Annika Kahrs
Annika Kahrs (* 1984 in Achim) ist eine deutsche Installations-, Video- und Performancekünstlerin.
Ausbildung
Annika Kahrs studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Andreas Slominski, an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Harun Farocki und an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in Braunschweig freie Kunst. Sie schloss 2012[1] ihr Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg[2] ab.
Annika Kahrs lebt in Hamburg.
Künstlerisches Werk (Auswahl)
- Einführung
- In Videos, Filmen und Performances erforscht Annika Kahrs die Übergänge zur Musik. Sie untersucht die kulturellen, kommunikativen und sozialen Funktionen von Musik[3].
- Die Vogelpredigt des Heiligen Franz von Assisi
- 2010 ließ sie Franz Liszts Klavierstück Die Vogelpredigt des Heiligen Franz von Assisi vor einer Kulisse aus pfeifenden, in Käfigen domestizierten Wellensittichen, Zebrafinken und Kanarienvögeln spielen.[4]
- Strings
- In der Hamburger Kunsthalle wurde 2010 ihre Arbeit Strings aufgeführt, bei der vier Profimusiker Beethoven spielten, jedoch nach jedem Satz ihr Instrument mit dem Sitznachbarn tauschen mussten, wodurch dilettantische und disharmonische Musik entstand.[5]
- Hanoi view
- In der Arbeit Hanoi view verarbeitete sie 2014 den wiedererwachten traditionellen Singvogel-Kult in Vietnam.
- Infra Voice
- Giraffen können im Infraschall-Bereich ebensolche Töne wie der von Jean-Baptiste Vuillaume erbaute Oktobass erzeugen. Die Norwegische Musikerin Guro Skumsnes Moe schuf eine Komposition für Oktobass für Giraffen. Moes Stück wurde audiovisuell aufgezeichnet und Giraffen im Tierpark Hagenbeck vorgespielt. Im Video Infra Voice bleibt ungewiss, ob die Giraffe die Musik wahrnimmt. Untersucht wird von Kahrs die Verbindung zwischen Mensch, Tier und Musik.
Ausstellungen
- 2006: Altonaer Museum, Hamburg[6]
- 2008: Hinterconti (mit Tina Kaempen), Hamburg
- 2011: Bundeskunsthalle Bonn[7]
- 2012: One on One, Kunst-Werke Berlin[8]
- 2013: Galerie Vera Munro, Hamburg
- 2013: The Unanswered Question. Iskele2, Neuer Berliner Kunstverein[9]
- 2013: Besser scheitern. Hamburger Kunsthalle[10]
- 2013: Playing to the Birds. Kunstraum München[11]
- 2014: Galerie Juliette Jongsma, Amsterdam
- 2014: On the Road. Las actitudes contemporáneas de San Francisco, San Francisco[12]
- 2014: Hanoi view mit Nguyen Phuong-Dan. Neue Kunst in Hamburg e.V. in der Galerie Katharina Bitte, Hamburg[13]
- 2014: Im Frühling, Darling, Kunstverein in Hamburg[14]
- 2015: lines, Kunsthalle Bremerhaven[15][16]
- 2015: Sound in Motion, Kunstmuseum Stuttgart[17]
- 2015: Dazwischengetreten, Künstlerhaus Bremen[18]
- 2015: Playing to the Birds, Kunsthal 44 Møen, Askeby[19]
- 2016: Internationale Tage Ingelheim 2016[20]
- 2017: 250 Jahre HFBK-Künstlerausbildung, Hamburg[2]
- 2017: Re/Treats of the contemporary VG Award 2017. Kestnergesellschaft, Hannover[21]
- 2017/18: wieder und wider, Gruppenausstellung. Hamburger Kunsthalle (Galerie der Gegenwart)[22]
- 2018: Infra Voice. Kasseler Kunstverein, Kassel[23]
Preise und Auszeichnungen
Annika Kahrs erhielt 2011 beim 20. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“ in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn den Bundeskunstpreis.[24] Im gleichen Jahr erhielt sie ein Stipendium der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg.
2012 erhielt sie in Wiesbaden den George-Maciunas-Förderpreis, gestiftet von René Block, für den Videofilm Strings.[25]
2017 wurde sie mit dem Förderpreis der Vordemberge-Gildewart-Stiftung für ihre Videoarbeit Sea-Pool mit drei Zeichnungen, die von Seemännern in Bremerhaven stammen[26], ausgezeichnet.[27]
2019 erhielt sie das Stipendium des Max-Pechstein-Förderpreises.
2020 wurde Kahrs mit dem „Heitland Honneur“ der Heitland Foundation ausgezeichnet.[28]
Für 2022 erhielt sie ein Stipendium der Villa Aurora.[29]
Arbeiten in Museen
- Strings 2010, Kunsthalle Hamburg (Videokunst)[30]
- Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg[31]
Weblinks
- Literatur von und über Annika Kahrs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Annika Kahrs in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Annika Kahrs 1984, DE, ArtFacts.Net
Einzelnachweise
- ↑ Annika Kahrs auf Shortlist für Columbus-Förderpreis. Hochschule für bildende Künste Hamburg, 12. März 2012, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ a b Birk Grüling: 250 Jahre HFBK-Künstlerausbildung. In: taz.am Wochenende. 1. Juli 2017, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ KasselerKunstVerein (Hg.) Jörn Schafaff in Annika Kahrs Infra Voice, Kassel 2018 ISBN 978-3-927941-53-3
- ↑ Annette Stiekele: Urlaubskarten und Filmraritäten. In: Hamburger Abendblatt. 22. Juli 2014, abgerufen am 6. April 2018.
- ↑ NDR: "I Love Women In Art": Sammelband über Künstlerinnen. Abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Petra Schellen: Fluss der Reichen. In: taz. 28. Dezember 2006, abgerufen am 25. März 2018.
- ↑ Thomas Kliemann: Bundeskunsthalle zeigt die besten Kunststudenten der Republik. In: General-Anzeiger. 21. Mai 2011, abgerufen am 25. März 2018.
- ↑ One on One | 18. November 12 – 20. Januar 13. Kunst-Werke Berlin, abgerufen am 25. März 2018.
- ↑ The Unanswered Question. Iskele2. Hebbel am Ufer, September 2013, abgerufen am 25. März 2018.
- ↑ Simone Deckner: Ausstellung: Besser scheitern. In: Hinz&Kunzt. 27. Februar 2013, abgerufen am 25. März 2018.
- ↑ Annika Kahrs: Playing to the Birds | 13. Juni – 21. Juli 2013, Kunstraum München
- ↑ Montse Dopico: On The Road, El Cultural, 27. Juni 2014
- ↑ Annika Kahrs & Nguyen Phuong-Dan: HANOI VIEW, Textem, 2014
- ↑ Ausstellungen: Im Frühling, Darling. 28.6. - 14.9.2014, Kunstverein in Hamburg
- ↑ Radek Krolczyk: Ausstellung im Kunstverein Bremerhaven: Heimat aus Seemannsgarn, Die Tageszeitung, 17. Februar 2015
- ↑ Annika Kahrs: lines | 18. Januar bis 1. März 2015, Kunsthalle Bremerhaven
- ↑ Sound in Motion. Internationale Video- und Performancekunst | 4. März 2015 - Januar 2017, Kunstmuseum Stuttgart
- ↑ Dazwischentreten | 6. Juni – 10. Juli 2015, Künstlerhaus Bremen
- ↑ Mikkel Rosengaard: Kunstens centrum er der, hvor vi er, Atlas Magazin, 3. August 2015
- ↑ Dominic Schreiner: Internationale Tage Ingelheim: Scheitern als Umweg zum Erfolg, Rhein-Zeitung, 18. Juni 2016
- ↑ performance-abend mit annika kahrs, Pressemitteilung der Kestnergesellschaft, 24. März 2017
- ↑ wieder und wider, hamburger-kunsthalle.de, abgerufen am 14. Februar 2018
- ↑ 08.02.2018 – 25.03.2018: Annika Kahrs – Infra Voice, Kunsthochschule Kassel
- ↑ Annika Kahrs erhält Bundeskunstpreis. HfbK Hamburg, 20. Mai 2011.
- ↑ Annika Kahrs erhält George-Maciunas-Förderpreis, Hochschule für bildende Künste Hamburg, 19. November 2012
- ↑ Fotografien von Annette Kelm und junge norddeutsche Kunst. In: Die Welt. 9. März 2017, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Die Videokünstlerin Annika Kahrs gewinnt das VG Stipendium, Monopol, 6. März 2017
- ↑ Heitland Honneur 2020. Annika Kahrs heitland-foundation.com. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
- ↑ Stipendiaten Details - VATMH (de). Abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Tim Ackermann: Welche Kunst kaufen Museen? In: Die Zeit. 16. März 2017, S. 2, abgerufen am 6. April 2018.
- ↑ Ninja Elisa Felske in: kunst:art. Atelier Verlag Ursula Fritzsche KG, Köln 2019 S. 8
Personendaten | |
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NAME | Kahrs, Annika |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche audio-visuelle Künstlerin und Zeichnerin |
GEBURTSDATUM | 1984 |
GEBURTSORT | Achim |