Andreas G. Weiß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2021 um 18:42 Uhr durch imported>Aka(568) (Halbgeviertstrich, Kleinkram).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Andreas G. Weiß (2019)

Andreas Georg Weiß (* 25. September 1986 in Schwarzach im Pongau) ist ein österreichischer römisch-katholischer Theologe, Philosoph, Religionswissenschaftler, Erwachsenenbildner und Autor.[1]

Werdegang

Nach der Reifeprüfung (Matura) am Missionsprivatgymnasium St. Rupert in Bischofshofen (Land Salzburg) studierte Weiß an der Universität Salzburg Katholische Theologie, Religionspädagogik und Philosophie. Dem Abschluss des Philosophiestudiums in Salzburg (2010) folgte ein Auslandsstudienjahr für Religionswissenschaft[2] an der US-amerikanischen Missouri State University in Springfield (Missouri). Nach seiner Rückkehr 2012 und dem Abschluss des Theologiestudiums startete eine mehrjährige Projektarbeit bei Gregor Maria Hoff an der Universität Salzburg (bis Ende 2015).[3] Seit dieser Zeit befasst sich Weiß mit den Themenfeldern und Wechselbeziehungen von Theologie, Religionen, Gesellschaft und Politik. Ebenfalls seit 2012 ist er freier Autor für die österreichische Wochenzeitung Die Furche,[4] insbesondere zur US-amerikanischen Religionspolitik und religiösen Gegenwartsfragen, und als Erwachsenenbildner an der Volkshochschule Salzburg[5] sowie in lokalen Einrichtungen tätig. Weiß schreibt regelmäßig Beiträge für die Salzburger Nachrichten[6] sowie online-Medien.[7]

Zwischen 2012 und 2016 verbrachte er weitere, längere Forschungs- und Lehraufenthalte in den Vereinigten Staaten, besonders am US-amerikanischen „Bible Belt“, im Mittleren Westen und an weiteren Hochschulen. 2013 erhielt Weiß einen Lehrauftrag an der Missouri State University für Religion in America am Department "Religious Studies".

Seit 2016 ist Weiß im Katholischen Bildungswerk Salzburg als Fachreferent für theologische und religiöse Bildung, für Bildungsmanagement sowie als Ansprechpartner für lokale Bildungseinrichtungen der Erzdiözese Salzburg angestellt[8] und hat seit September 2020 zusätzlich die Funktion des Direktor-Stellvertreters inne.[9] Weiß ist zudem als freier Autor und Vortragender im ganzen deutschsprachigen Raum aktiv.[10]

2018 promovierte Weiß mit der Dissertation Der politische Raum der Theologie an der Universität Salzburg (Fundamentaltheologie und Dogmatik).[11] Seine Abschlussarbeit, in der er sich kritisch mit der anglokatholischen Theologieströmung Radical Orthodoxy auseinandersetzt, wurde 2019 im Aschendorff Verlag publiziert[12] und fand äußerst positive Resonanz.[13] Weite mediale Beachtung fand sein 2019 veröffentlichtes Buch Trump. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben,[14] in dem sich Weiß mit der Rolle der US-amerikanischen Zivilreligion bei der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten 2016 beschäftigt.[15] Die amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 und 2020 analysierte Weiß für deutschsprachige Medien.[16]

2020 erschien sein Buch Glaubensdämmerung,[17] in dem er das Phänomen menschlichen Glaubens im 21. Jahrhundert behandelt.[18] 2021 publizierte Weiß im Herder-Verlag unter dem Titel Ausgelacht!? ein Sachbuch über das Verhältnis von christlichem Glauben und menschlichem Humor.[19]

Weiß ist Mitglied der American Academy of Religion (AAR) sowie der Görres-Gesellschaft.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 2011: Preisträger des Würdigungspreises des österreichischen Bundesministers für Wissenschaft und Forschung für außerordentliche Studienerfolge
  • 2012: 1. Platz und Preisträger des Publikumspreises für wissenschaftliche Kommunikation der Salzburger Hochschulwochen

Veröffentlichungen (Auswahl)

Monographien

  • Person und Geist. Historische, methodische und konzeptionelle Implikationen der philosophischen Anthropologie von Max Scheler, VDM Verlag, Saarbrücken 2010. ISBN 978-3639319675 (= Diplomarbeit f. Philosophie)
  • Der unliebsame Gesprächspartner. Das "Religiöse" als Teil gesellschaftlicher und politischer Identitätsdiskurse des 21. Jahrhunderts (JBW Arbeitspapiere Nr. 35), Salzburg 2018. ISBN 978-3902876287
  • Trump. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Was wir nie für möglich hielten, hat uns schon verändert, Patmos Verlag, Ostfildern 2019. ISBN 978-3843611398
  • Der politische Raum der Theologie. Entwurf einer inkarnationstheologischen Ereignistheologie als Antwort auf Radical Orthodoxy, Aschendorff Verlag, Münster 2019. ISBN 978-3402134252 (= Dissertation)
  • Glaubensdämmerung. Was wir glauben, wenn wir glauben, Verlag Klöpfer, Narr, Tübingen 2020. ISBN 978-3749610235
  • Ausgelacht!? Glaube und die Grenzen des Humors, Verlag Herder, Freiburg/Basel/Wien 2021. ISBN 978-3-451-38953-5

Aufsätze

  • Vom fremden Ich. Eigenarten und Grenzen der Erschließung des Fremden bei Max Scheler, in: Gmainer-Pranzl, Franz/Schmidhuber, Martina (Hg.),Der Anspruch des Fremden als Ressource des Humanen, (Salzburger Interdisziplinäre Diskurse, Bd. 1), Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2011, 237–257. ISBN 978-3-631-61411-2
  • American History "Exodus", in: Hoff, Gregor Maria (Hg.), Verantworten. Salzburger Hochschulwochen 2012, Tyrolia Verlag, Innsbruck 2012, 213–235. ISBN 978-3-7022-3206-1
  • Der Retailer Gottes? Die Einflüsse von Religion auf Wal-Mart, dessen Gründer und warum Max Weber heute noch einmal in die Ozarks reisen sollte, in: Gmainer-Pranzl, Franz/Gruber, Judith, Religion in post-säkularer Gesellschaft. Interdisziplinäre Perspektiven, (Salzburger Interdisziplinäre Diskurse, Bd. 3), Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2013, 429–447. ISBN 978-3-631-62998-7
  • Die radikalen Grenzen von "Radical Orthodoxy" (Teil 1). John Milbanks postmoderne Re-Konstruktion christlichen Glaubens, in: GuL (Zeitschrift für christliche Spiritualität, Heft 3/2021, Echter Verlag), 291–299. ISSN 0016-5921
  • An den Grenzen von "Radical Orthodoxy" (Teil 2). Eine Theologische Problematisierung, in: GuL (Zeitschrift für christliche Spiritualität, Heft 4/2021, Echter Verlag), 403–412.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas G. Weiß. Abgerufen am 16. September 2020.
  2. Student of Religious Studies Publishes in Austrian Journal. 6. März 2012, abgerufen am 13. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. Curriculum Vitae an der Uni Salzburg. 2012, abgerufen am 13. September 2020.
  4. Artikel in der Furche seit 2012. Abgerufen am 13. September 2020.
  5. VHS Salzburg, Studienzirkel. Abgerufen am 26. August 2020.
  6. Salzburger Nachrichten: "Trump hat keine Ideale". Abgerufen am 16. September 2020.
  7. dr. andreas g. weiß, Autor bei y-nachten.de. In: y-nachten.de. Abgerufen am 17. September 2020 (deutsch).
  8. Andreas G. Weiß im Team des KBW Salzburg. Abgerufen am 8. September 2020.
  9. Katholisches Bildungswerk: Pongauer zum stellvertretenden Direktor ernannt. Abgerufen am 29. September 2020.
  10. Pegnitz-Zeitung: Ein Prediger prägte Trump. In: N-LAND. 8. Dezember 2019, abgerufen am 29. September 2020 (deutsch).
  11. Dissertationen - Universität Salzburg. Abgerufen am 16. September 2020.
  12. Der politische Raum der Theologie | Entwurf einer inkarnationstheologischen Ereignistheologie als Antwort auf Radical Orthodoxy | Weiß, Andreas G. | Aschendorff Verlag Online-Shop - Bücher & Fachzeitschriften. Abgerufen am 16. September 2020.
  13. Patrick Becker: Weiß, Andreas G.: Der politische Raum der Theologie. Entwurf einer inkarnationstheologischen Ereignistheologie als Antwort auf Radical Orthodoxy. In: Theologische Revue. Band 116, 20. Juli 2020, ISSN 2699-5433, doi:10.17879/thrv-2020-2839 (uni-muenster.de [abgerufen am 17. September 2020]).
  14. Trump und die Zivilreligion der USA. Abgerufen am 16. September 2020.
  15. Buch: Trump als Gefahr für US-Zivilreligion. 24. April 2019, abgerufen am 16. September 2020.
  16. US-Wahl - Experte: Narrativ des "christlichen Amerika" zerbröselt. 5. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  17. Bernd Sonneck: Glaubensdämmerung. Abgerufen am 16. September 2020 (deutsch).
  18. Die FURCHE: Auf der Suche nach dem Glauben. Abgerufen am 16. September 2020.
  19. Ausgelacht!? Glaube und die Grenzen des Humors. Abgerufen am 17. Juni 2021.