Rheinisch-Westfälische Volkspartei

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Einladungsplakat der Rheinischen Volkspartei im Kommunalwahlkampf 1946

Die Rheinisch-Westfälische Volkspartei (Kurzbezeichnung: RWVP) war eine politische Partei in Deutschland, die 1946 gegründet wurde und an der Bundestagswahl 1949 teilnahm.

Geschichte

Parteivorsitzende

Die Partei entstand im Februar 1946 durch Zusammenschluss mehrerer Parteien unter dem Namen Rheinische Volkspartei – Rheinisch-Westfälische Heimatpartei (zunächst RhVP, dann RVP).[1][2] Im Mai und Juli 1946 schlossen sich die Rheinische Arbeiter- und Bauernpartei und die Demokratisch-Sozialistische Union der RVP an.[3] Die Umbenennung in Rheinisch-Westfälische Volkspartei (RWVP) erfolgte im Januar 1949. Nach der Bundestagswahl 1949 verlor die Partei zunehmend an Bedeutung. Die Dauer des Fortbestandes nach 1949 ist nicht geklärt. Soweit feststellbar, kandidierte sie – allerdings erfolglos – letztmals bei den Kommunalwahlen 1952.

Die Parteifarbe war grün-weiß im Rheinland, rot-weiß in Westfalen, rot-gelb in der Region Lippe sowie im Bundesland Nordrhein-Westfalen rot-weiß-grün-gelb.[4] Die regionale Bedeutung beschränkte sich vor allem auf die Städte Aachen, Düren und Euskirchen.

Bei den Gemeindewahlen in Aachen im Oktober 1946 errang die RVP mit 7,8 % ihren einzigen Parlamentssitz.[5] Bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am 20. April 1947 erreichte die Partei etwas mehr als 13.000 Stimmen und damit 0,27 Prozent der Gesamtstimmenanzahl.[6] Bei den Kommunalwahlen 1948 gelang der Partei der Einzug in einige Kreistage und Stadträte. Die erste Bundestagswahl am 14. August 1949 endete für die RWVP als Partei mit den bundesweit wenigsten Stimmen; 21.931 Wähler ergaben einen Gesamtstimmenanteil von 0,09 Prozent.[7]

Politische Ziele

Sie galt als „autonomistisch und separatistisch orientierte mittelständische Heimatpartei“ mit Kontakten zu den pfälzischen Separatisten und in Anknüpfung an die Rheinische Republik. Mit dem Wahlspruch „Das Rheinland den Rheinländern“ forderte die Partei ein „eigenstaatliches Rheinland in einem föderalistischen Staatenbund auf breiter europäischer Basis“.[8] Der anfangs separatistische Kurs wurde wohl schon 1947 aufgegeben, danach vertrat die Partei teils autonomistische, teils föderalistische Ziele.[9]

Kommunale Wahlergebnisse

Ergebnisse der Partei bei den Kommunalwahlen 1946[10] und 1948[11] in %:

Jahr AC
Stadt
AC
Lkr.
BN
Stadt
BN
Lkr.
D
Stadt
DN
Lkr.
EU
Lkr.
KR
Stadt
MG
Stadt
RY
Stadt
SU
Lkr.
VIE
Stadt
W
Stadt
1946 7,8 0,9 0,3 1,5 1,7 1,5 2,7 0,5 3,5 0,1
1948 6,2 0,2 0,7 0,6 1,8 9,5 9,5 2,8 1,6 0,3 0,3

Abkürzungen: Tabellenkopf: Kraftfahrzeugkennzeichen (Unterscheidungszeichen); Lkr. = Landkreis

Literatur

Weblinks

Commons: Rheinisch-Westfälische Volkspartei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seperatistenpartei im Rheinland. In: Neue Zeit vom 6. Februar 1946, S. 2 (online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ztcs.staatsbibliothek-berlin.de).
  2. Böcke im rheinischen Garten. Freie Rheinländer tagten. In: Der Spiegel, Ausgabe 3/1947 vom 18. Januar 1947 (online).
  3. Zoneneinheitlich in den Kampf. Aus fünf wurden acht. In: Der Spiegel, Ausgabe 14/1947 vom 3. April 1947 (online).
  4. Schämst Du Dich nicht. Splitterungen im Gebälk. In: Der Spiegel, Ausgabe 27/1948 vom 3. Juli 1948 (online).
  5. Es gibt gar kein Deutschland mehr. Diesen Quatsch machen wir nicht mit. In: Der Spiegel, Ausgabe 49/1947 vom 6. Dezember 1947 (online).
  6. Die Landtage im Westen. In: Neue Zeit vom 22. April 1947, S. 1 (online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ztcs.staatsbibliothek-berlin.de); Landtagswahl Nordrhein-Westfalen 1947 (Memento des Originals vom 18. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stat.tagesschau.de, in: tagesschau.de, abgerufen am 28. April 2013.
  7. Wahl zum 1. Deutschen Bundestag am 14. August 1949 (Memento des Originals vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundeswahlleiter.de, in: bundeswahlleiter.de, abgerufen am 28. April 2013.
  8. Der Separatismus im Rheinland. In: Berliner Zeitung vom 22. März 1946, S. 1 (online (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ztcs.staatsbibliothek-berlin.de); Kirchturm-Imperialismus. In: Berliner Zeitung vom 3. April 1946, S. 3 (online (Memento des Originals vom 2. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ztcs.staatsbibliothek-berlin.de)
  9. Es gibt gar kein Deutschland mehr. Diesen Quatsch machen wir nicht mit. In: Der Spiegel, Ausgabe 49/1947 vom 6. Dezember 1947 (online).
  10. Jahr 1946
  11. Jahr 1948