Christoph Kaldenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2021 um 07:16 Uhr durch imported>Phzh(1029574) (Form, typo).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Christoph Kaldenbach in der Tübinger Professorengalerie

Christoph Kaldenbach, (Caldenbach, * 11. August 1613 in Schwiebus; † 16. Juli 1698 in Tübingen) war ein deutscher Humanist und Dichter und eines der produktivsten Mitglieder des Königsberger Dichterkreises.

Leben

Kaldenbach besuchte ab 1622 das Gymnasium in Frankfurt (Oder), wo er sich 1629 auch an der Universität immatrikulierte. Ab 1631 setzte er sein Studium der Philosophie in Königsberg fort, wo er 1639 eine Anstellung als Konrektor der Lateinschule fand. Ab 1645 war er Prorektor, und erst 1647 konnte er endlich die Magisterpromotion abschließen. 1651 wurde er als Professor für Griechisch an die Universität Königsberg berufen. Er war ein aktives Mitglied der Dichtergruppe „Kürbishütte“ um Simon Dach.

Sein Ruf als Altphilologe führte 1656 zu seiner Berufung an die Universität Tübingen, wo er weiterhin gelehrte Schriften wie auch eine außerordentliche Zahl von Gelegenheitsgedichten produzierte. Dünnhaupt verzeichnet nicht weniger als 223 gedruckte Titel. Kaldenbach war viermal verheiratet und verstarb im für die damalige Zeit hohen Alter von 84 Jahren unter Hinterlassung eines umfangreichen Nachlasses mit vielen Unikaten der Königsberger Dichter, die dadurch bis heute in Tübingen erhalten blieben.

Werke (Auswahl)

  • Deutsche Eclogen. Königsberg 1648
  • Deutsche Grab-Gedichte. 2 Bände Elbing 1648
  • Deutsche Sappho, oder Musicalische Getichte. Königsberg 1651 (mit Noten von Heinrich Albert); erw. Ausg. Stuttgart 1687
  • Deutsche Lieder und Getichte. Tübingen 1683
  • Christoph Kaldenbach. Auswahl aus dem Werk [Werke, Teilsammlung]. Hrsg. von Wilfried Barner. [Bearbeiter: Reinhard Aulich.] Mit einer Werkbibliographie von Reinhard Aulich. Tübingen: Niemeyer 1977 [recte 1978].

Literatur

  • Reinhard Aulich: "Von der Sorgfalt etwas gutes zu erfinden." Christoph Kaldenbachs Verständnis vom Umgang mit dem Wort. Zur literarhistorischen Einordnung eines wiederentdeckten "poeta minor". In: Daphnis. Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur, Band 22 (1993), S. 393–412.
  • Wilfried Barner: Barockrhetorik. Tübingen 1970
  • Erika Bosl: KALDENBACH (Celadon, Lycon, Lykabas). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 961–962.
  • Gerhard Dünnhaupt: Christoph Kaldenbach d.Ä. (1613–1698). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Band 3. Hiersemann, Stuttgart 1991, ISBN 3-7772-9105-6, S. 2214–2257. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Kl.: Kaldenbach, Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 21 f.
  • Friedrich Seck: Der Rhetoriker und Poet Christoph Kaldenbach (1613–1698). In: Ulrich Köpf (Hrsg.): Die Universität Tübingen zwischen Orthodoxie, Pietismus und Aufklärung, Thorbecke, Ostfildern 2014 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, Band 25), ISBN 978-3-7995-5525-8, S. 283–314.
  • Peter Ukena: Kaldenbach, Christoph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 53 f. (Digitalisat).

Weblinks