Sophie Christiane von Wolfstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. August 2021 um 04:30 Uhr durch imported>Georg Hügler(2234691).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Sophie Christiane von Wolfstein (* 24. Oktober 1667 in Sulzbürg; † 23. August 1737 im Schloss Fredensborg) war eine Gräfin von Wolfstein und durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach.

Leben

Sophie Christiane war eine Tochter des Grafen Albrecht Friedrich von Wolfstein zu Sulzbürg (1644–1693) aus dessen Ehe mit Gräfin Sophia Luise (1645–1717), Tochter des Grafen Wolfgang Georg zu Castell-Remlingen und der Gräfin Sophie Juliane von Hohenlohe-Pfedelbach. Sophie Christianes Onkel mütterlicherseits war mit einer Tante des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf verheiratet; Sophie Christiane wurde deshalb streng religiös im Sinne des Pietismus erzogen.

Sie heiratete am 14. August 1687 im Schloss Obersulzbürg den apanagierten Markgrafen Christian Heinrich von Brandenburg-Kulmbach (1661–1708). Für den markgräflichen Hof in Bayreuth war die Ehe allerdings „nicht standesgemäß“.

Nach der Geburt des ersten Kindes bezog die Familie das Schloss Schönberg, wo sich die als „vortrefflich“[1] beschriebene Sophie Christine um die sorgfältige Erziehung der Kinder kümmerte. Die für die „Haus-Betstunden“ benutzten Gebete fasste sie zu dem so genannten Schönberger Gesangbuch zusammen.[2] Durch den Schönberger Vertrag 1703 trat Christian Heinrich an König Friedrich I. von Preußen die bayreuthisch-ansbachische Erbfolge ab und erhielt dafür das Amt Weferlingen bei Magdeburg, in dessen Schloss die Familie anschließend lebte.

Nach dem Tod ihres Mannes und der 1721 erfolgten Trauung ihrer Tochter Sophie Magdalene mit dem dänisch-norwegischen Thronerben lebte sie auf Einladung ihres Schwiegersohnes auf Dauer in Dänemark, das dadurch zu einer Fluchtstätte deutscher Pietisten wurde.[3] Sophie Christiane wurde in der Kathedrale von Roskilde bestattet.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Christiane Sophie 14 Kinder:

⚭ 1709 (gesch. 1724) Prinzessin Dorothea von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (1685–1761)
⚭ 1711 Graf Karl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim (1674–1756)
  • Friedrich Emanuel (1692–1693)
  • Christiane Henriette (1693–1695)
  • Friedrich Wilhelm (*/† 1695)
  • Christiane (1698–1698)
  • Christian August (1699–1700)
  • Sophie Magdalene (1700–1770)
⚭ 1721 König Christian VI. von Dänemark und Norwegen (1699–1746)
  • Christine Wilhelmine (1702–1704)
  • Friedrich Ernst (1703–1762), Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein
⚭ 1731 Prinzessin Christine Sophie von Braunschweig-Bevern (1717–1779)
⚭ 1723 Fürst Georg Albrecht von Ostfriesland (1690–1734)
⚭ 1732 (geschieden 1764) Prinzessin Viktoria Charlotte von Anhalt-Bernburg-Schaumburg (1715–1792)

Literatur

  • Paul Schaudig: Pietismus und Separatismus im Aischgrund. 1925, S. 83.
  • Norbert Weber: Sophie Christiane von Brandenburg-Kulmbach und das „Schönbergische Gesangbuch“. Ein Zeitdokument des Pietismus und seine Herausgeberin. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung. Hrsg. vom Zentralinstitut für Regionenforschung, Sektion Franken an der Universität Erlangen-Nürnberg. Band 79/80, 2020.
  • Horst Weigelt: Geschichte des Pietismus in Bayern. Vandenhoeck & Ruprecht, 2001, S. 226.

Einzelnachweise

  1. Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 6, Heft 2, 1855, S. 27 (Digitalisat)
  2. Barbara Becker-Cantarino: Daphnis: Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur und Kultur der Frühen Neuzeit, Band 31, Rodopi, 2004, S. 598
  3. August Tholuck: Geschichte des Rationalismus, Wiegandt und Grieben, 1865, S. 70