Oberrodach

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Oberrodach
Koordinaten: 50° 15′ 9″ N, 11° 23′ 46″ O
Höhe: 330 m ü. NHN
Einwohner: 741 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96364
Vorwahl: 09261
Ehemaliges Rathaus von Oberrodach

Oberrodach ist ein Gemeindeteil des Marktes Marktrodach im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Geographie

Das Kirchdorf Oberrodach liegt im Tal der Rodach nordöstlich von Unterrodach und nördlich von Kleinvichtach, mit denen es eine geschlossene Siedlung bildet. Durch den Ort fließt der Rehenbach, der in Unterrodach links in die Rodach mündet. Die Bundesstraße 173 führt an Höfles vorbei nach Kronach (5 km südwestlich) bzw. an Zeyern vorbei nach Wallenfels (5,5 km nordöstlich). Die Bundesstraße 303 führt an Großvichtach vorbei nach Seibelsdorf (4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Zeyern (1,5 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Oberrodach wurde erstmals zu Beginn des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.[3]

Oberrodach bildete mit der Angermühle, Kreuzmühle und Oberrodacher Mühle eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 35 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus und -bräuhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Vogteiamt Stadtsteinach inne. Grundherren waren

Oberrodach ging durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 in den Besitz des Kurfürstentums Bayern über. Mit dem Gemeindeedikt wurde Oberrodach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Zeyern zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Oberrodach, zu der Angermühle, Kreuzmühle und Oberrodacher Mühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten einige Anwesen bis 1848 Patrimonialgerichten an, die aus den ehemaligen Rittergütern entstanden sind. Ab 1862 gehörte Oberrodach zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,248 km².[7]

Am 1. Mai 1978 wurde Oberrodach im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die neu gebildete Gemeinde Marktrodach eingegliedert.[8]

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste sind 7 Baudenkmäler aufgeführt:

  • Ehemaliges Schulhaus
  • Gasthaus
  • Kraus-Mühle
  • Drei Privathäuser[9]
  • Kirchbühlkapelle
  • Bildstock

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Oberrodach

Jahr 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 325 406 387 382 347 378 396 414 423 390 371 386 375 375 378 404 416 356 544 552 554 695 693
Häuser[10] 59 74 74 70 82 126
Quelle [11] [11] [11] [12] [11] [13] [11] [11] [14] [11] [11] [15] [11] [11] [11] [16] [11] [11] [11] [17] [11] [7] [18]

Ort Oberrodach

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 295 371 360 403 361 378 531 685 687 741
Häuser[10] 40 72 70 67 80 124 198
Quelle [6] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [7] [18] [1]

Wappen

Blasonierung: „Unter einem von Silber und Schwarz gevierten Schildhaupt gespalten von Gold und Blau; vorne ein linksgewendeter, mit einer silbernen Schräglinksleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe; hinten ein silbernes Einhorn.“

Religion

Der Ort war seit der Reformation evangelisch und ist bis heute nach St. Andreas (Seibelsdorf) gepfarrt.[19] Die katholische Minderheit ist nach St. Leonhard (Zeyern) gepfarrt. Durch den Zuzug von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Anteil der Katholiken, so dass 1967 der Bau einer katholischen Kirche als Filialkirche in Oberrodach beschlossen wurde. Die Grundsteinlegung fand 1969 statt, am 20. September 1970 wurde die Kirche Heilig Kreuz geweiht.[20]

Literatur

Weblinks

Commons: Oberrodach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  2. Oberrodach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Gemeindeteile auf der Website des Marktes Marktrodach (Memento vom 1. September 2014 im Internet Archive)
  4. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 496f. Hier werden unter Einberechnung der kirchlichen und kommunalen Gebäude 36 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  5. Nach E. F. von Guttenberg, H. H. Hofmann: Stadtsteinach, S. 84f. gab es in Oberrodach nur 31 Anwesen.
  6. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 595.
  7. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 692 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 691.
  9. In den 1960er Jahren gab es noch 13 Privathäuser, die als Baudenkmal ausgezeichnet waren. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 220f.
  10. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 889, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1006 (Digitalisat).
  15. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1091 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 941 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  19. H. Demattio, S. 496.
  20. Geschichte von Heilig Kreuz Oberrodach auf der Website der Pfarrei Zeyern, abgerufen am 4. April 2018.