Hole-Punch Cloud

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Wolken: Klassifikation
Gattungen Arten Unterarten

Sonderformen

Eine

Hole-Punch Cloud

(von englisch hole punch = Locher, auch

Punch-Hole Cloud

und

Fallstreak Hole

) ist ein relativ selten zu beobachtendes Wetterphänomen und bezeichnet eine kompakte Wolke mit bizarren Spitzen, die sich durch einen deutlichen kreisförmigen bis ovalen Freiraum von den sie umgebenden Wolken – zumeist Altocumulus, seltener Cirrocumulus oder Stratocumulus – absetzt. Sie ist mittlerweile als eigene Sonderform im Internationalen Wolkenatlas unter dem Namen "Cavum" eingetragen.[1]

Datei:Wolke hole punch Okt 2019.jpg
Hole-Punch Wolke über Ostwestfalen
Datei:Texas tmo 2007029 lrg.jpg
Hole-Punch Clouds
über Texas (siehe auch Bildbeschreibungsseite auf Englisch)
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Hole-Punch Cloud
in sehr spätem Stadium

Theorien zur Entstehung der Wolkenlöcher

Die genaue Ursache, die zu der Entstehung der Wolke führt, ist noch nicht erforscht. Es wird vermutet, dass sie durch schnell herabfallende Eiskristalle entsteht. Flugzeuge als Verursacher werden nicht ausgeschlossen.[2][3] [4]

Die fallenden Eiskristalle stammen entweder aus einer höhergelegenen Wolke oder sie wurden von den Triebwerken eines darüberfliegenden Flugzeuges produziert. Das Fallen der Eiskristalle ermöglicht es, Wasser aufzunehmen, weil sich die Luftfeuchtigkeit am Eis bindet. Im Zentrum der Wolke kommt es bei ihrem Entstehen zu Schneefall, die Wolke wächst an und der wolkenfreie Abstand zu den Altwolken wird größer. Die Eiskristalle wachsen bei ihrem Sinken in tiefere Luftschichten an und entziehen dabei der Umgebung Feuchtigkeit. Auf diese Art entsteht dort, wo dieses Phänomen auftritt, eine große Lücke in der Wolkenschicht. Warum die Entstehung lokal begrenzt ist, wurde bislang noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Die Eiskristalle werden durch die zusätzliche Wasseraufnahme zunehmend schwerer und fallen schneller in Richtung Erdoberfläche. Dauert der Prozess lang genug, weil entsprechend viele Eiskristalle herabfallen beziehungsweise viel umgebende Luftfeuchtigkeit vorhanden ist, formt sich am unteren Ende der

Hole-Punch Cloud

aus den Fallstreifen eine trichterförmige Struktur, die man aber nicht mit Tornadowolken verwechseln sollte. Der Schnee erreicht aber nicht die Erde, weil er in tieferen Luftschichten erwärmt wird und schmilzt beziehungsweise direkt sublimiert.[5]

Weblinks

Commons: Hole-Punch Clouds – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. WMO: Cavum im ICA. Abgerufen am 19. September 2021 (englisch).
  2. A Hole Punch-Cloud Over AlabamaAstronomy Picture of the Day vom 12. Januar 2004 (englisch).
  3. SF-METEO: Hole-Punch Cloud
  4. Falling for Fallstreaks. NASA earth observatory. 8. Februar 2021. Abgerufen am 10. Februar 2021.
  5. ZDF Wetter: Wolkenlöcher im Vogtland – Hole-Punch Clouds (Memento vom 15. August 2009 im Internet Archive)