, abgerufen am 4. Oktober 2013.
  6. Archivlink (Memento vom 10. September 2013 im Internet Archive)
  7. Erzdiözese Wien / Der SONNTAG / Stefan Kronthaler: „Aufruf zur Mission“. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (deutsch).
  8. Saint-Pierre. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (französisch, Selbstbeschreibung der Gemeinschaft auf ihrer Homepage).
  9. Lk 10,1: "Der Herr […] sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften… Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe". Diese Verse gehören zur programtischen Mitte der franziskanischen Spiritualität
  10. Erzdiözese Wien: Wir beten für Sie. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (deutsch).

Weblinks