Systole (Verslehre)

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Als Systole (altgriechisch συστολή ‚Zusammenziehen‘) wird in der antiken Verslehre eine vom Versmaß erzwungene Kürzung eines langen Vokals oder Diphthongs bezeichnet. Als Beispiel der folgende Vers von Vergil (Eklogen 4,61), bei dem das „e“ in

tulerunt

systolisch verkürzt wird:

“matri longa decem tulerunt fastidia menses”

Den Gegensatz bildet die Diastole (

διαστολή

), bei der das Versmaß die Verlängerung eines kurzen Vokals erzwingt.

Literatur

  • Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-01612-6, S. 749.
  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Kröner, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-520-84601-3, S. 169, 806.