Tasmanisches Pfuhlhuhn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. September 2021 um 11:30 Uhr durch imported>Andreas von Stackelberg(351385) (→‎Weblinks).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Tasmanisches Pfuhlhuhn

Tasmanisches Pfuhlhuhn (Gallinula mortierii)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kranichvögel (Gruiformes)
Familie: Rallen (Rallidae)
Gattung: Teichrallen (Gallinula)
Art: Tasmanisches Pfuhlhuhn
Wissenschaftlicher Name
Gallinula mortierii
(Du Bus de Gisignies, 1840)

Als Tasmanisches Pfuhlhuhn oder Grünfußpfuhlhuhn (Gallinula mortierii) wird ein flugunfähiges Teichhuhn bezeichnet, das in Tasmanien einschließlich einiger Nebeninseln lebt.

Ernährung und Lebensräume

Tasmanische Pfuhlhühner wiegen etwa 400 g. Sie ernähren sich überwiegend von Blättern und Samen. Sie besiedeln unterschiedliche Lebensräume wie offene Felder und Weiden, Süßwasserfeuchtgebiete. Es benötigt Wiesen mit kurzem Gras zur Futtersuche und ist heutzutage von durch eingeführte Arten wie Schafe, Rinder und Kaninchen beweidete Flächen abhängig. Früher entstanden geeignete Lebensräume durch Feuer und grasende Beuteltiere.

Bedrohungsstatus

Sie sind flugunfähig, was sie für eingeführte Beutegreifer verletzlich macht. Dennoch ist die Art noch sehr zahlreich vorhanden und wird als landwirtschaftlicher Schädling betrachtet. Der weltweite Lebensraum umfasst 20.000 bis 50.000 km²; das Tasmanische Pfuhlhuhn wird bis jetzt noch nicht für gefährdet gehalten. Die eingeführten Füchse sind möglicherweise eine Bedrohung für die Art, auch wenn sie jetzt (2007) noch selten sind.

Ursprünglich gab es sie auch auf dem Festland in Australien, sie starben jedoch vor etwa 4.700 Jahren etwa zu der Zeit aus, als der Dingo in Australien einwanderte. Seitdem gibt es das Tier nur noch auf Tasmanien und vorgelagerten Inseln.

Jungenaufzucht und Revierverhalten

Nest mit Eiern des Tasmanischen Pfuhlhuhnes
Küken des Tasmanischen Pfuhlhuhnes

Grünfußpfuhlhühner betreuen oft zu mehreren ein Nest. Dabei gibt es sowohl einfache Paare, als auch Gruppen mit mehreren fruchtbaren Männchen, als auch Gruppen, wo mehrere Weibchen Eier legen. Die Gelegegröße hängt von der Zahl der Weibchen ab, da sie ihre Eier alle in dasselbe Nest legen. Die Größe der Gruppe variiert zwischen zwei und 13 erwachsenen Tieren. Bei Tieren, die gemeinsam brüten, sind Tiere desselben Geschlechts meist miteinander verwandt.

Der Beitrag einzelner Tiere zu den Gelegen ist sehr unterschiedlich. Jungtiere der letzten beiden Jahre helfen oft bei der Jungenaufzucht, ohne zu den Gelegen beizutragen.

Wenn die Nahrung reichlich vorhanden ist, legen Grünfußpfuhlhühner nicht nur – wie durchschnittlich – fünf Eier einmal im Jahr, sondern neun bis zehn Eier zweimal jährlich. Sie haben viele Feinde wie Beutelteufel, Raben, Weihen und Adler. Der Bruterfolg hängt deshalb stark von der Entfernung zwischen Wiese zur Nahrungssuche und Dickicht als Versteck ab.

Dieselbe Gruppe besetzt ihr Brutterritorium über mehrere Jahre hinweg. Tiere an besonders guten Brutplätzen sind bei der Jungenaufzucht so erfolgreich, dass ihre Nachkommen nach und nach zusätzlich benachbarte Reviere besetzen.

Quellen

  • Anne W. Goldizen, David A. Putland, Alan R. Goldizen: Variable Mating Patterns in Tasmanian Native Hens (Gallinula mortierii): Correlates of Reproductive Success. In: The Journal of Animal Ecology. Vol. 67, No. 2, Mar 1998, S. 307–317.
  • A. W. Goldizen, J. C. Buchan, D. A. Putland, A. R. Goldizen, E. A. Krebs: Patterns of mate-sharing in a population of Tasmanian Native Hens Gallinula mortierii. In: Ibis. Vol. 142, no. 1, Jan 2000, S. 40–47.
  • David A. Putland, Anne W. Goldizen: Family dynasties in the Tasmanian native hen. Behavioral Ecology and Sociobiology. Volume 51, Number 1, Dezember 2001. (springerlink.com)
  • Anne W. Goldizen, David A. Putland, Kelly A. Robertson: Dispersal strategies in Tasmanian native hens (Gallinula mortierii). In: Behavioral Ecology. Vol. 13, No. 3, S. 328–336. (beheco.oxfordjournals.org)
  • BirdLife International 2004. Gallinula mortierii. In: IUCN 2006. 2006 IUCN Red List of Threatened Species. www.iucnredlist.org. Abgerufen am 9. September 2007.

Weblinks

Commons: Tribonyx mortierii – Sammlung von Bildern und Audiodateien