Falsche Alraunenwurzel

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Falsche Alraunenwurzel

Falsche Alraunenwurzel (Tellima grandiflora)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Tellima
Art: Falsche Alraunenwurzel
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Tellima
R.Br.
Wissenschaftlicher Name der Art
Tellima grandiflora
(Pursh) Douglas ex Lindl.

Die Falsche Alraunenwurzel (Tellima grandiflora), auch Fransenbecher genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Sie ist die einzige Art der Gattung Tellima.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Blätter
Detail des Blütenstandes mit drei Blüten

Die Falsche Alraunenwurzel wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 90 cm. Sie bildet weder Rhizome noch Stolonen. Der knollig verdickte, unterirdische Teil des Stängels besitzt schuppenförmige Niederblätter. Der drüsig behaarte Stängel besitzt zwei bis drei wechselständige, relativ große Laubblätter. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind 3 bis 30 cm lang, bei den basalen Laubblätter sind sie am längsten, die oberen sind stängelumfassend. Die 3,5 bis 10 cm lange Blattspreite ist rundlich herzförmig, drei- bis neunlappig. Die häutigen, grünen Nebenblätter sind etwa 5 mm lang.

Generative Merkmale

In einem gestreckten, 40 bis 90 cm langen, traubigen Blütenstand stehen 14 bis 30 Blüten und Hochblätter zusammen. Die unscheinbaren Blüten sind zwittrig und fünfzählig mit doppeltem Perianth. Der grüne Blütenbecher (Hypanthium) ist bis zur Hälfte mit dem Fruchtknoten verwachsen; der freie Bereich ist 2 bis 3 mm lang. Die fünf Kelchblätter sind aufrecht, grünlich und 1 bis 3 mm lang. Die fünf grünlich-weißen oder creme- bis rosafarbenen Kronblätter sind fransig zerschlitzt und 3 bis 7 mm lang. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden; sie sind 0,8 bis 1 mm lang und überragen die Kronblätter nicht. Der einviertelunterständige Fruchtknoten ist einkammerig. Die zwei 1 bis 1,5 mm langen Griffel sind kürzer als die Kronblätter. Die Blütezeit reicht von April bis Juli.

Die eiförmige Kapselfrucht ist 7 bis 8 mm lang und enthält 100 bis 150 Samen. Die dunkelbraunen Samen sind ellipsoid, 0,8 bis 1 mm lang und warzig.

Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 7.

Vorkommen

Die ursprüngliche Heimat liegt in British Columbia, Alaska, Kalifornien, Idaho, Montana, Oregon und Washington. Tellima grandiflora gedeiht in feuchten Wäldern, Gebüschen, Wiesen, felsigen Hängen und oft in der Nähe von Fließgewässern in Höhenlagen zwischen 0 und 2000 Meter.

Die Falsche Alraunenwurzel ist in Europa stellenweise als Zierpflanze verwildert und an verschiedenen Stellen eingebürgert. Sie wächst hier vor allem an ruderal beeinflussten Wegrändern, schattigen Stellen und entlang von Fließgewässern, z. B. im Thüringer Wald und an verschiedenen Stellen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen.[1]

Systematik

Diese Art wurde 1813 unter dem Namen Mitella grandiflora von Frederick Traugott Pursh in Flora Americae Septentrionalis; or ..., 1, S. 314[2] erstbeschrieben. David Douglas stellte diese Art 1828 als Tellima grandiflora in John Lindley: Botanical Register; consisting of coloured ..., Volume 14, Tafel 1178[3] in die Gattung Tellima. Die Gattung Tellima wurde 1823 von Robert Brown in Narrative of a Journey to the Shores of the Polar Sea, S. 765–766 aufgestellt. Ein weiteres Synonym ist Tellima odorata Howell.

Tellima ist ein Anagramm des ursprünglichen Gattungsnamens Mitella. Das Artepitheton grandiflora bedeutet großblütig.

Literatur

  • Hans-Joachim Zündorf, Karl-Friedrich Günther, Heiko Korsch und Werner Westhus (Hrsg.): Flora von Thüringen. Weissdorn-Verlag, Jena 2006, ISBN 3-936055-09-2.
  • Elizabeth Fortson Wells & Patrick E. Elvander: Tellima in der Flora of North America, Volume 8, 2009, S. 76: Gattung und Art - Online.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Falsche Alraunenwurzel (Tellima grandiflora) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien