Konrad Kruis

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Konrad Kruis am 17. Januar 1989

Konrad Kruis (* 11. Mai 1930 in München) war von 1987 bis 1998 Richter des Bundesverfassungsgerichts.

Seine juristische Laufbahn begann Kruis 1958 in der Verwaltung des Freistaats Bayern. 1960 wurde er in die Bayerische Staatskanzlei berufen, wo er als Referent für die Bayerische Landesgesetzgebung und das Landesverfassungsrecht, als Generalsekretär des Landespersonalausschusses und später als Leiter der Abteilung für Gesetzgebung und Recht tätig war. Zuletzt war er ab 1978 Ministerialdirigent.

Vom 16. November 1987 bis 28. September 1998 gehörte er aufgrund seiner Wahl durch den Bundestag als Nachfolger des Richters Engelbert Niebler dem Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts an. Zuständig war er im Verfassungsgericht unter anderem für Bund-Länder-Streitigkeiten und hat als Berichterstatter einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes zum Strafvollstreckungsrecht ausgeübt. Während seiner Tätigkeit am Bundesverfassungsgericht wirkte er als Berichterstatter an zahlreichen bedeutenden Entscheidungen mit, etwa an den Entscheidungen in Sachen „Kalkar II“ (BVerfGE 81, 310), „Schacht Konrad“ (BVerfGE 84, 25), „Rechtsschutz bei Durchsuchungen“ (BVerfGE 96, 27) und „Gefangenenentlohnung“ (BVerfGE 98, 169). Weitere wesentliche Entscheidungen sind etwa das „Maastricht“-Urteil (BVerfGE 89, 155) sowie die Entscheidungen in Sachen „Out of Area-Einsätze der Bundeswehr“ (BVerfGE 90, 286) und „Mauer-Schützen“ (BVerfGE 95, 96). Sein Nachfolger wurde der Richter Siegfried Broß.

Konrad Kruis wurde 1998 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2000 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Seit 1999 ist er als Rechtsanwalt in München zugelassen.[1]

Schriften (Auswahl)

  • Hansjörg Höhne, Konrad Kruis (Hrsg.): " Zeit der Bedrängnis. Lehrer des Wilhelmgymnasiums in München 1933 - 1945 (Anton H. Konrad Verlag 2009)
  • Konrad Kruis: "Licht aus Franken im Vormärz. Der Rechtsgelehrte und Politiker Johann Adam Seuffert, ein Portrait (Mainfränkische Hefte - Heft 12 - 2012, edition vulpes)
  • Leusser-Gerner-Kruis (Hrsg.): "Bayerisches Beamtengesetz, Kommentar, 2. Aufl. 1970, Verlag C.H.Beck

Literatur

  • Knut Graw: Konrad Kruis. Richter am Bundesverfassungsgericht. In: Bernhard Großfeld, Herbert Roth (Hrsg.): Verfassungsrichter. Rechtsfindung am U.S. Supreme Court und am Bundesverfassungsgericht (= Münsteraner Studien zur Rechtsvergleichung, Band 5). LIT, Münster u. a. 1995, S. 381–395.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website von Gassner Rechtsanwälte, München. Abgerufen am 7. Juni 2011.