Carl Axel Gottlund

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Carl Axel Gottlund oder auch Kaarle Aksel Gottlund (geboren am 24. Februar 1796 in Strömfors in Nyland, Schweden (heutiges Finnland); gestorben am 20. April 1875 in Helsinki im Großfürstentum Finnland) war ein Ethnologe, Volkskundler, Kulturpolitiker und Fennoman. Er studierte in Turku und an der Universität Uppsala und war seit 1839 Lektor für Finnisch an der Universität Helsinki. Wie auch viele andere Fennomanen im 19. Jahrhundert schrieb er einen Großteil seiner Veröffentlichungen auf Schwedisch. 1818 brachte er die Abhandlung De proverbiis fennicis und die erste gedruckte Sammlung alter finnischer Lieder, Pieniä runoja, Suomen pojillen ratoxi (Kurze Lieder zur Freude der Söhne Finnlands, der zweite Teil 1821) heraus.

Gottlund und die Waldfinnen

Carl Axel, der Sohn des Kaplans Matthias Gottlund und Ulrika Sophia Orraeus, war einer der frühen Ethnologen im Finnskogen in Schweden, auch genannt Svedjefinnarnas apostel (Der Apostel der Schwedenfinnen). Er setzte sich für die geistige Kultur innerhalb der Schwedenfinnen ein. Von 1821 bis 1822 unternahm er eine ethnografische Wanderung im Finnskogen in Värmland und traf die dortige Bevölkerung in einem verelendeten Zustand. Deshalb beschloss Gottlund die Lage der Finnen Värmlands zu verbessern, beschaffte ihnen Bücher in finnischer Sprache und stellte sich an die Spitze einer Abordnung, die den damals versammelten Ständen eine von 600 Personen unterzeichnete Petition zur Verbesserung der Lage der Finnen vorlegte. Die Angelegenheit erregte große Aufmerksamkeit, und im Prinzip führte die Petition zum gewünschten Ergebnis. Carl Axel Gottlund versuchte sogar einen finnischen Bezirk in Norwegen und Värmland zu schaffen. Im Riksdag wurde das Thema behandelt, die meisten Anträge aber abgelehnt. Das Resultat waren einige neuen Kirchen im Finnskogen (mit schwedisch sprechenden Priestern) und weitere marginale Maßnahmen. Der Beschluss wurde am 15. Februar 1826 gefasst. Seine detaillierten Tagebücher über Reisen in die finnischen Siedlungen in Dalarna, Hälsingland und nach Värmland sind in den letzten Jahrzehnten in Buchform erschienen, aber bereits zu seiner Lebzeit publizierte er Arbeiten über die damals in den Wäldern lebende Volksgruppe.

Gottlund in Stockholm

1826 zog Gottlund nach Stockholm und veröffentlichte 1828 ein Heft mit modernen finnischen Liedern genannt Wäinämöiset. Gleichzeitig versuchte er, durch seine umfassende Arbeit einen Grundstein für eine wissenschaftliche Literatur in finnischer Sprache zu legen. In den Jahren 1828 bis 1829 erschien der erste Teil dieser Arbeit Otava eli Suomalaisia huvituksia (der Große Wagen oder finnische Erstbewegungen, der zweite Teil 1832) mit Aufsätzen zur finnischen Archäologie, Ethnografie und Geschichte. Gottland gründete eine der ersten finnischen Vereinigungen in Schweden in der modernen Zeit, den nämlich Föreningen Stockholms Finnkår (Tukhulmin Suomalaiskunta), zu Deutsch: der Stockholmer Finnenkorpsverband. Die Vereinigung trat das erste Mal am 20. Februar 1830 im Keller Viktoria in der Regeringsgatan in Stockholm zusammen. Die Vereinigung sollte die finnische Sprache und Literatur fördern. Die Gesellschaft bestand aus Finnen und war unabhängig von der Staatsangehörigkeit.

Gottlund zurück in Finnland

1834 zog Gottlund zurück nach Finnland, wo er 1839 zum Lektor für Finnisch an der Universität Helsinki ernannt wurde. Er setzte seine Arbeit an der finnischen Literatur zwar weiter fort, geriet aber mehr und mehr aus der Bahn. Er fühlte sich zurückgesetzt und benachteiligt wurde und isolierte sich vollständig von den restlichen Mitstreitern für die finnische Literatur.

Von seinen Schriften werden hier nur seine drei Exemplare für die Professur des Finnischen erwähnt (1850, 1853 und 1863), die Gedichtsammlung Runola (1840) und Sampo (1847), eine Bearbeitung und Verortung von Fredmans Episteln: Fredmanin lauluja ja loiluja (1863–1864), sowie Läsning för finnar (1864; Lesen für Finnen), eine bunte Sammlung über den Autor selbst und Themen aus Geschichte und Archäologie. Die von ihm herausgegebenen Zeitungen Suomalainen, 1846, und Suomi, 1847–1849, wurden von der zensiert oder eingezogen. Eine bedeutende Anzahl Urkunden zur Geschichte Finnlands, welche er während seines Aufenthalts in Stockholm gesammelt hatte, verkaufte er dem finnischen Staatsarchiv 1860.

Gottlunds Originalnotizen werden im Archiv der Finnischen Literaturgesellschaft in Helsinki aufbewahrt.

Tag der Schwedenfinnen

Der Tag der Schwedenfinnen wird an Carl Axel Gottlunds Geburtstag dem 24. Februar gefeiert.[1]

Bibliografie (Auswahl)

  • Allmogens uti Savolax och Karelen Finska Familjenamn (1872)
  • Anmälan (1825)
  • Carl Axel Gottlunds förteckning över familjenamnen på de svenska och norska finnskogarna (Veidarvon 2003)
  • Carl Axel Gottlunds värmlandsbrev (1821–1823) (1925)
  • Dagbok öfver dess resor på finnskogarne i Dalarne, Helsingland, Vestmanland och Vermland år 1817 (Nordisk rotogravyr 1931; sogar Falun 1984).
  • Dagbok över mina vandringar på Wermlands och Solörs finnskogar 1821 (Gruetunet Museum, 1986)
  • De proverbiis Fennicis (1818)
  • Den finska Sampo-myten, närmare uttyd och förklarad (1872)
  • Forskningar uti sjelfva grund-elementerna af det finska språkets grammatik, efter föregående anmärkningar om språket i allmänhet (Frenckell 1863)
  • Försök att förklara Caj. Corn. Taciti omdömen öfver finnarne (1834)
  • Försök att förklara de finska stamordens uppkomst (1853)
  • Förteckning öfver en manuskriptsamling (Minervas bokhandel 1897)
  • Gud, Herlden, och Menniskan (1870)
  • Karl Ax. Gottlunds och J. Boëthii brev om finnmarkerna i Dalarna och Bergslagen (1928)
  • Läsning för finnar (1864)
  • Något som torde förtjena att reflekteras uppå, och att vid nu påstående Landtdag närmare skärskådas och öfvervägas (1872)
  • Några historiska notiser om den i Finland forndom så celebra familjen Kurck (Simelius 1862)
  • Näsperlan, såsom en pendant till Flugsmällan (1868)
  • Slutord i polemiken med herrarne B. O. Schauman och magister Aug. Schauman (1867)
  • Ur Carl Axel Gottlunds dagboksanteckningar från en resa genom Värmlands finnmarker år 1821 (Värmlands fornminnes- och museiförening 1931–1933)
  • Utdrag af preste-ståndets protocoll af d. 3 Martii 1823 (1823)
  • Vid Erik Forsbloms graf (1851)

Weblinks

Commons: Carl Axel Gottlund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 24 februari är det Sverigefinnarnas dag! Värmlands Museum, abgerufen am 11. August 2021 (schwedisch).