Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Karl Delius

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
< Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2021 um 21:08 Uhr durch imported>Bernd Schwabe in Hannover(892577) (Neuanlage; im Fließtext durchgängig mit klar zuzuordnenden Einzelnachweisen belegt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Karl Delius (auch: Charles Delius, eigentlich Karl Ferdinand Delius; geboren 1. April 1877 in Berlin; gestorben 22. Juni 1962 in Nizza)[1] war ein deutscher Fotograf und Unternehmer. Durch seine frühen Bildagenturen gilt er als Pionier in der Vermarktung von Pressefotografien.[2]

Leben

Karl Delius studierte an der Berliner Kunstakademie anfangs die Fächer Malerei und Fotografie. Nach dem Tod seines Vaters beendete er 1896 seine Studien und gründete im Jahr 1900 mit zwei von seinen Schulfreunden, Heinrich Sanden und Martin Gordan die „Berliner Illustrations-Gesellschaft“ (B.I.G.).[2]

Delius trat parallel dazu als Lehrmeister auf; ab 1903 zunächst für den damals erst fünfzehnjährigen Willy Römer. Nach Delius' Hochzeit mit Mélina Bernstein (1885–?) unterrichtete er deren Bruder Walter Bernstein (1890–1938) sowie seine drei eigenen Söhne Rolf Delius (1907–?), Marcel Delius (1909–1990?) und René Delius (1927–?), die er später für Bildreportagen durch ganz Europa und insbesondere in den Mittelmeerraum entsandte.[2]

Nachdem er die Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit erkannt hatte, eröffnete Karl Delius 1908 in Paris mit der Agence de reportage photographique Charles Delius in 31 rue Trudaine die erste deutsche deutsche Presseagentur auf französischem Boden. Walter Bernstein und Willy Römer fungierten dabei sowohl als Geschäftspartner als auch als Mitarbeiter. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Delius sowie seine Familie 1914 als deutsche Staatsbürger aus Frankreich ausgewiesen. Er kehrte anfangs zurück nach Berlin zurück und leistete in den Kriegsjahren seinen Wehrdienst als Chauffeur.[2]

Von den während des Ersten Welkrieges von der B.I.G. vertriebenen Bildern haben sich offenbar lediglich in französischen Bildarchiven Stücke erhalten, dort allerdings mehrere tausend.[2]


1919 wurde die Agentur mit Sitz in Berlin eingestellt und unter den drei Teilhaber aufgeteilt: Gordan führte die B.I.G. bis zu ihrer Schließung 1934 durch die Nationalsozialisten fort, Sanden führte die Presseagentur nun unter dem Namen „Atlantic“, und Walter Bernstein übernahm gemeinsam mit Willy Römer die Agentur „Photothek“, bis auch diese von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Bernstein, als Jude verfolgt, fand in der Agentur „Atlantic“, in der er bis zu seinem frühen Tod 1938 arbeite konnte, ein bescheidenes Auskommen.[2]


Schüler

Einzelnachweise

  1. Andreas Hallen, Diethart Kerbs (Red.): Revolution und Fotografie, Berlin 1918/19. Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, 16. Januar - 16. März 1989, Ausstellungskatalog, Hrsg.: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin: Nishen, 1989, ISBN 978-3-88940-028-4, S. 139 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b c d e f g Nathalie Neumann: Pionier der Fotovermarktung / Charles Delius (1877–1962) und sein Fotoarchiv, Artikel der Fachzeitschrift Fotogeschichte, , Heft 142 (2016) als Transkription auf der Seite fotogeschichte-info [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 2. August 2021