In dulci jubilo

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In dulci jubilo im Klug’schen Gesangbuch (1533)

Datei:In dulci jubilo.ogg In dulci jubilo („In süßer Freude“, zu lat. dulcis „süß“, spätlat. iubilum „Jubel“) ist ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Kirchenlied, das vorwiegend in der Weihnachtszeit gesungen wird.

Entstehung

Der Liedtext, ein „makkaronisches“ Gedicht (d. h., es besteht aus einer Mixtur zweier Sprachen), wird Heinrich Seuse zugeschrieben. Damit ist das Lied ein Tropus des lateinischen Textes aus dem Mittelalter. Die älteste bekannte Überlieferung des Textes findet sich in einem Codex der Mainzer Stadtbibliothek (HÄs I 164[1]).

Früheste Überlieferung von „In dulci iubilo“ in der theol. Sammelhandschrift Hs I 164, fol. 200v der Wiss. StB Mainz, Ende 14. Jh.; Provenienz Mainzer Kartause

Zum ersten Mal in einer Liedersammlung erschien es wohl um 1400, in einer gesicherten Version bei Peter von Dresden 1440.

Je nach Version enthält das Lied zwischen vier und sechs zunächst zehnzeilige, heute jedoch achtzeilige Strophen. Erstmals gedruckt wurde das Lied im Klugschen Gesangbuch von 1529, und zwar ohne die (4.) Marienstrophe.

Die alternierend lateinisch-deutsche Version steht im katholischen Gebet- und Gesangbuch Gotteslob unter der Nummer 253, eine vollständig deutsche Fassung Nun singet und seid froh, die erstmals 1646 in einem Hannoverschen Gesangbuch erschien, findet sich heute im Evangelischen Gesangbuch (EG 35). Datei:(Matthias Roth) EG 35 Nun singet und seid froh.mp3

Rezeption

Übersetzungen

In das Dänische mehrfach übersetzt von Thomissøn, Kingo, Pontoppidan u. a. (und entsprechend auch in älteren dänischen Kirchengesangbüchern; lateinisch-deutsch 1569), neu bearbeitet von Nikolai Frederik Severin Grundtvig, 1837, und danach übernommen in das dänische Gesangbuch Den Danske Salmebog, Kopenhagen 1953, Nr. 95, und in Den Danske Salmebog, Kopenhagen 2002, Nr. 116 („En sød og liflig klang er i vor julesang…“).[2]

Literatur

  • Konrad Ameln: Die Cantio „In dulci jubilo“. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 29 (1985), S. 23–78.
  • Ludwig Erk, Franz Magnus Böhme (Hrsg.): Deutscher Liederhort. Band 3. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1894 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1963) S. 636–639 (Digitalisat).
  • Clytus Gottwald: In dulci jubilo. Morphogenese eines Weihnachtsliedes. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie 9 (1964), S. 133–143.
  • Anne-Dore Harzer: In dulci jubilo. Fassungen und Rezeptionsgeschichte des Liedes vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-7720-8128-2.
  • August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Geschichte des deutschen Kirchenliedes bis auf Luthers Zeit. Nebst einem Anhange: In dulci iubilo, nun singet und seid froh. 3. Auflage. Dümler, Hannover 1861 (Digitalisat).
  • Gisela Kornrumpf: In dulci jubilo. Neue Aspekte der Überlieferungsgeschichte beider Fassungen des Weihnachtsliedes. In: Johannes Spicker (Hrsg.): Edition und Interpretation. Neue Forschungsparadigmen zur mittelhochdeutschen Lyrik. Festschrift für Helmut Tervooren. Hirzel, Stuttgart 2000, ISBN 3-7776-1038-0, S. 159–190.
  • Hermann Kurzke: In dulci jubilo. In: Hansjakob Becker u. a. (Hrsg.): Geistliches Wunderhorn. Große deutsche Kirchenlieder. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48094-2, S. 51–59.
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  • Joseph Smits van Waesberghe: Das Weihnachtslied In dulci jubilo und seine ursprüngliche Melodie. In: Lothar Hoffmann-Erbrecht, Helmut Hucke (Hrsg.): Festschrift Helmuth Osthoff zum 65. Geburtstage. Tutzing 1961, S. 27–37.
  • Ingeborg Weber-Kellermann: Das Buch der Weihnachtslieder. 11. Auflage. Schott, Mainz 2004, ISBN 3-254-08213-3, S. 35–37.

Weblinks

Commons: In dulci jubilo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: In dulci iubilo – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Mainz, Stadtbibl., Hs. I 164 im Handschriftencensus.
  2. Vgl. Otto Holzapfel: Liedverzeichnis: Die ältere deutschsprachige populäre Liedüberlieferung (Online-Fassung auf der Homepage Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern; im PDF-Format; laufende Updates) mit weiteren Hinweisen.