Hartenberg (Königswinter)

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Hartenberg ist ein Ortsteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört zum Stadtteil Oberpleis, am 31. März 2021 zählte er 108 Einwohner.[1]

Geographie

Hartenberg liegt knapp ein Kilometer westlich des Ortszentrums von Oberpleis an der Südseite des zum Lützbach, einem linken Zufluss des Pleisbachs, abfallenden und teilweise bewaldeten Löhbergs (220,4 m ü. NHN). Die Ortschaft umfasst Höhenlagen zwischen 180 und 200 m ü. NHN. Nach Osten besteht ein fließender Übergang in den bereits zur geschlossenen Ortschaft von Oberpleis gehörenden Ortsteil Weiler, zu den nächstgelegenen Ortschaften gehört auch Bellinghausen mit Zweikreuzen im Südwesten. Südwestlich führt die Landesstraße 268 (Oberdollendorf–Oberpleis–Uckerath) vorbei.

Geschichte

Hartenberg gehörte zum Kirchspiel Oberpleis im bergischen Amt Blankenberg.[2] Nach Auflösung des Herzogtums Berg im Jahre 1806 wurde Hartenberg der Bürgermeisterei Oberpleis (bis 1813 Mairie Oberpleis) zugeordnet, die ab 1816 zum Kreis Siegburg (ab 1825 „Siegkreis“) gehörte. Bei Volkszählungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Hartenberg als Dorf verzeichnet, mindestens bis 1830 noch unter der Schreibweise Hardenberg. 1843 umfasste die Ortschaft neun Wohnhäuser. Ab 1846 gehörte sie zur politisch eigenständigen Gemeinde Oberpleis.

Wegekreuz in Hartenberg

Die Wasserversorgung Hartenbergs erfolgte über längere Zeit durch einen 1836/37 durch Ortsbewohner errichteten, 50 m tiefen Brunnen. 1912 wurde die Ortschaft an das Versorgungsnetz des Wasserleitungsvereins für Kuxenberg und Umgegend angeschlossen, womit der Brunnen seine Funktion verlor. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Entfernung des Brunnenaufbaus. Bis etwa 1930 wurde in bzw. „am“ Hartenberg in einem Steinbruch Olivinbasalt abgebaut.[3] Eine eigene Wegekapelle erhielt die Ortschaft im frühen 20. Jahrhundert auf einem vormaligen Unterstellplatz für Fuhrleute, der zu einem Lindenplatz umgebaut wurde. In den 1960er-Jahren wurde im Zuge einer Renovierung im Innern ein gestiftetes Steinkreuz aus dem 18. Jahrhundert eingemauert.[4]

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1816[5] 52
1828[6] 59
1843[7] 51
1885[8] 33
1905[9] 25

Sehenswürdigkeiten

Wegekapelle mit Linde

Als Baudenkmal unter Denkmalschutz stehen:

Weblinks

Commons: Hartenberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ohne Nebenwohnsitze; Einwohnerstatistik der Stadt Königswinter (PDF)
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 309 ff.
  3. Der Brunnenbau auf dem Hartenberg, Virtuelles Museum Oberpleis
  4. Das Heiligenhäuschen auf dem Hartenberg, Pfarreiengemeinschaft Königswinter – Am Oelberg
  5. A. A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats, Verlag K. A. Kümmel, Halle 1821, Zweiter Band, S. 134
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 303
  7. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845, S. 106 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118/119 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII Rheinprovinz. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1909, S. 151.
  10. a b c d Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 256/57.

Koordinaten: 50° 42′ 33″ N, 7° 15′ 38″ O