Orlowe (Melitopol)
Orlowe | ||
Орлове
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Saporischschja | |
Rajon: | Melitopol | |
Höhe: | 27 m | |
Fläche: | 3,24 km² | |
Einwohner: | 1.105 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 341 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 72341 | |
Vorwahl: | +380 6192 | |
Geographische Lage: | 47° 4′ N, 35° 34′ O | |
KOATUU: | 2323083903 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | |
Statistische Informationen | ||
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Orlowe (ukrainisch Орлове, deutsch Ohrloff) ist ein Ort im Rajon Melitopol in der südlichen Ukraine mit etwa 1100 Einwohnern (2001)[1]. Die Siedlung geht zurück auf eine Kolonie deutscher Mennoniten.
Geschichte
Die im damaligen russischen Gouvernement Taurien gelegene Ortschaft wurde 1805 am Südufer des Kuruschan (
) angelegt. Das Dorf wurde nach dem Heimatort mehrerer Siedler in Preußen benannt. Ohrloff wurde durch sein Bildungswesen und das kulturelle Angebot, das vor allem Verdienst von Johann Cornies war, zu einem der bedeutendsten Zentren der Molotschnaer Kolonien.
Als erste der Molotschnaer Kolonien bekam Ohrloff 1809 eine Kirche, die in der Tradition des preußischen Bethauses erbaut wurde. Ohrloff verfügte über eine der ersten weiterführenden Schulen der Russlandmennoniten. Die 1822 errichtete Schule, entworfen von Johann Bräul, ähnelt in ihrem Baukörper der Mädchenschule von Chortitza. Im Jahr 1908 wohnten in Ohrloff 510 Menschen, es gab die Ziegelfabrik von J. Görzen, eine Essigproduktion von H. Reimer, eine Schlosserei von K. Penner, die Handlung von A. Fast und eine Apotheke.[2]
In Folge des Angriffs der Wehrmacht auf die Sowjetunion wurden die Bewohner von Ohrloff 1941 nach Asien deportiert. Zum heutigen ukrainischen Ort Orlowe gehören heute auch die vormaligen Kolonien Tiege, Blumenort und Rosenort.[3]
Weblinks
- Artikel zum Dorf auf tochka-na-karte.ru (russisch)
Nachweise
- ↑ Ortswebseite auf der offiziellen Webpräsenz der Werchowna Rada; abgerufen am 20. September 2021 (ukrainisch)
- ↑ Rudy P. Friesen, Edith Elisabeth Friesen: Bauwerke der Vergangenheit: mennonitische Architektur, Landschaft und Siedlungen in Russland/Ukraine. S. 395–402.
- ↑ Helmut Huebert: Molotschna Historical Atlas. Kindred Productions, 2003, S. 168.