hand werk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2021 um 11:30 Uhr durch imported>Freimut Bahlo(427435) (→‎Literatur und Pressestimmen).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

hand werk ([`hand vɛrk]) ist ein deutsches Kammermusikensemble für zeitgenössische Musik mit Sitz in Köln.

Beschreibung

Das 2011 gegründete Ensemble widmet sich der undirigierten Kammermusik, in der die Musiker gleichberechtigt für ein Gesamtkonzept von Musikalität und Performance eintreten.

Ensemble hand werk

Um mit der Pierrot-Besetzung nicht nur die klassisch komponierten Werke zu ermöglichen, wählt hand werk aus einem Repertoire an Stücken für außergewöhnliche Instrumente, wie etwa Alltagsgegenstände (Tische, Luftballons, Stimme etc.), und elektronische Instrumente. Durch die Vielfalt der Werke und die Zusammenarbeit mit anderen Kulturschaffenden bewegt sich hand werk in interdisziplinären Projekten auch in Bereichen der experimentellen Kunst, der Performance sowie dem Musiktheater.


hand werk hat bei den Festivals Wittener Tagen für Neue Kammermusik, den Darmstädter Ferienkursen, Acht Brücken Köln, Zagreb Biennale, Klangzeit Münster, Ultraschall Berlin, an der Harvard University USA sowie bei Konzertreihen europäischer Städte gespielt. Das Ensemble agiert international und spielte u. a. bei einer Libanon-Tournee, einer Residency in Tel Aviv, Israel sowie einer Konzertreise nach Singapur und Australien. hand werk forciert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Ensembles zeitgenössischer Musik, und ist darüber hinaus regelmäßig mit eigenen, oft interdisziplinären Produktionen präsent.

Ensemblename

Der von Richard Sennetts Buch Handwerk (2007) inspirierte Name verweist auf das Aufgreifen einer Tradition, in der ein Handwerk mit der Intention gepflegt wird, ein Produkt mit größtmöglicher Sorgfalt und zunächst nur um des Machens willen herzustellen, ohne dabei auf Produktionseffizienz und das Verkaufspotential fokussiert zu sein. Das Produkt selbst als Qualitätsware steht im Vordergrund, wobei Qualitätsware neben technischer Präzision bei hand werk immer auch mit Ausdruck und Interpretation produziert wird.

Diskographie

hand werk war bisher an der Produktion mehrerer CDs beteiligt:

  • Timothy McCormack: Apparatus / Myunghoon Park: Seeds (Wittener Tage Für Neue Kammermusik, Kulturforum Witten 2012)
  • kurzwelle (ON – Neue Musik Köln, 2017)
  • Lisa Streich: Pietà (Wergo, 2018)

Literatur und Pressestimmen

  • „Höchste Konzentration, Präzision und Präsenz entfalteten die sechs Musiker von hand werk, obwohl sie in Stücken von Sarhan, Filidei, Barden und Löffler nicht mit ihren angestammten Instrumenten auftraten, sondern fachfremd als Perkussionisten, Vokalisten und Elektroniker. Umso mehr faszinierten ihre Leistungen: reif für nationale und internationale Podien.“ Rainer Nonnenmann: Leistungsschau junger Ensembles. Das WERFT-Festival des Kölner Netzwerks ON, In: neue musikzeitung 2/2017[1]
  • „Für hand werk zählen Musikalität und Sorgfalt anstelle von Materialfetischismus oder instrumentaler Effekthascherei.“ Leonie Reineke, Deutschlandfunk, Atelier Neue Musik 2016
  • „Aus fünfundvierzig eingereichten Partituren wurden sechs Werke junger Komponisten ausgewählt und vom jungen Kölner Kammerensemble „hand werk“ uraufgeführt. Unter dessen hochkonzentrierten Interpretationen ragte Flötist Daniel Agi mit der Uraufführung von Yasutaki Inamoris ebenso virtuosem wie eigenwilligem „Mumbling Flute, Reinforced“ heraus. Besonders eindrücklich geriet auch das schreiend stille „Asche“ der 1985 geborenen Schwedin Lisa Streich, wo in forciertem Unisono die Klarinette den Celloklang regelrecht verschluckt, so dass nur noch die heftigen Bogenwechsel des Cellisten zu sehen und als Knackimpulse zu hören sind.“ Rainer Nonnenmann: Interventionen wider die Routine. Die Wittener Tage für neue Kammermusik. MusikTexte 137, 2013[2]
  • Heather Roche: Communicative movement in contemporary chamber music: hand werk in the rehearsal of new works by Thierry Tidrow and Georgia Koumará Divergence Press, 2016[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leistungsschau junger Ensembles | Ausgabe: 2/17 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 15. April 2018.
  2. Rainer Nonnenmann: Die Wittener Tage für neue Kammermusik | MusikTexte 137 – Mai 2013. Abgerufen am 15. April 2018.
  3. Communicative movement in contemporary chamber music: hand werk in the rehearsal of new works by Thierry Tidrow and Georgia Koumará. In: Divergence Press. (divergencepress.net [abgerufen am 15. April 2018]).