Ring Award
Der RING AWARD ist ein internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung.[1][2] Sein Ziel ist es, durch die Auszeichnung hervorragender Leistungen, jungen und noch nicht etablierten Regisseuren und Bühnengestaltern eine professionelle Plattform für praxisnahes Arbeiten zu bieten. Der Wettbewerb entstand ursprünglich aus einer Initiative zur Nachwuchsförderung des „Wagner Forum Graz“.[3] Kooperationspartner des Ring Award sind die Bühnen Graz (Oper Graz, Schauspielhaus Graz, Next Liberty, art + event) sowie die Kunstuniversität Graz (insb. das Institut für Bühnengestaltung). Intendant ist Heinz Weyringer.[4]
Der Award
Der Award wird alle drei Jahre in Graz, Österreich ausgetragen und ist in drei Stufen gegliedert, wobei seine Besonderheit darin besteht, dass er zu einer konkreten Bühnenrealisierung führt.[5] In der ersten Stufe sichtet die Jury, bestehend aus europäischen Musiktheaterintendanten und -experten, alle eingereichten (anonymisierten) Konzepte und nominiert neun Teams für das Semifinale. Im Semifinale (zweite Stufe) präsentieren die Teams vor Jury und Publikum ihre Inszenierungsentwürfe und Bühnenbildmodelle. Des Weiteren fließen Arbeitsproben und Konzeptbesprechungen in die Bewertung ein. Drei Teams werden für das Finale (dritte Stufe) nominiert und setzen dort einen vorgegebenen Ausschnitt der Wettbewerbsoper 1:1 in Klavierbegleitung auf der Hauptbühne des Schauspielhauses Graz um.
Teilnahmebedingungen
Der Ring Award ist öffentlich und für Kandidaten aus allen Staaten zugänglich. Teilnahmeberechtigt sind Regisseure und Bühnengestalter, die eine entsprechende Ausbildung bzw. künstlerische Erfahrung nachweisen können und noch an keiner größeren Bühne eine eigenständige Inszenierungsarbeit durchgeführt haben. Teilnehmende sollen das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben. Zur Teilnahme haben sich grundsätzlich mindestens ein Regisseur und ein Bühnengestalter zu einem Team zusammenzuschließen, weitere Teammitglieder aus Bereichen wie Kostüm, Dramaturgie, Videokunst, Dirigat etc. sind ebenfalls möglich. Die Einreichung erfolgt in zwei Teilen, einerseits durch die Online-Anmeldung und andererseits durch die postalische Übersendung eines Portfolios.[6]
Der Hauptpreis ist der „Ring Award“, welcher ein Angebot der Oper Graz für eine Inszenierung einschließlich Bühnengestaltung auf einer ihrer Spielstätten beinhaltet. Geldpreise für den 2. und 3. Platz sowie ein Publikumspreis im Semifinale stehen zur Vergabe. Traditionell vergeben mehrere Theater und Opernhäuser im Finale weitere Sonderpreise in Form von Inszenierungsangeboten inklusive Bühnengestaltung.
Wettbewerbe und Preisträger
Jahr | Name | Wettbewerbsoper | Finalisten | Preisträger |
---|---|---|---|---|
1997 | 1. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild | Richard Wagner, | Silke Kosbü / Christine Tritthart
Robert Olwitz / Isabel Ostermann / Christian Gschier |
Holger Müller-Brandes / Katrin Lea Tag[7] |
2000 | 2. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild (Special: Cyberstaging) | Richard Wagner,
„Parsifal“
|
Tatjana Gürbaca /Gerhard Mayer
Vera Nemirova / Tom Musch Cyberstaging: Christoph Rodatz / Anja Diefenbach |
David Hermann |
2003 | RING AWARD 03: 3. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild (Special: hoffmann.remixed) | Jacques Offenbach, | Claudia Blersch / Giulio Bernardi
Andrea Kilian / Tassilo Tesche Leo Krischke / Sofia Mazzoni |
(nicht vergeben) |
2005 | RING AWARD 05: 4. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild (Special: stageXplorer) | W.A. Mozart, | Elena Artioukhina / Etel Ioshpa (Preis der Stadt Graz)
Orpha Phelan / Leslie Travers stageXplorer: Marcus Dross / Christoph Rodatz / Michael Wolters |
Anna Malunat / Jan Kattein / Magdolina Parditka[8] |
2008 | RING AWARD 08: 5. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild (Special: ring.award.off) | Giuseppe Verdi, | Alexander Charim / Julia Kneusels / Annegret Riediger
Dorothea Kirschbaum / Julia Müer ring.award.off: Beate Baron / Justyna Jaszczuk / Genoel Rühle |
Tobias Kratzer / Rainer Sellmaier |
2011 | RING AWARD 11: 6. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnenbild 2011 (Special: ring.award.off) | Johann Strauss, | Johannes Rieder / Thomas Unthan
Hannes Kapsch / Trixy Tiny Lucy Royeck ring.award.off: Morten K. Roesen / Nikolaus Webern / Carla Caminati |
Sam Brown / Annemarie Woods[9] |
2014 | RING AWARD 14: 7. Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnengestaltung | Carl Maria von Weber, | Christiane Lutz / Natascha Maraval
Dan Turdén / Marie Moberg |
Verena Stoiber / Sophia Schneider[10] |
2017 | RING AWARD 17: 8. Internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung | Gaetano Donizetti, | Sergei Morozov / Aleksandra Alekseeva
Barbora Horáková Joly / Cornelia Schmidt |
Valentin Schwarz / Andrea Cozzi[11] |
2020 | RING AWARD 20: 9. Internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung | Wolfgang Amadeus Mozart | Alicia Geugelin / Christin Schumann / Pia Preuß / Elise Schobeß
Krystian Lada / Didzis Jaunzems / Natalia Kitamikado |
Anika Rutkofsky / Eleni Konstantatou / Johanna Danhauser[12] |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ RING AWARD: RING AWARD Webseite. Abgerufen am 6. August 2019.
- ↑ Gerhard Persché: Wunderkammer. In: Opernwelt Magazin. Der Theater Verlag, August 2017, abgerufen am 8. Oktober 2019 (deutsch).
- ↑ Geschichte des Wagner Forum Graz. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Pia Moser: 9. Internationaler Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung. “Achtzig” – Die Kulturzeitung, 18. Januar 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019 (deutsch).
- ↑ RING AWARD. IG Kultur, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Anmeldung und Einreichung. RING AWARD, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Holger Müller-Brandes. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Studentisches auf der Opernbühne. Standard, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Sam Brown, Regie. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Ring Award 2014 an deutsches Frauenteam. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Ring Award 2017 ging an Schwarz und Cozzi. ORF Steiermark, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ red, steiermark.ORF.at: Damentrio erhielt in Graz Ring-Award. In: red, steiermark.ORF.at. ORF, 27. Juni 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.