Strand-Milchkraut
Strand-Milchkraut | ||||||||||||
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Strand-Milchkraut (Glaux maritima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Glaux | ||||||||||||
L. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Glaux maritima | ||||||||||||
L. |
Das Strand-Milchkraut (Glaux maritima, Syn.: Lysimachia maritima) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Glaux in der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae).
Beschreibung
Das Strand-Milchkraut ist eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze, die nur Wuchshöhen von etwa 3 bis 25 cm erreicht. Der kriechende bis aufsteigende Stängel bildet Wurzeln an den Knoten (Nodien). Die dicht beieinander stehenden Laubblätter sind dickfleischig, ungefähr 4 bis 15 mm lang, 1,5 bis 3,5 (selten bis 5) mm breit und länglich-lanzettlich oder elliptisch geformt. Die unteren Blätter sind gegenständig, die oberen dagegen wechselständig. Der Blattrand ist glatt.
Die fast sitzenden Blüten stehen einzeln in den Blattachseln. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 3 bis 6 mm auf. Es fehlen Kronblätter. Dafür sind fünf kronblattartige, rosa gefärbte, nur äußerst selten weiß gefärbte Kelchblätter ausgebildet; sie sind 1,5 bis 2 mm breit. Die Staubblätter sind etwas kürzer als die Kelchblätter. Der Griffel ist etwa so lang wie die Staubblätter.
Die fünffächrige Kapselfrucht weist einen Durchmesser von 2,5 bis 3 mm auf. Die dreikantigen Samen sind rötlich-braun und etwa 1,2 mm lang.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 30.[1]
Ökologie
Das Strand-Milchkraut blüht zwischen Mai und August auf recht feuchten salzigen Stellen. Den Winter überdauert es als Hemikryptophyt. Es bildet unterirdische Ausläufer (Stolonen) durch Bildung von sekundären Rüben aus, über die es sich auch vegetativ vermehren kann. Seine vorweiblichen Blüten werden meist von kurzrüssligen Insekten bestäubt.
Vorkommen
Das Strand-Milchkraut kommt von Natur aus auf der gesamten Nordhalbkugel in der meridionalen bis borealen Klimazone vor. Hier wächst es jedoch nur litoral an den Küsten und an Binnensalzstellen und gilt als typische Zeigerpflanze. Seine Hauptverbreitung liegt in Nordeuropa und Nordasien. Es kommt vor in Europa, Nordamerika, den gemäßigten Zonen Asiens und in Pakistan.[2]
Das Strand-Milchkraut wächst bevorzugt an sehr feuchten, salzhaltigen Stellen, die periodisch auch überschwemmt sein können. Typischerweise sind dies Abschnitte der Küsten. Im Binnenland kommt diese Pflanzenart daher nur äußerst selten an natürlichen oder anthropogen gestörten Salzwiesen vor. Auf Grund der zunehmenden anthropogenen Beeinflussung gehen die Bestände vor allem im Binnenland stark zurück. Deshalb ist das Strand-Milchkraut auch in den südlichen Bundesländern auf der Roten Liste. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt es gar als ausgestorben. In Nordrhein-Westfalen und Berlin ist es vom Aussterben bedroht. In Österreich hat das Strand-Milchkraut in Zwingendorf (Niederösterreich) sein einziges Vorkommen.
Die Pflanze hat ihr Hauptvorkommen in Salzpflanzenfluren und ist Kennart des Verbandes Armerion maritimae und der Ordnung Glauco-Puccinellietalia.[1] Sie wächst häufig zusammen mit Strand-Grasnelken, Salzschwaden, Bodden-Binsen, Strand-Dreizack und Salz-Bungen.
Nach den Ellenberg-Zeigerwerten ist sie eine Halbschatten- bis Halblichtpflanze (L6), zeigt mäßige Wärme oder Wärme an (T6), wächst an feuchten Standorten (F6), zeigt mäßigen Stickstoffreichtum an (N5) und erträgt einen hohen Salzgehalt (S7).
Taxonomie
Das Strand-Milchkraut (Glaux maritima L.) wird aufgrund von molekularen Merkmalen[3] als Lysimachia maritima (L.) Galasso, Banfi & Soldano in die Gattung Lysimachia gestellt, in der Bundesrepublik Deutschland jedoch üblicherweise weiter als Glaux maritima L. geführt.[2]
Literatur
- Qiming Hu, Sylvia Kelso: Primulaceae. In: Flora of China. Glaux maritima - online.
- Flora of Pakistan: Glaux maritima - online.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 743.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 743.
- ↑ a b Glaux im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Oktober 2017.
- ↑ G. Hao, Y. M. Yuan, C. M. Hu, X. J. Ge, N. X. Zhao: Molecular phylogeny of Lysimachia (Myrsinaceae) based on chloroplast trnL–F and nuclear ribosomal ITS sequences. In: Molecular phylogenetics and evolution. 31(1), 2004, S. 323–339. doi:10.1016/S1055-7903(03)00286-0
Weblinks
- Strand-Milchkraut. FloraWeb.de
- Strand-Milchkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Milchkraut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)