Spurstange
Eine oder mehrere Spurstangen sind Bestandteil der Achsschenkel-Lenkung.[1] Sie verbinden Spurhebel bzw. Lenkhebel an den Achsschenkeln (Radträger) mit dem Lenkgetriebe. Bei Traktoren, vielen LKW und älteren PKW mit gelenkten Starrachsen werden beide Spurhebel unmittelbar durch eine durchgehenden Spurstange verbunden, und das Lenkgetriebe greift über die Lenkstange am Lenkhebel (bzw. an einem der Spurhebel) an.
Bei Fahrzeugen mit Einzelradaufhängung ist die Spurstange meist in zwei oder drei Teile geteilt:
- Zweigeteilte Spurstangen verbinden das Lenkgetriebe jeweils mit dem linken und rechten Lenkhebel. Sie sind in der Regel nicht gleich lang, da sich der Lenkstockhebel nicht in der Mitte zwischen den Rädern befindet.
- In der dreiteiligen Ausführung besteht die längere Spurstange aus zwei Teilen, die miteinander über einen zusätzlichen rahmenfesten Lenkhebel verbunden sind, der die Bewegung vom Mittelteil auf die äußere Spurstange überträgt. Nur die äußeren Teile der Spurstange machen die Einfederbewegung der Räder mit.
Bei der Zahnstangenlenkung sind die Spurstangen entweder an den Enden der Zahnstange angelenkt oder unmittelbar nebeneinander in der Mitte des Fahrzeugs am inneren Ende der Zahnstange, die sich seitlich versetzt vor dem Fahrer befindet.
Eine Spurstange besteht im Wesentlichen aus drei Bauteilen:
- an jedem Ende der Spurstange befindet sich ein Gelenk, das zumeist als Kugelkopf ausgebildet ist
- ein in der Länge justierbares Stahlrohr oder eine -stange dient als Verbindungsteil zwischen den Gelenken.
Der Name Spurstange leitet sich aus ihrer Funktion zur Einstellung der Spur der beiden Räder einer Achse ab. Die Einstellung der Spur erfolgt über die Längenänderung der Spurstange. Als Erfinder der Spurstange wird Andreas Flocken genannt.
Spurstangen im Gleisbau
Spurstangen oder Spurhaltebügel im Gleisbau halten die Verbindung zwischen den Schienen und geben die geforderte Spurweite zwischen den Schienen vor, wenn keine konventionelle Schwelle eingesetzt wird oder die Schwelle beschädigt ist.
Einzelnachweise
- ↑ Ueber die Lankenspergersche u. Ackermannsche bewegliche Patent-Achsen. In: Polytechnisches Journal. 1, 1820, S. 296–311.