Rainbow Coalition

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Die Rainbow Coalition war die Vereinigung der sozialrevolutionären Bewegungen in den USA. Sie wurde von dem Mitbegründer der Black Panther Party Fred Hampton Ende der 1960er Jahre initiiert, überwand Rassen- und Herkunftsgrenzen und gelangte – aufgrund ihres Erfolgs und raschen Wachstums – bald in den Fokus des FBI.[1][2]

Zusammensetzung

Die Koalition verstand sich als Kampfbund gegen die Unterdrückung der Arbeiterklasse der African Americans, der weißen (Südstaaten-)Amerikaner, Puerto Ricaner, Native Americans und Hispanics. Aus Sicht des FBI war die Rainbow Coalition genau deshalb extrem gefährlich: Rassengrenzen spielten keine Rolle, stattdessen konzentrierte sie sich auf die soziale Frage und stellte so auch die soziale Vormachtstellung der Weißen begründet durch die Rassengrenzen (White Supremacy) der amerikanischen Gesellschaft in Frage.[3]

In der Rainbow Coalition waren vereinigt:[3]

Entwicklung

Fred Hampton war zu dieser Zeit das Gesicht der Black Panther Party und auch der Rainbow Coalition. Die Rainbow Coalition war in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren mit einem Schwerpunkt in Chicago, Illinois aktiv. Neben Hampton spielten William "Preacherman" Fesperman, Jack (Junebug) Boykin, Bobby Joe Mcginnis und Hy Thurman von der Young Patriots Organization und der Gründer der Young Lords Jose Cha Cha Jimenez eine wichtige Rolle. Nach und nach schlossen sich radikal-sozialistische Gruppen der Koalition an. Hampton wurde im Dezember 1969 bei einer Polizeiaktion im Schlaf erschossen.

Mitte der 1980er Jahre nutzte der Politiker Jesse Jackson den Begriff „Rainbow Coalition“ für seine erfolglose Präsidentschafts-Kampagne. Diese Begrifflichkeit hatte jedoch nichts mit der revolutionären Bewegung der ursprünglichen Koalition zu tun.

Noch Jahrzehnte später wird auf die Rainbow Coalition verwiesen und der Name adaptiert, so sprach die FAZ im Jahr 2018 anlässlich einer US-demokratischen Vorwahl von einer „Rainbow Coalition“ des 21. Jahrhunderts.[4]

Einzelnachweise

  1. Das Homeland als Kriegsgebiet. Abgerufen am 19. September 2021: „Eines dieser Mitglieder war Fred Hampton, ein belesener Aktivist und begabter Redner, der schon als 20-Jähriger zum stellvertretenden Vorsitzenden der Black Panther in Illinois aufstieg. Hampton setzte sich nicht nur für Sicherheit, Grund- und Gesundheitsversorgung Schwarzer Menschen in Chicago ein, er unterrichtete auch politische Theorie und schmiedete Allianzen. Als größter Erfolg des jungen Marxisten gilt die Formation der Rainbow Coalition: einem multikulturellen Bündnis, dem sich einige zuvor verfeindete Gangs, aber auch hispanische und weiße Revolutionsgruppen anschlossen. Diese Gründung rückte Hampton endgültig in den Fokus des FBI.“
  2. Thierry Chervel: Differenz: Der Regenbogen ist ein Zeichen der Verdrängung. In: DIE WELT. 4. Juli 2017 (welt.de [abgerufen am 19. September 2021]): „Und fast parallel zur Schwulenbewegung entwickelte Jesse Jackson seine „Rainbow Coalition“ in der Hoffnung, dass Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und kultureller Herkunft gemeinsam gegen Rassismus und Unterdrückung eintreten.“
  3. a b The Rainbow Coalition – A Time to Fear – Black Power in American Memory. Abgerufen am 11. Januar 2018 (amerikanisches Englisch).
  4. Frauke Steffens, New York: Vorwahlen in Amerika: Angriff von links. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. September 2021]).