Diskussion:Christian Dietrich (Pfarrer)
Abitur
Das Abitur wurde Herrn Dietrich in der DDR nicht verwehrt, sondern der Besuch der erweiterten Oberschule, EOS. Auf diese EOS gingen in den 1980er Jahren nur 12 % aller DDR-Schüler, während damals im Westen (im Schnitt, von Land zu Land unterschiedlich) 35 % aller Schüler das Gymnasium besuchten. Das hat seine Ursachen in armem und reichem Staat. Und in dem mit den 1968ern im Westen durchgesetzten Grundsatz, dass Bildung ein Menschenrecht und keine Vorbereitung auf einen Beruf sei. Im Westen war es sonnenklar, dass jeder der Lust dazu hat, Geschichte oder Philosophie oder Germanistik studieren darf. Und ob er dann einen Job in diesem Studiengang bekommt oder bei Aldi an der Kasse sitzt, das ist dann seine Sache. In der DDR war das keineswegs so. Die DDR berechnete die Zahl ihrer vermutlich benötigten Akademiker und stellte danach die Kontingente für Bildung auf. Das hat seine Ursachen in armem und reichem Staat und sicher hat Armut irgendwie auch politische Ursachen.
Allerdings ist eine unterbliebene Delegierung zur EOS dann immer noch kein "Verwehren des Abiturs". Auch in der DDR gab es Abendschulen, in denen man das Abitur auf dem "Zweiten Bildungsweg" nachholen konnte. Das war Herrn Dietrich nicht verwehrt, er hat es nämlich gar nicht probiert. Er ging eben aufs Naumburger Proseminar und wurde eben Pfarrer.
Außerdem: Wer seit fast 25 Jahren Mauerfall über seine verflossene Bildungs-Chance weint, sie aber in diesen 25 Jahren nicht endlich auf dem zweiten Bildungsweg mal wahrnimmt (Abitur kann man heute sogar im Fernkurs machen), der wäre wohl auch 1981 auf einer Erweiterten Oberschule den intellektuellen Anforderungen nicht gewachsen gewesen. --80.153.19.5 16:53, 10. Jan. 2014 (CET)
Ganz üble Demagogie - Herr Dietrich besitzt spätestens seit 1990 das Abitur, da der Abschluß der Kirchlichen Proseminars Naumburg durch Beschluß der letzten DDR-Regierung als allgemeine Hochschulreife anerkannt wurde. In der Alt-Bundesrepublik wurde er auch vorher schon anerkannt--Giebenrath (Diskussion) 16:22, 18. Jan. 2017 (CET)
Opfer ?
Ich habe mal Herrn Dietrich rausgenommen aus der Wikipedia-Kategorie der | 301 enzyklopädirelevanten Opfer der Diktatur der DDR |
Götz Aly schrieb es schon in | "Galoppierende Gedenkeritis": Jeder ... findet ... einen Vetter, der in DDR nicht studieren durfte, weil er entweder zu dumm oder ein Bürgerkind war. So wird aus der einstigen Volksgemeinschaft eine tadellose Opfergemeinschaft. (nicht signierter Beitrag von 80.153.19.5 (Diskussion) 15:01, 14. Feb. 2014 (CET))
Gründung des Arbeitskreises Solidarische Kirche
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Christian Dietrich bei der Gründungsversammlung am 7. Oktober 1986 dabei war. Die angegebene Fußnote stimmt allerdings nicht. Goertz nennt Dietrich auf den Seiten 145 ff, 187, 267, 345. An keiner Stelle wird Dietrich mit der Gründungsversammlung oder den Vorbereitungen in Wittenberg 1985 in Verbindung gebracht(Neubert (1998), Opposition, S. 620.). Neubert (ebenda, S. 621) bezeugt seine Mitbegründerschaft der Basisgruppe Leipzig.