Veronika Mittermair

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. November 2021 um 15:29 Uhr durch imported>Bartleby08(604311).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Veronika Mittermair (* 3. Mai 1963 in Bruneck; † 5. August 2003 in Saigon)[1] war eine Südtiroler Historikerin.

Mittermair stammte aus Mühlen in Taufers und machte ihre Matura 1982 an der Lehranstalt für kaufmännische Berufe in Bruneck.[2] Im Wintersemester 1982/83 begann sie an der Universität Innsbruck Studien der Fächer Geschichte und Kunstgeschichte.[2] Dort promovierte sie bei Rolf Steininger am Institut für Zeitgeschichte von 1985 bis 1989 über das Thema »Großbritannien und Italien. Die britische Italienpolitik 1945–1949« zum Dr. phil.[3][2] Nach ihren Hochschulstudien war sie als Sprachlehrerin und freiberufliche Historikerin in Innsbruck, Venedig, Genua, Rom und Dublin und zuletzt in Mühlen in Taufers tätig.[2][1] Bis zu ihrem Unfalltod in Vietnam entfaltete sie eine zeitgeschichtliche Forschungstätigkeit.[4] Sie widmete sich vor allem der Geschichte des Faschismus und des Nationalsozialismus in Hinblick auf die Südtirolfrage, die Italianisierungspolitik und den regionalen Widerstand. Mittermair war Mitglied der Südtiroler historischen Arbeitsgruppe Geschichte und Region/Storia e regione.

Publikationen

  • Dissertation: Großbritannien und Italien. Die britische Italienpolitik 1945–1949.[3]
  • „Antifaschistische Oppositionelle“ in Südtirol. In: Der Schlern 68, 1994, S. 5–25, 59–83, 261–294.
  • Der Staat liest mit: zensurierte Briefe aus Südtirol. Vorbemerkungen zu einer Forschungsarbeit. In: Der Schlern, 69, 1995, S. 279–290.
  • Von der Illegalität zur Macht – soziale Merkmale des Völkischen Kampfringes Südtirols und der Arbeitsgemeinschaft für Optanten. In: Zeitgeschichte 22, 1995, S. 211–222.
  • Die Neutralität Liechtensteins zwischen öffentlichem und fürstlichem Interesse. In: Arthur Brunhart (Hrsg.): Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte, Studien und studentische Forschungsbeiträg. Band 3. Chronos, Zürich 1999, ISBN 3-905312-59-X, S. 43–97.
  • Überblick über das zur Geschichte des Fürstentums Liechtenstein vorhandene Material im Tiroler Landesarchiv in Innsbruck. In: Arthur Brunhart (Hrsg.): Historiographie im Fürstentum Liechtenstein. Grundlage und Stand der Forschung im Überblick. Chronos, Zürich 1996, ISBN 3-905311-89-5, S. 59–65.
  • Von der Illegalität zur Macht. Soziale Merkmale des Völkischen Kampfringes Südtirols und der Arbeitsgemeinschaft der Optanten. In: Klaus Eisterer (Hrsg.): Tirol zwischen Diktatur und Demokratie (1930–1950). Studienverlag, Innsbruck 2002, ISBN 3-7065-1749-3, S. 201–212.
  • Bruchlose Karrieren? Zum Werdegang der Südtiroler Politikerschicht bis zur Stunde „Null“. In: Hans Heiss u. a. (Hrsg.): Südtirol – Stunde Null? Kriegsende 1945–1946 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Nr. 10). Studienverlag, Innsbruck 2000, ISBN 3-7065-1441-9, S. 169–202.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Dr. Veronika Mittermair. In: Sterbebilder Tirols. Abgerufen am 7. Dezember 2018.
  2. a b c d Gerald Steinacher: Zwischen Duce und Negus: Südtirol und der Abessinienkrieg 1935–1941. Athesia, Bozen 2006, S. 5: »Dieser Band ist dem Andenken von Veronika Mittermair (1963–2003) gewidmet.«
  3. a b Von Mitgliedern des Instituts für Zeitgeschichte betreute Abschlussarbeiten, Betreuung: Em. o. Univ.-Prof. Dr. Rolf Steininger, Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck.
  4. Hannes Obermair u. a. (Hrsg.): Erinnerungskulturen des 20. Jahrhunderts im Vergleich – Culture della memoria del Novecento a confronto (= Hefte zur Bozner Stadtgeschichte – Quaderni di storia cittadina. Nr. 7). Stadt Bozen, Bozen 2014, ISBN 978-88-907060-9-7, S. 5: „Zum Gedenken an: Christoph Hartung von Hartungen (1955–2013), Veronika Mittermair (1963–2003)“.