Bükker Kultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2021 um 09:20 Uhr durch imported>Florian Blaschke(32945) (Semikolon).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Bükker Kultur
Zeitalter: Neolithikum
Absolut: 5. Jahrtausend v. Chr.

Ausdehnung
nördliches Ungarn, slowakisches Bergland
Leitformen

qualitativ hochwertige, dünnwandige Keramik mit Mustern und Inkrustationen

Karte der europäischen Jungsteinzeit- bzw. Mittelsteinzeitkulturen, ca. 4500–4000 v. Chr.:
  • Bandkeramische Kultur, neolithische Kultur
  • Bükker Kultur (östliche LBK, späte Entwicklungsstufe der Alföld-Linearkeramik)
  • Cardial- oder Impressokultur
  • Ertebølle-Kultur, mesolithische Kultur
  • Dnepr-Don-Kultur
  • Vinča-Kultur
  • La-Almagra-Kultur
  • Dimini-Kultur
  • Karanowo-Kultur
  • Kammkeramische Kultur, mesolithische Kultur
  • Die Bükker Kultur (auch: Bükk-Kultur) ist eine neolithische Kultur der Ostslowakei und Ungarns am Oberlauf und nördlich der Theiß vor allem im namengebenden Bükkgebirge in Nordungarn. Es bestehen enge Beziehungen zur Alföld-Linearkeramik; die Bükker Kultur wird oft als deren späte Entwicklungsstufe angesehen.[1]

    Typisches Gefäßinventar

    Typisch ist eine dünnwandige, mit parallel verlaufenden band- oder spiralförmigen Motiven verzierte Keramik. Die Gefäße sind reich verziert und zeichnen sich durch hohe keramische Qualität aus. Es finden sich vor allem Kümpfe, flaschenförmige Gefäße mit Ausgussrohr und dünnwandige Schüsseln. Typisch sind reiche Verzierungen mit Mustern in Bogen-, Girlanden-, Band- und Spiralform. Daneben finden sich farbige Inkrustationen. Die Pișcolt-Kultur im nordwestlichen Rumänien weist sehr ähnliche Verzierungsmuster und Gefäßtypen auf, erstere sind jedoch meist aufgemalt, nicht eingeritzt.

    Handel

    In benachbarten Kulturen finden sich in dieser Kultur abgebaute Obsidiane aus dem Gebiet von Zemplen und Tokaj. Im Verbreitungsgebiet der Kultur finden sich Spondylus-Muscheln aus dem Mittelmeer oder dem Schwarzen Meer.

    Siedlungen

    Siedlungen finden sich im namengebenden Bükker Gebirge, wie auch in der ungarischen Tiefebene. Neben Grubenhäusern fanden sich auch tellartige Siedlungen mit mehreren Kulturschichten und genutzte Höhlen.

    Nachfolgende Kultur

    Im Verbreitungsgebiet entwickelte sich zusammen mit südlichen Einflüssen die Theiß-Kultur. Sie nahm Elemente der Bükker Kultur, der Alföld-Linearkeramik und der Esztár- und Szákálhat-Kultur auf.

    Literatur

    • Jan Lichardus: Studien zur Bükker Kultur (= Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde. Bd. 12). Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 1974, ISBN 3-7749-1306-4.
    • Ferenc von Tompa: A szalagdiszes agyagmuevesség kultúrája magyarországon. A buekki és a tiszai kultura. = Die Bandkeramik in Ungarn. Die Bükker- und die Theiss-Kultur (= Archaeologia Hungarica. Bd. 5/6, ISSN 0066-5916). s. n., Budapest 1929.

    Einzelnachweise

    1. Mihael Budja: The transition to farming in Southwest Europe: perspectives from pottery. Documenta Praehistorica XXVIII, S. 27–47 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/arheologija.ff.uni-lj.si