Adolf Asher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. November 2021 um 16:59 Uhr durch imported>APPERbot(556709) (Bot: Fix Weblink (Pipe-Zeichen am Ende des Links entfernt), Normdaten korrigiert (neues Format bei LCCN)).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Adolf Asher (eigentlich Abraham Isaac Ascher; * 23. August 1800 in Cammin in Pommern; † 1. September 1853 in Venedig) war ein deutscher Buchhändler, Antiquar, Verleger und Bibliograph.

Leben und Werk

Er besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Nach dem Schulabschluss hielt er sich als Händler einige Jahre in England auf und ging an anschließend nach Sankt Petersburg, wo er mit Diamanten handelte. Als durch Zufall eine Büchersammlung in seinen Besitz gelangte, ließ er sich in Berlin nieder und gründete 1830 dort, im Nebenhaus von Friedrich August Herbig eine Buchhandlung mit späteren Filialen in London und Sankt Petersburg[1]. Mit seinen außergewöhnlichen Sprachkenntnissen und guten geschäftlichen Verbindungen förderte er den Literaturaustausch zwischen Deutschland und dem Ausland.

1824 heiratete er Anna, geb. Friedeberg (1806–1866), die Tochter von Samuel Friedeberg und Friederike, geb. Jacoby.

Seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Bibliographie und der neuhebräischen Sprache und Literatur fanden Anerkennung. Adolf Asher verfasste mehrere bibliographische Werke. 1840 wurde seine Buchhandlung einer der Hauptlieferanten des Britischen Museums für fremdsprachige Bücher.[2] Erst die Kriege im 20. Jahrhundert unterbrachen diese Geschäftsverbindung.[3] Ebenfalls 1840 gab er, unterstützt von namhaften Gelehrten, in London und Berlin eine kritische Ausgabe der Reisebeschreibungen des Benjamin von Tudela heraus.

Zeitweise gehörte er dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde von Berlin an.

1853 erlag Adolf Asher während einer Geschäftsreise in Venedig nach achtzehntägigem Krankenlager einem gastrisch-nervösen Fieber.[4] Seine Witwe Anna Asher verstarb am 20. November 1866.[5] Die Buchhandlung wurde von Albert Cohn weiter geführt und kam 1874 in den Besitz von Adolf Behrend und Leonhard Simion.

Schriften

  • Bibliographical essay on the collection of voyages and travels by L. Hulsius. Berlin 1839
  • Bibliographical essay on the Scriptores rerum germanicarum. Berlin 1843
  • Itinerary of R. Benjamin of Tudela. 2 Bde. Berlin 1840

Briefe

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. History of Asher Rare Books (englisch)
  2. British Library Slavonic and East European Collections (englisch) (Memento vom 9. Mai 2008 im Internet Archive)
  3. Libraries in the British Isles and their German Holdings (englisch)
  4. Todesfälle. In: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen Nr. 215, 15. September 1853, 3. Beilage, S. 3 (Web-Ressource).
  5. Todesfälle. In: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (Vossische) Nr. 273, 22. November 1866, 4. Beilage, S. 4 (Web-Ressource).