Malacosteinae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. September 2021 um 12:10 Uhr durch imported>Max-78(890686) (link).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Malacosteinae

Malacosteus niger

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Stomiati
Ordnung: Maulstachler (Stomiiformes)
Familie: Barten-Drachenfische (Stomiidae)
Unterfamilie: Malacosteinae
Wissenschaftlicher Name
Malacosteinae
Gill, 1893

Die Malacosteinae (übersetzt „Weichknochenfische“) sind eine Unterfamilie der Barten-Drachenfische (Stomiidae). Sie leben im offenen Meer aller Ozeane in Tiefen von 1000 bis 4000 Metern.

Merkmale

Bei den Malacosteinae ist das Maul extrem vergrößert, die Mundspalte reicht bis weit hinter das Auge. Dazu hat der Fisch eine besondere Schädelform. Der Kiefer gelenkt an einem nach hinten gerichteten Kieferstiel, der Hirnschädel ist verkürzt und steht fast senkrecht. Der Unterkiefer trägt vorne Fangzähne; der Mundboden (die Haut zwischen Unterkiefer und Hyoiden) ist (bis auf einen Schlauch für Gefäße, Nerven und den musculus geniohyoideus) geschwunden, um das Vorschnellen des Unterkiefers zu erleichtern. Dazu wird der Schädel zunächst durch die Rückenmuskulatur extrem „in den Nacken geworfen“, wodurch auch der Kieferstiel (im Wesentlichen die Hyomandibel) vorschwingt und der Unterkiefer abgesenkt wird. Daraufhin werden die Unterkieferzähne von unten her (ohne Widerlager des Oberkiefers!) in die Beute geschlagen; schließlich wird diese durch Schädelrückdrehung und Zurückschwingen des Kieferstiels in den Schlund geschoben. Diese „Fangmaske“ ähnelt also (entfernt) der einer Libellen-Larve.

Die Rücken- und Afterflosse und die Bauchflossen sitzen weit hinten am Körper (Stoßräuber). Die Fische sind schwarz und werden 15 bis 26 cm lang. Die Gattung Aristostomias trägt eine Kinnbartel.

Flossenformel: Dorsale 14–28, Anale 17–32

Systematik

Nach aktuellen phylogenetischen Untersuchungen[1] ist die Abgrenzung der Malacosteinae von der „benachbarten“ Unterfamilie Schuppenlose Drachenfische (Melanostomiinae) so nicht korrekt. Hier jedoch die traditionell zu den Malacosteinae gerechneten Gattungen und Arten:

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Klaus Günther, Kurt Deckert: Wunderwelt der Tiefsee, Herbig, 1950.

Einzelnachweise

  1. Ricardo Betancur-R., Richard E. Broughton, Edward O. Wiley, Kent Carpenter, J. Andrés López, Chenhong Li, Nancy I. Holcroft, Dahiana Arcila, Millicent Sanciangco, James C Cureton II, Feifei Zhang, Thaddaeus Buser, Matthew A. Campbell, Jesus A Ballesteros, Adela Roa-Varon, Stuart Willis, W. Calvin Borden, Thaine Rowley, Paulette C. Reneau, Daniel J. Hough, Guoqing Lu, Terry Grande, Gloria Arratia, Guillermo Ortí: The Tree of Life and a New Classification of Bony Fishes. PLOS Currents Tree of Life. 2013 Apr 18 [last modified: 2013 Apr 23]. Edition 1. doi:10.1371/currents.tol.53ba26640df0ccaee75bb165c8c26288, PDF (Memento des Originals vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/currents.plos.org

Weblinks