Siliciumdisulfid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2021 um 15:06 Uhr durch imported>CactusBot(683007) (Bot: Strukturhinweis: syntaktische Aktualisierung).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Siliciumdisulfid
_ Si4+ 0 _ S2−
Raumgruppe

Ibam (Nr. 72)Vorlage:Raumgruppe/72

Allgemeines
Name Siliciumdisulfid
Andere Namen

Silicium(IV)-sulfid

Verhältnisformel SiS2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff mit Geruch nach faulen Eiern[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13759-10-9
EG-Nummer 237-344-8
ECHA-InfoCard 100.033.935
PubChem 83705
Eigenschaften
Molare Masse 92,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,02 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

1090 °C (Sublimation)[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 261​‐​300​‐​315​‐​319​‐​335
EUH: 031
P: 231+232​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​302+352​‐​405​‐​501 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Siliciumdisulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Siliciums aus der Gruppe der Sulfide.

Vorkommen

Es wird vermutet, dass Siliciumdisulfid in zirkumstellaren Hüllen vorkommt.[2]

Gewinnung und Darstellung

Siliciumdisulfid kann durch Reaktion von Siliciumdioxid mit Aluminiumsulfid bei 1200 bis 1300 °C gewonnen werden, wobei auch Siliciummonosulfid entsteht.[3]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von trockenem Schwefelwasserstoff mit Silicium bei 1200 bis 1300 °C oder die thermische Zersetzung von Tetraethylmercaptosilan Si(SC2H5)4 bei 250 bis 300 °C.[3] Auch beim Zusammenschmelzen der Elemente bei 1000 °C entsteht es.[4]

Eigenschaften

Siliciumdisulfid ist eine weiße, faserige Masse, die sehr feuchtigkeitsempfindlich ist und sich in Wasser, Ethanol[4] und Ammoniak[4] zersetzt.[3]

Beim Erhitzen an der Luft verbrennt es langsam.[3] Es besitzt nicht wie Siliciumdioxid eine Raumnetz-, sondern eine Faserstruktur mit verzerrt tetraedrisch koordinierten Siliciumatomen. Es ist eine verzerrt kubisch dichteste Kugelpackung in der je ein Viertel der tetraedrischer Lücken durch Siliciumatome besetzt ist.[5] Es ist eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Ibam (Raumgruppen-Nr. 72)Vorlage:Raumgruppe/72.[6] Beim Erhitzen unter Druck geht diese in eine Cristobalit-artige Modifikation über.[4]

SiS2.png

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Datenblatt Silicon(IV) sulfide, 95% bei AlfaAesar, abgerufen am 6. Januar 2014 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  2. Goebel, J. H. (1993): SiS2 in Circumstellar Shells. Astronomy and Astrophysics 278 (1): 226–230. bibcode:1993A&A...278..226G.
  3. a b c d Der BibISBN-Eintrag [[Vorlage:BibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.]] ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen [{{fullurl:Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.|action=edit&section=new&preload=Vorlage%3ABibISBN%2FVorlage&nosummary=1}} <span title="Vorlage:bibISBN/Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird. (Seite nicht vorhanden)">neuen Eintrag] an.
  4. a b c d A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 916.